Sankt Andreasberg - höchst imposant

St. Andreasberg

fotos © schuldes / fotobee.de - St. Andreasberg mit viel Berg und Tal und Berggeschichte

Die ehemalige Bergstadt mit rund 2.000 EW (2007) auf 9,85 km² in 580m bis 900m ü.NN. im Oberharz gehört seit November 2011 zur neugebildeten Stadt Braunlage im Landkreis Goslar. Sankt Andreasberg ist heilklimatischer Luftkurort für ambulante Badekuren und Naturheilverfahren.

ortsgeschichtlich

1487 wurde schon am "sanct andrews berge" privat nach Erzen geschürft. Der heilige Andreas war der Schutzpatron der Mansfelder Bergleute. Interesse und Unterstützung für den Bergbau zwischen Sieber und Oder gab es erst durch die Grafen, als Silberfunde genug Gewinn versprachen. 1521 wurde eine Bergfreiheit nach sächsischem Vorbild erlassen, die Bergleuten weitgehende Vergünstigungen einräumte, wenn sie sich für den Job vor Ort entschlossen. In Zeiten vorherrschender Leibeigenschaft war es schon ein Privileg auf dem Berg frei zu sein. Einige Bergleute kamen aus St. Joachimsthal (Jachymov), wo der Bergbau gerade in einer Krise steckte. Richtig los ging die Harzreise erst 1527 nach einer weiteren Bergfreiheit, die diesmal meist Bergleute aus dem Erzgebirge anlockte, die bis heute für seltsame Lautverschiebung besonders in den 6 Bergstädten des Harzes sorgten. Der Silberrausch brachte Scharen von Menschen in die rauhe Harzwildnis, auch zweifelhafte Glücksritter. Es ging bald zu wie im Wilden Westen.

St. Andreasberg, Lochstein

Mit dem Erlass einer Bergordnung (1528) und Einrichtung eines Bergamtes kam Ordnung auf den Berg. Auch ließ der Landesherr eine Siedlung anlegen, um die täglichen Anfahrwege seiner freien Mitarbeiter kurz zu halten. Die Siedlung wuchs rasch, kletterte verwegen und modern auf die angrenzenden steilen Hänge.

Lochsteine markierten die Grenzen (Marktscheide) zwischen den Gruben, z.B. zwischen den Gruben St. Andreasberg und Silberberg an der Breite Straße.


1537 erhielt St. Andreasberg Stadtrechte verliehen.
1570 wohnten fast 8.000 Menschen in der unbefestigte Bergstadt, weit mehr als heute.

sehenswerte Innenstadt
St. Andreasberg, illusriertes Straßenschild

Der ältere historische Siedlungskern wurde im 16. und 18. Jh. mehrfach erweitert. Geblieben sind die recht parallelen steilen Straßen mit vielen ehemaligen Bergmanns-, Bürger- und Zechenhäusern des 17.-19. Jh., bunte Holzhäuser und viel ursprünglicher Charme. Dazu gehören auch einige Straßenbezeichnungen, die an die einstigen Bewohner erinnern: Bergmänner, Geschworene und arme Sünder. Nicht jeder brachte es Auf die Höhe.

[R] Rathaus-Scheune


SAt. Andreasberg - Innenstadt Sehenswürdigkeiten

[1] Martinikirche
[2] Mathias-Baude auf dem Beerberg, 645 m ü.NN., zu erreichen mit Sesselbahn
[3] Berghotel Glockenberg, Fachwerkgebäude


St. Andreasberg, Kleine Kapelle

[4] Kleine Kapelle, 1927 eingeweiht, seit 1985 gastronomisch genutzt

[5] Nationalparkhaus
[6] Grube Catharina Neufang
[7] St. Andreas-Kirche (1985) am Kurpark
[8] Kurpark, Kurhaus, Hochseilgarten


natürlich

- Hilfe-Gottes-Teich am Kurpark
- Oderteich, Nationalpark Harz
- Wandern, vielfältige Sportmöglichkeiten, hautnahe Infos zum Silberbergbau, Urwald-Visionen und wieder Natur im Naturpark.

natürlich

Nationalparkverwaltung Harz / Außenstelle Oderhaus 1: Informationen zur Geologie, zu den Folgen des Bergbaus und zur heutigen Waldwildnis.

museal

Harzer Roller-Kanarien-Museum

lehrreich

Ausbildungszentrum des Dachdeckerhandwerks