Cadolzburg ist ein Höhenmarkt im Rangau mit rund 10.000 EW auf 45,44 km² in 352 m ü.NN.
Vom Aussichtsturm, auch vom Turm der wehrhaften Hohenzollernburg aus hat man einen weiten Blick in das waldreiche Umland des Naturparks Frankenhöhe und bis zu den Jurahöhen im Osten.
ortsgeschichtlich
1157 wurde die Cadolzburg erstmals erwähnt. Mitte des 13. Jh.s kam sie an die hohenzollerschen Burggrafen zu Nürnberg und wurde repräsentativ ausgebaut. Im 14./15. Jh. war die Cadolzburg Zentrum der Herrschaft der Hohenzollern in Franken.
Nach dem Auszug der fürstlichen Hofhaltung blieb die Burg wichtiges Verwaltungszentrum des Markgraftums Brandenburg-Ansbach. Ringmauer, Haupttor und Saalbau (Neues Schloss) gehören zum zollerschen Neubau um 1250.
Vorgelagert ist eine geräumige Vorburg, in der sich angangs die Höfe der Burgmannen befanden.
Ende des Zweiten Weltkriegs ging die Burg in Flammen auf. Nachdem Burgfelsen und Bauten in jahrelanger Arbeit gesichert wurden, steht noch der Innenausbau des Alten Schlosses an.
A Altes Schloss
F Folterturm
G Garten der Renaissance, 2009 noch Lupinenpflanzung
H Hungerturm
K Kapellenbau
N Neues Schloss
P Pfarrhaus
S Schulhaus
T Torbau
V Vogtei
Vor den Toren liegt die zugehörige Marktsiedlung, die ihren altfränkischen Eindruck bewahrt hat. Über den lang gestreckten Marktplatz gelangt man auch an ein Stadttor.
Brusela - ein Wichtigtuer
Schon vor 1388 bestand ein Tor, das wohl in den beiden Städtekriegen 1388 und 1449 beschädigt wurde. 1475 erfolgte unter Amtmann Albrecht Stieber ein Neubau.
Eine Bauinschrift mit seinem Wappen ist links oben angebracht. Ein weiteres Wappen erinnert an den Oberamtmann Ludwig Georg Christoph von Schlammersdorf. Der landesherrliche Zollernschild ist dagegen kaum noch zu erkennen.
Brusela - der volkstümliche Name des Torturms - ist von der alten, langsam und saumselig vor sich hinbruselnden Uhr abgeleitet. Sie hatte auch nur einen Zeiger. Die Minuten waren nach der Zeigerstellung zwischen den Stundenziffern zu schätzen!
[R] Rangau-Heimatmuseum mit Gedenktafel für Pisendel und schönen Wandbrunnen
[C] Cäcilia-Pfarrkirche
Sie wurde 1287 zu Ehren der Hl. Cäcilia und des Hl. Nikolaus geweiht. Seit 1298 ist nur noch die Hl. Cäcilia als Kirchenpatronin erwähnt. In der ersten Hälfte des 15. Jh.s wurde die Kirche nach Norden verbreitert und ein tiefes Brautportal angefügt. Auch die unteren vier Turmgeschosse stammen aus dieser Zeit.
Auf den Grundmauern der mittelalterlichen Kirche errichtete der markgräfliche Landbauinspektor Johann David Steingruber 1750/51 im schlichten Ansbacher Markgrafenstil (Frühklassizismus) eine neue markgräfliche Hofkirche mit Kanzelaltar und Fürstenstand.
Der Ortsteil unter dem Markt wurde angesichts der hier mächtig zutage tretenden Sandsteinschichten Kraftstein genannt. Heute wird darunter das Gebiet entlang der Kraftsteinstraße zwischen Hasensteg, Höhbuck, Brunnen- und Nürnberger Straße verstanden. Noch immer haben haben hier viele Häuser ihren besonderen Garten. Das Anwesen Löffelholzstraße 26 ist das ehemalige Forsthaus.
persönlich
Johann Georg Pisendel, geb. 26.12.1687 in Cadolzburg, gest. 25.11.1755 in Dresden; Komponist und Violinvirtuose, kurfürstlich-sächsischer Hofkonzertmeister in Dresden
Ortsteile/Eingemeindung
Ballersdorf, Deberndorf, Gonnersdorf, Rossendorf, Seckendorf, Vogtsreichenbach, Zautendorf