fotos © schuldes / fotobee.de - gepflegte Wohnlage nahe der Jagst in Crailsheim
Crailsheim ist eine Große Kreisstadt mit rund 33.000 EW (2008) an der Jagst
ortgeschichtlich
Die ersten Siedler waren im 7. Jh. die Franken.
1136 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim in einem Güterverzeichnis (Kloster Ellwangen).
Zwischen den späteren Stadtherren - den Grafen von Hohenlohe und danach den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach - und den Reichsstädtischen (Hall) kam es oft zu kriegerischen Auseinandersetzungen.
1338 erfolgte die Stadtgründung durch die Hohenloher aufgrund königlicher Privilegien.
1399 kamen Stadt und Amt in den Besitz der Burggrafen zu Nürnberg bzw. der Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach. Im Großen Städtekrieg von 1449/50 war auch Crailsheim verwickelt.
1792 kam die Stadt durch Tronverzicht an das Königreich Preußen, nach den Napoleonischen Kriegwirrenmit mit der 1806 folgenden Neuordnung Deutschlands an Bayern, wurde 1810 in einer Grenzbereinigung dem Königreich Württemberg zugeschlagen und nach der damit geklärte Interessenlage relativ bedeutungslos.
Der Anschluss an das Eisenbahnnetz Ende 19. Jh. mit Knotenpunkt förderte erste Ansiedlungen von Industrie und Gewerbe und damit etwas Aufschwung. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört, im Zentrum zu 95 %. Auch der Bahnhof wurde zerstört und nicht wieder ersetzt. Dafür flankieren seit 1967 die Autobahnen A6 und A7 die Stadt und es etablierten sich besonders um 1980 allerhand Industrieansiedlungen in gutem Branchenmix.
sehenswerte Innenstadt:
[R] Rathaus, wappenverziert, Arkadengang
[M] Marktplatz mit Marktbrunnen (1945) mit zwei Marktfrauen - nicht besonders zukunftweisend. Auch dass stammt aus der Zeit nach 1945. Am Schweine(!)marktplatz steht ein Brunnen, den Städtepartnerschaften gewidmet.
[S] Schlossplatz - das 1400 erbaute Schloss wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
[1] Zeughausturm
Er ist der einzig erhaltene von einst neun Mauertürmen. Von der später errichteten Jagsttorbastion ist noch der Zwinger entlang der Stadtmauer präsent. Der Stadtgraben wurden 1754 in Gärten umgewandelt. Die südwestliche Stadtmauer kann einen gut erhaltenen Wehrgang und Schießscharten aufweisen.
[2] Geierscher Turm am schönen unbelämmerten Lammgarten. Der Garten mit Wappenstein wurde nach einem im Krieg zerstörten Gasthaus benannt.
[3] Diebsturm
Das Dörrle könnte einst der Bergfried einer Wasserburg gewesen sein.
[4] Liebfrauenkapelle, 1370 erstmals erwähnte, Turmaufbau 1477, 1727 Traumveränderung, 1945 Brandschaden durch Kriegseinwirkung. Der Brunnen mit einem recht klassischem Thema - Jüngling und Delphin - ist eine Nachbildung an Stelle des Vorgängers.
[5] Stadtpark mit schöner, südlich vorgelagerter Bachaue
[6] Spital zum Heiligen Geist (1400), 1804 saniert, seit 1989 Stadtmuseum, unter anderem mit Crailsheimer Fayencen der 1755 gegründeten markgräflichen Manufaktur, Musikinstrumentensammlung, Stadtgeschichte.
[7] Spitalkapelle (1425), spätgotisch mit romanischen Teilen.
[8] Stadtkirche St. Johannes Baptist, spätgotisch. Nahe der alten Kirchen ein moderner Brunnen mit geologischer Aussage.
Stadtteile/Eingemeindung
Ingersheim und Altenmünster wurden 1940 eingemeindetIn den 1970er Jahren gab es weitere Eingemeindungen.
Tiefenbach (1971), Onolzheim (1971), Roßfeld (1972), Jagstheim (1972), Westgartshausen (1973), Goldbach (1975), Triensbach (1975)
Beuerlbach (1975) - am Schießberg wurde ab 1767 bis nach 1800 Vitriol und Alaun gewonnen.
Alexandersreut, Crailsheim, Heinkenbusch, Lohr, Ölhaus, Ofenbach, Oßhalden, Rüddern, Saurach, Schüttberg, Wegses, Weidenhausen, Wittau, Wollmershausen;
Und was hat es mit der Türkei auf sich?