fotos © schuldes / fotobee.de - Lange Zeile heist diese Straße in Erding
Erding ist eine Stadt mit über 34.000 EW (2006) in Weißbierlake einer schön abwechslungsreichen Landschaft. Im Norden reicht ein Ausläufer der Münchner Schotterebene (Altmoräne) heran, im Osten hügelige Wälder, im Westen eher eben, am Südrand und im Norden Moorbildungen dank des hohen Grundwasserstandes nicht zuletzt durch die Sempt. Durch Kiesabbau entstanden und entstehen weiterhin viele kleinere Gewässerchen.
geschichtlichAuf uraltem Siedlungsland - frühste Spuren führen bis in die Jungsteinzeit zurück - setzten sich nach den Kelten und Römern im frühen Mittelalter die Baiern im heutigen Ortsteil Altenerding fest, das 788 erstmals urkundlich erwähnt wurde als Ardeoingas.
Gründung von Erding wird um 1229 vermutet.
Frühes Zollrecht, Marktrechte (1435) und Gerichtsbarkeit waren gute Voraussetzungen für die Stadtentwicklung. Die Stadt war auch bald doppelt umwallt und durch den künstlich angelegten Fehlbachgraben bedeutsame Wasserfestung zu Sicherung der Machtposition der Wittelsbacher Herzöge gegenüber dem damals gegnerischen Freising.
Die Getreideschranne wurde Erdings wirtschaftliches Herz. Sie entwickelte sich zur zweitgrößten in Bayerns und wurde erst 1911 aufgehoben. Auch verschiedene Handwerke mit ihren Zünften waren stark vertreten. Das hier hergestellte verfilztes Wolltuch - Loden genannt, wurde im 17. Jh. bis an den Orient verkauft. Getreidehandel und Brauereien waren ebenfalls bedeutend.
Brauereigaststätte Zum Erdinger Weißbräu, saniert und 8/2007 wieder geöffnet.
Lange Zeit blieb Erding auch in seinen alten Grenzen verfangen, bis sich blühende Vorstädte herausbildeten.
Erding blieb von Katastrophen nicht verschont:
Im Landshuter Krieg 1503/1504 war Erding einer der großen Schauplätze des 30-jährigen Kriegs (1618-48) in Oberbayern. Auch die Hungerjahre 1770-72 setzten der Bevölkerung hart zu.
Um 1900 galt Erding als wohlhabend. Der 2. Weltkrieg mit starker Zerstörung der Stadt machte viel davon zunichte..
sehenswert historische Innenstadt
[R] Rathaus, ursprünglich Stadtresidenz des Grafen von Preysing
[S] Schrannenplatz, verkehrsberuhigter Mittelpunkt
[G] Grüner Markt
[H] Heimatmuseum
[K] Kleiner Platz - erste Fußgängerzone der Stadt
[1] Schöner Turm bzw. Landshuter Tor, Rest Stadtmauer
[2] Spitalkirche Heiliggeist mit schönem Hof
[3] <- Frauenkircherl am Schrannenplatz mit Ausstellungen
[4] Stadtpfarrkirche St. Johann (14./15. Jh.), spätgotisch
[5] Rivera-Palais
[6] Stadthalle www.stadthalle-erding.de, Landratsamt
Die Therme Erding wurde 2001 von der Stiftung Warentest als beste Deutschlands bewertet.
museal
- Städtisches Heimatmuseum Prielmayerstraße 1, 1856 durch Anton Bachmair initiiert
- Erdinger Bauernhaus-Museum Taufkirchner Str. 24. Es besteht seit 1989. Im Mittelpunkt steht eine kleinbäuerliche Hofanlage aus Rindbach (Gemeinde St. Wolfgang). Das Eingangsgebäude (Erding, um 1860) zeigt wechselnde Ausstellungen. Im ältesten Gebäude der Anlage, dem zweigeschossigen Getreidekasten aus Niederneuching (1581), wird bäuerlicher Handarbeit am Beispiel des Getreideanbaus dokumentiert.
natürlich
- Kronthaler Weiher, Naherholungsgebiet im Norden der Stadt - Baden, DSegeln, Golfen...
- Stadtpark an der Sempt, im 19. Jh. als englischer Park angelegt, Tiergehege, Streichelzoo
- Erdinger Therme (1999). Nachdem 1983 bei der Such nach Ölvorkommen eine heiße Quelle entdeckt wurde, wachsen hier Palmen unter einer Glaskuppel.
event
- Sinnflut-Kulturfestival im Sommer mit Musik, Theater, Tanz, Kunstaktionen, Kulinarischem...
- Herbstfest Ende August, zuvor traditionell Pferderennen
- Jazz Tage, Festivals seit 1978 mit internationaler Beteiligung
- Kunsteisfläche am Schrannenplatz November/Dezember, danach Christkindlesmarkt
persönlich
- Hiasl Maier, Kunstmaler heimatlicher Motive
- Franz Xaver Stahl, traditienelle bayerischer Tiermalerei
- Benno Hauber, Albert Schiestl-Arding (Portraits und Stilleben
Ortsteile/Eingemeindung
Altenerding - Muttersiedlung mit noch dörflichem Charakter
Bergham - Herderhaus (1650), eines der ältesten bayerischen Bauernhäuser, noch strohgedeckt