Westerstede - Hauptstadt des Ammerlandes

Westerstede, Fußgängerzone, Rathaus © BildPix.de

Kreisstadt mit rund 21.750 EW (2005) auf 179,26 km²

ortsgeschichtlich

1123 wurde Westerstede erstmals urkundlich erwähnt. Mit Stiftung von Grund und Boden durch die Junker von Fikensolt entwickelte sich ein Kirchdorf und späteres Verwaltungszentrum an "westlichster Stätte" vor einem ausgedehnten Moorgebiet, einer damals natürlichen Trennung zu Ostfriesland.

Bedeutsam für die Geschichte Westerstedes war die Zugehörigkeit des Ammerlandes zum Grafenhaus Oldenburg. Graf Anton Günther war augenscheinlich von eher ausgleichendem Gemüt und konnte mit friedlicher Diplomatie den 30jährigen Krieg am Ammerland vorbei geleiten. Kleine Geschenke des "Pferdegrafen" sicherten manch dankbare Freundschaft.

Ohne Nachkommen hinterließ Graf Anton ein strittiges Erbe, das dann mit an das Königreich Dänemark kam. 1773 wurde Oldenburg und somit auch Westerstede wieder eigenständig im Herzogtum Holstein-Gottorp, 1810 bis 1813 napoleonisch.

1815 vernichtete ein Brand ein Drittel der Gebäude, die am Markt restlos.

1977 Verleihung der Stadtrechte für die Großgemeinde
1993 wurde die Stadt staatlich anerkannter Erholungsort

2010 Verleihung der Goldmedaille im Wettbewerb "Entente Florale Europe" auf europäischer Ebene nach mehrfach nationaler Auszeichnung. Mit seinen Baumschulen und Pflanzen erwarb sich Westerstede einen guten Ruf als Rhododendronstadt.

besucherfreundlich

Westerstede verdient sich einige positive Attribute. Dazu gehört: Es gibt es keine Parkgebühren und trotzdem gute Parkmöglichkeiten. Dies beizubehalten lohnt, wird allein durch Sympatgiepunkte aufgewogen.

sehenswerte Innenstadt
Westerstede, beim Optiker gesehen Westerstede. Hier erfährt man viel zur Tätigkeit des Uhrologen.

Je mieser das Wetter umso sonniger die Westerstedter. Der rote Backsteinlook bringt ebenso wie manche Fassadenmalerei zusätzliche Lust am Hinsehen.


Sehenswertes in der Innenstadt von Westerstede

[B] Bahnhof (1906) mit Galerie
[R] Rathaus (1926)
[M] Markt, planmäßig nach Brand von 1815 angelegt,
Brunnenanlage (1984, Alice Peters)
[m] Ammerländer Spielzeugmuseum


Glockenturm der Kirche St. Petri in Westerstede

[1] Kirche St. Petri (1123), 48 m hohern wuchtigen Westturm (13.Jh.) mit vier kleinen Nebentürmchen. Nen der,
neben dem etwas schiefen Glockenturm (13. Jh.)

[2] Bibliothek
[3] Post
[4] Turmcafé - gute Aussichten
[?] ehemaliger Wasserturm mit Stadtcafé


Westerstede, alte Wasserpumpe am neuen Standort

Und sie funktioniert doch noch! Diese Wasserpumpe stand dem einmal veränderten Lauf der Hauptstraße im Wege und wechselte deshalb den Standort.


weiterhin:
- Stadtpark (Thalweide)
- Schloss Fikensolt, Reithalle, Alter Burgwall in Mansingen
- Wassermühle Howiek
- Erholungsgebiet am Howiekerfeld, Freibad, Camping
- Landschaft- und Vogelpark mit Tropenhalle
- Rhodedendron-Waldpark in Linswege-Petersfeld
- Schaugarten Böhlje

sagenhaft

Ein Amtmann von Witken führte dereinst ein hartes Regiment. In dem nach ihm benannten Haus "Wittenheim" verstarb 1669 der Junker von Fikensolt, Johann von Waddevvarden, an einem Reizhusten. Hat man ihm am Morgen vor seiner Hochzeit eine staubige Brezel verabreicht? Wer konnte daran Interesse haben. War alles nur ein tragischer Zufall? Oder eine göttliche Fügung. Erregte die Geschichte nur Mitleid um von Argwohn abzulenken?
Sagen sind Gesagtes, reiflich ausgeschmückt im Laufe der Zeit - bis hin zur rührenden Liebesgeschichte.

Stadtteile/Eingemeindung
Lage wichtiger Ortsteile in Stadtgebiet von Westerstede

Burgforde, Eggeloge, Eggelogerfeld, Felde, Fikensolt, Fikensolterfeld, Garnholt, Gießelhorst, Goelriehenfeld, Grafenfeld, Haarfurth, Halsbek, Halstrup, Hoheliet, Hollriede, Hollwege, Hollwegerfeld, Howiek, Howiekerfeld, Hüllstede, Hüllstederdiele, Hüllstederfeld, Ihausen, Ihorst, Jührdenerfeld, Karlshof, Kielburg, Klamperesch, Lindern, Lindernerfeld, Linswege, Linswegerfeld, Mansie, Moorburg, Neuengland, Ocholt, Ocholterfeld, Ollenharde, Petersfeld, Seggern, Stellhorn, Südholt, Tarbarg, Torsholt, Voßbarg, Westerloy, Westerloyerfeld, Westerstederfeld

Gießelhorst, Halsbek, Halstrup, Hollwege, Hüllsteder Diele, Linswege, Neulanden, Ocholt, Seggern, Klamperesch, Willbrok

Westerloy - preisverdächtiges Dorf, bekannt durch sein reetgedecktes echt Ammerländer Bauernhaus (16. Jh.), in dem sich viele musikalische Frauen vom Mühlenhof treffen, wenn sie nicht gerade unterwegs sind.

Howiek - kleines Dorf mit Wassermühle (1608) im dichten Buchenwald. Um das Wasserrad in Bewegung zu bringen, musste der Fluss Ollenharde durch eine aufwändige Technik gestaut werden. Seit 1909 ist die Mühle außer Betrieb. Kein Wassermangel rundum. Das dorfnahe Fintlandsmoor ist ein Hochmoor, wie es durch Überschuss an Wasser entsteht.