Reichenau/Bodensee © fotobee galerie, Bernd Schuldes

fotos © galerie / fotobee.de - von Reichenaus Nordufer per Blumenschiff auf den Bodensee?

Reichenau ist eine Insel und Gemeinde mit rund 5.000 EW (2008) auf 12,72 km² in 403m ü.NN. am Bodense und mit der Insel mitten im Untersee

ortsgeschichtlich

724 gründete der westgotische Wanderbischof Pirmin mit Unterstützung alemannischer Fürsten auf der Reichenau ein Benediktinerkloster. Schnell entwickelte sich daraus eines der kulturellen und geistigen Zentren des Abendlandes, berühmt für die klösterliche Buchmalerei.
Im 9. bis 11. Jh. hatte die Reichenau mit ihrer Gelehrten- und Malerschule eine Blütezeit. Ab dem 13. Jh. vollzog sich der Niedergang des Klosters. Das konnten auch die Gebeine des hl. Markus und der Schädel des hl. Georg nicht aufhalten. Die Bischofsstadt Konstanz lief der Abtei einfach zunehmend den Rang ab. Seit 1540 waren die Bischöfe zugleich Äbte der Reichenau. Mit der Säkularisation der Klöster wurde auch das bischöfliche Gut aufgehoben.

Gemüseanbau bildet im "Frühbeet Deutschlands" die wichtigste Einnahmequelle der Reichenau.
Seit 2000 gehört die Klosterinsel Reichenau zu den UNESCO-Welterbestätten.

sehenswerte Insel

Die Insel ist mit 4 km² die größte des Bodensees. Mit den drei gut erhaltenen Klosteranlagen ist die Insel Reichenau ein einzigartiges Zentrum monastischer Kultur aus dem frühen Mittelalter. Die Schlichtheit ihrer Bauten kommt auf der dörflichen Insel mit ihren weiten Gärtnereianlagen eindrucksvoll zur Geltung. Die Reichenau wurde in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

[R] Rathaus (12./15.Jh.), Fachwerkbau, seit 1982 mit Museum Reichenau, Tema: Leben und Arbeiten auf der Reichenau; neben dem Rathaus ein alte Backhaus (Anfang 18.Jh.)
[S] Fahrradverleih, Schiffslandestelle
[Y] Yachthafen, Fähre nach Allensbach

[1] Kirche St. Georg (896/913), ehem. Stiftskirche, eine flach gedeckte Säulenbasilika, doppelchörig mit Querhaus; gotischer Umbau des Ostteils; Westaspis mit Portal 10. Jh.,
doppelgeschossige Vorhalle 11. Jh., ottonische Wandmalerei im Langhaus aus dem 10.Jh., ergänzt durch Malerei 14./19.Jh..

Reichenau - Plan der Insel und Markantes[2] Reste des Benediktinerkloster, 724 gegründet, Münster St. Maria und Markus (9.-15.Jh.), einfache Saalkirche, Romanik/Spätgotik, Konventsgebäude, Kräutergarten.

[3] St. Peter und Paul (1080/1134), Säulenbasilika ohne Querschiff mit bedeutender ottonischer Ausmalung, u.a. Darstellung (1308) "Schwatzhaftigkeit der Frauen, die auf keine Kuhhaut geht"

[4] Schloss Königsegg
[5] Gewerbegebiet Tellerhof; Kindlebild-Kapelle
[?] Ruine Schopflen


weitsichtig

der Hochwart (441 m) gestattet einen Rundblick über die Insel, den Untersee und die umliegenden Hügellandschaften.

gewandert

Einen umfassenden Eindruck von der Insel bekommt man durch eine Wanderung auf dem etwa 10 km langen markierten Uferweg, der an der Nordseite über die Orte Oberzell, Mittelzell und Niederzell führt und dann mit schöner Sicht über den Untersee auf die Höri und den schweizerischen Seerücken zum Ausgangspunkt zurück führt.

Ortsteile der Gemeinde Reichenau

auf der Insel: Oberzell, Mitterzell, Niederzell, am Festland: Lindenbühl, Waldsiedlung