fotos © schuldes / fotobee.de - Eberbach am Neckar und mit seinen Burgruinen an der Burgenstraße
Eberbach, die Bärlauchstadt, beheimatet rund 14.000 EW (2012). Sie liegt am Neckar, grenzend mit ihrem Stadtteil Brombach an Hessen und ist im Norden nu runde 2 km von Bayern entfernt.
burgenreich
Eberbach liegt an der Burgenstraße. Die einst bedeutende mittelalterliche Burg Ebersbach wurde 1227 erstmals erwähnt. Sie wurde 1403 durch Hans von Hirschhorn zerstört und Anfang 20. Jh. wieder freigelegt. Und siehe da! Sie bestand aus drei räumlich abgeschlossenen einzelnen Burgen, vielleicht eine Folge von Erbteilungen. Sichtbar ist der Pulverturm mit Turmstübchen und alter Turmuhr (1766), erbaut auf staufischem Fundament und mit spätgotischem Mauerwerk geschützt.
Auf dem Ohrsberg lag die Burg Ohrsberg, eine alte Höhenburg, von der nur wenig erhalten blieb. Außerdem gibt es etwas versteckt noch die Ruine der als Jagdhaus geplanten Emichsburg (1828). Nahe auch noch die Burg Stolzeneck.
ortsgeschichtlich
1196 wurde das Adelsgeschlecht der Herren von Eberbach erstmals erwähnt.
1235 wurde die Burg reichsunmittelbar und bald mehrmal verpfändet.
1321 wurde Ebersbach erstmals als Stadt erwähnt.
1361 erhielten die Pfalzgrafen bei Rhein das Patronatsrecht erhielten und erwirkten den Übergang der Reichsstadt zur Kurpfalz.
Der Dreißigjährige Krieg brachte der Bevölkerung viel Leid und große Armut, wenngleich die Gebäude weitgehend verschont blieben.
1803 kam Eberbach an das Fürstentum Leiningen, gehörte ab 1806 zu Baden.
Mit Eröffnung der Neckartalbahn 1879 die Kettenschlepperei auf dem Neckar entwickelte sich Eberbach zu einer wichtigen Schifferstadt. Anstelle der Holzwirtschaft und -verarbeitung, Fischerei und Schifffahrt traten erste Fabriken, beginnend mit eine Zigarrenfabrik. Schließlich siedelten sich Großbetriebe an. Für die zahlreichen Einpendler musste Wahnraum geschaffen werden, die Stadt wuchs rasant Die Eberbacher Neckarbrücke wurde im Jahr 1900 vollendet. Um 1930 efolgte der Bau einer Staustufe und ein Stückguthafen entstand.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Altstadt durch Fliegerbomben teilweise zerstört, die Neckarbrücke von SS-Angehörigen gesprengt. Die Brücke war im Mai 1946 wieder aufgebaut.
Bis 1960 siedelten sich einige elektrotechnische, metallverarbeitende und chemisch-pharmazeutische Betriebe an.
Als Kurort konnte sich Ebersbach zwar nicht etablieren, jedoch immerhin als beliebter Kur- und Ferienort in reizvoller Lage.
sehenswert alter Stadtkern
1977 startete ein Altstadtsanierungsprogramm, mit dem auch einige Verfehlungen der Vorjahre beseitigt oder gemindert werden sollten. Teile der Innenstadt sind seit 1983 als Fußgängerzone ausgewiesen.
Es sind noch große Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit markanten Türmen zu sehen, vor allem zur Neckarseite hin.
Der Rosenturm (im Bild) - ursprünglich Rosenbrunnenturm genannt - ist ältester (13. Jh.) und einziger Rundturm der ehemaligen Befestigung.
[A] Alter Mark mit dem Alten Rathaus (1823), Klassizismus im Weinbrenner-Stil, Baumeister Johann Thierry, Schüler von Friedrich Weinbrenner, heute ein Museum
[B] Bahnhof
[N] Neuer Markt
[R] Rathaus
[1] Kirche St. Johannes Nepomuk, Neurennaissance
[2] Haspelturm mit Zinnfigurenkabinett
[3] Michaelskirche
[4] Rosenturm
[5] Blauer Hut, Stadtmauerturm mit verschieferter Haube
[6] Hotel Karpfen. Das Gebäude zeigt auf der marktseitigen Fassade schöne Sgraffito-Malerei zur Stadtgeschichte.
[7] Das auffällig pinkfarbene Haus, in dem 1818/19 Herzog Eduard von Kent und seine Gemahlin Victoria Marie Luise (verwitwete Fürstin von Leiningen) wohnten, Eltern der am 24.5. 1819 geborenen Königin Victoria I. von Großbritannien und Irland - es steht noch in Eberbach.
[8] Pulverturm
[9] Stadthalle
unterwegs in der Kellereistraße
gewandert
[8] Löwenfelsen am Aussichtsweg
weiterhin:
- Altes Bad, heute Hotel
- Fassade von Gasthaus Krabbenstein
event
- Frühlingsfest (Eberbacher Frühling) Mitte Mai nach Himmelfahrt
- Bärlauchtage von Mitte März bis Mitte April
- Kuckucksmarkt - Volksfest in der Au von Neckarwimmersbach jeweils am letzten Augustwochenende. Damit sich die Geschichte nicht wiederholt, sollte man darauf auchten, keinen falschen Vogel auf den Teller zu erhalten, zum Kuckuck
- Apfeltag in der Innenstadt Mitte Oktober
persönlich
Die Nationalsozialisten bezeichneten Eberbach als Hochburg der Bewegung im Odenwald,[7] jedoch kam es auch schon früh zu Akten des Widerstands: Der Sozialdemokrat Adolf Knecht versuchte zu Beginn der NS-Zeit, die Hakenkreuzfahne vom Rathaus zu entfernen und wurde dabei von SA-Männern erschossen. Die Eberbacher Bürgerschaft ehrte Knecht später mit einem Straßennamen. Auch der Synagogenplatz letztlich ist ein Ergebnis jener Zeit.
Stadtteile/Eingemeindung
Neben der Kernstadt gehören die Stadtteile Neckarwimmersbach (1899), Brombach, Friedrichsdorf, Lindach, Rockenau, Igelsbach (1925), Gaimühle, Unterdielbach, Badisch-Schöllenbach und Pleutersbach zu Eberbach.