Waghäusel ist eine Stadt mit rund 20.000 EW (2012) nahe am Wasser des Altrheins.
Der Name Waghäusel verspricht eher kleinteilige Idylle, lässt an Häusler denken, die ihren Wagen vollgeladen haben voller, ja vielleich voller wagemutig revolutionärer Ideen? Wieso wurde bei der Stadtbildung augerechnet der kleinsten und jüngste Stadtteil namensgebend? Immerhin bedeutend besser als "Lusshardt", was eher nach harten Loosern und Hinterwäldlern klingt.
ortsgeschichtlich
Das heutige Stadtgebiet kam durch Schenkungen der Salierkaiser Heinrich III. und Heinrich IV. zwischen 1056 und 1063 an das Hochstift Speyer.
Die Ortschaft Waghäusel selbst hat ihren Ursprung in einem 1616 gegründeten Kapuzinerkloster. Erst mit dem Bau des Jagdschlosses von oder für Fürstbischof Hugo Damian von Schönborn ab 1724 folgte eine nennenswerte Besiedlung. Bis 1930 blieb Waghäusel unselbständig.
Mit Säkularisation der Fürstbistümer 1806 kam das Gebiet an das Großherzogtum Baden.
Die Schlacht von Waghäusel am 21. Juni 1849 führte durch Falschmeldungen nach siegreichem Anfang zum katastrophalen Ende der gesamten badischen Revolution. Bis 1852 galt in Baden preußisches Kriegsrecht.
1975 schlossen sich die Gemeinden Kirrlach, Waghäusel und Wiesental zusammen.
1984 erfolgte die Erhebung der Gemeinde zur Stadt.
2013 wurde Waghäusel zur Großen Kreisstadt erklären
sehenswerte Innenstadt
Die überwiegend rechtwinkelig sich kreuzenden bzw. parallel verlaufenden Straßen der drei Orte weisen auf die relativ junge Stadtbildung hin. Auch wenn die Stadtteile keine geschlossene historische Ortskerne mehr aufweisen, sollen neue Gebäude "verträglich" integriert werden. Die Stadt wird weiter wachsen und zum Mittler zwischen den beiden bedeutenden touristischen Straßen an Wiesental und Kirrlach. Und zwar welche?
[B] Bahnhof
[R] Rathaus, am Rathausplatz ein Marienbrunnen
[1] Stadtbibliothek
[2] Rheintalschwimmbad
[3] Verfassungssäule (1989) - was stimmt davon noch?
[4] Lußhardtwald
[5] Friedenskirche
[6] Martin-von-Cochem-Haus
[7] Denkmal der Badischen Revolution 1848/49
[8] bemerkenswertes Barockschloss Eremitage (1724/29)
[9] Wallfahrtskirche "Zur Mutter mit dem gütigen Herzen" des Klosters Waghäusel
weiterhin:
- Wagbachkastell (1. Jh.) an der Römerstraße bei Wiesental
- Tagelöhnerhaus (19. Jh.?), Heidelberger Straße
- Pfarrkirche Kirrlach
- Bunkerruine Sohlweg
literat
Barbara Guttmann: Stadtgeschichte von Waghäusel
Ortsteile/Eingemeindung
Kirrlach, Waghäusel und Wiesental
Wiesental war bereits im 1. Jh. durch die Römer besiedelt mit dem Kastell Wagbach zugehörigem Vicus. 1297 wurde auf Anweisung von Fürstbischof Friedrich von Bolanden die neue Siedlung als Straßendorf planmäßig angelegt.
Kirrlach wurde erstmals 1234 als Kirloch (Kirche im Wald) in einer Urkunde des Stiftes St. German bei Speyer erwähnt und gehörte bis 1806 zum Hochstift Speyer.