galerie - blautöpfiges Kleinod der Schwäbischen Alb
Stadt mit rund 11.800 EW (2007) in 510m ü.NN. in einem Talkessel der Ur-Donau, am Südrande der Schwäbischen Alb.
Das Gelände beim Blautopf bot eine gute Wasserversorgung für eine Gründung.
1085 gründeten 3 Grafenbrüder von Tübingen hier ein Kloster nach Regeln der Benediktiner.
Im 14. und 15. Jh. erlitt das Kloster einen wirtschaftlichen Niedergang und verfiel immer mehr. Nun waren es drei Äbte, die den Verfall durch Umbau im Stile der Spätgotik verhinderten. Diese Klosteranlage blieb ohne größere Zerstörungen weitgehend bis heute erhalten.
1556 wurde im Kloster ein Evangelisch-Theologisches Seminar gegründet, heute staatliches Gymnasium mit evangelischem Internat.
Fast zeitgleich mit dem Kloster entwickelte sich ein Marktflecken in Blaubeuren. Die Wasserkraft von Aach und Blau nutzten sieben Mühlen als gute Basis für eine wirtschaftliche Entwicklung. Auch die Lage an den damaligen Hauptwegen zwischen Augsburg und Straßburg über Tübingen war förderlich.
1267 wird die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, hatte aber bereits vorher Stadrechte und eine vollständig Stadtmauer besessen. Ein Stadttor stand zum Beispiel anstelle des Urgeschichtlichen Museums Karlstraße.
1447 kauften die Herzöge von Württemberg die Stadt Blaubeuren
1471 erhielt Blaubeuren ein Stadtwappen verliehen mit dem Blaumännle als Wappenfigur.
Bis weit über das Spätmittelalter hinaus blieb Blaubeuren eine florierende Markt- und Handelsstadt, war sogar Oberamtsstadt im Königreich Württemberg, auch ohne Ordenssitz.
Bis zum Jahr 1830 war das Stadtbild mittelalterlich. Die Stadtmauer wurde zwischen 1830 und 1835 abgebrochen. Eine Industrialisierung setzte ein. 1866 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnetz. Die Altstadt blieb charmant verwinkelt und wurde dabei modern durchlässig mit reizvollen Blickpunkten und einem erstaunlich harmonischen Übergang von Altstadt- und klösterlicher Bebauung.
Heute ist Blaubeuren eine erholsame, interessante und dabei lebendige Kleinstadt, ein staatlich anerkannter Erholungsort zwischen Wald und Felsen.
Blaubeuren ein blautöpfiges Kleinod. Mit seinen Fachwerkbauten zeigt sich Blaubeuren als würdiger Ort an der Deutschen Fachwerkstraße. zu loben ist der mit Stelen markierte Altstadtrundgang von etwa 2,5 km Länge, der nicht als Dogma zu verstehen ist.
[R] Rathaus
[M] Marktplatz mit Löwenbrunnen
[m] Heimatmuseum im mittelalterlichen Badhaus der Mönche am Klosterhof. Darin sind auch noch die Badstube und ein Festsaal mit Seccomalerei zu besichtigen.
[K] Kirchplatz - ein Spitzenplatz mit schön poliertem Blaustein, vom Blaustein?
[1] Stadtkirche
[2] Urgeschichtlichen Museum mit Galerie 40.000 Jahre Kunst. Hier zeigt sich, dass die künstlerische Kreativität grenzenlos und universell ist und also dem allgemeinem Bewusstsein der Zeit weit voraus. Womit nicht allgemein gesagt sein soll, es sei alles Kunst, was heute als Kunst gewürdigt wird. Der ehemalige Spitalbau ist mit der ehemaligen Friedhofskapelle verbunden.
[3] Stadtbücherei
[4] Hoher Wil, Fachwerkhaus an der Aach
[5] Der Blaufels (654 m ü.NN.) ist ideal als Aussichtspunkt. Der Drachenfels ist ganz nah. Rundum führt ein Höhlenwanderweg. In der Brillenhöhle sitzt der Gratisoptiker, die Küssende Sau sollte man nur tätscheln, zum Knoblauchfels geht es immer der Nase nach - köstlich! Die Karsthöhlen der Umgebung brachten bedeutende Funde zu Tage: Werkzeuge der Neandertaler und Eiszeitjäger, uralte Tierfiguren, die älteste Darstellung eines Menschen!
[6] Blautopf. Der Quelltrichter ist eine der tiefsten (22m) und größten (d 35m) Karstquellen in Deutschland. Eduard Mörikes siedelte hier seine romantische Geschichte von der schönen Lau an, die einen Donaunix heiratete.
[8] Klosterkirche mit Klosterschule. Das Kloster wurde 1085 gegründet, 1095 gestiftet(?). 1556 wurde aus dem Kloster eine evangelische Klosterschule. Die Klosterkirche besitzt einen berühmten Fügelaltar (1493) von Michael und Gregor Erhart u.a.
[9] Alte Mühle an der Blau, Mühlenweg, mit Biergarten
[7] Hammerschmiede. Sie ist zu besichtigen. Vielleicht wird hier ein Film über den "Mörikedom" gezeigt.
weiterhin:
OT Gerhausen, auf einer Blauinsel steht ein altes Dorfkirchlein
Asch, Beiningen, Blaubeuren, Erstetten, Gerhausen, Pappelau, Seißen, Sonderbuch, Weiler, Wennenden