Iphofen, Stadt im Weinparadies Franken
fotos © galerie / fotobee.de - Musik und Wein - darfs in Iphofen sein?
... ist eine heiße regenarme Weinstadt mit rund 4.400 EW (2008) auf 78,04 km² in 250 m ü.NN. im Fränkischen Weinland. Der an Mineralstoffen reiche Keuperboden am Fuße des Schwanberges (Berg der Franken, 468m ü.NN.) bietet für den Weinbau beste Bedingungen.
ortsgeschichtlich
741/42 wurde Iphofen erstmals urkundlich erwähnt.
1293 durch Bischof Manegold zur Stadt erhoben. Baubeginn der Stadtmauer mit ehemals 13 Türmen. Auf dem Herrengraben Wallanlage einer bereits um 1330 erwähnten Fliehburg, die vermutlich Eigenheim des Frankenkönig Pippin des Kurzen und dessen Tochter Hadeloga war - tolle Namen damals!
1323 bestätigte König Ludwig von Bayern die Erhebung zur Stadt u. damit verbundene Rechte
1524 forderte die Pest auch viele Opfer in Iphofen.Sie wütete nochmals 1584, 1611, 1632
1525 wurden auf dem Marktplatz 8 Rädelsführer des. sog. Bauernkrieges geköpft.
Im 30jährigen Krieg erlitt die Stadt allein 14 Plünderungen und mehrere Einquartierungen.
1553 brannten Markgraf Albrecht Alcibiades mit seinen Truppen die Spitalmühle nieder und erpressten Geld.
1759 besetzte ein preußischer Trupp. Friedensangebot: Geld oder Brandschatzung!
1802 Nach Auflösung des Fürstbistums Würzburg stand Iphofen unter Bayrischer, preußischer, französischer und österreicher Herrschaft, kam 1810 schließlich an Bayern.
1865 Bahnstation
1905 schwarzes Jahr, schwere wirtschaftliche Verluste durch Schädlingsbefall der Weinstöcke. Ein goldenes Jahr für die Reblaus.
sehenswerte Innenstadt
Historisch wertvoll der gut erhaltene mittelalterliche Stadtkern der einstigen Ackerbürgerstadt, bestehend aus zwei gegeneinander versetzten Stadtteilen mit zahlreichen stattlichen Bürgerhäuser aus 16./18.Jh..
[B] Bahnhofstraße
[M] Marktplatz mit allgegenwärtiger Marienfigur
[R] Rathaus (1716/18, Baumeister Josef Greising) mit barocken Rathausportal, Freitreppe mit den Hundslöchli für kleinere Sünder, Jagdsaal
[J] Julius-Echter-Platz
[1] Michaelskapelle, gotische Grabkapelle. Ein Fenster in der Beinhaustür gestattet den Blick auf Gebeinstapel
[2] Stadtpfarrkirche St. Veit, Chorverglasung 15. Jh.
[3] Vinothek
[4] Stadtsee
[5] ehemaliger Krankenhaus mit Torhaus (1860/61)
[6] Knauf Museum (1688/93), früher Barock, ursprünglich Gasthaus, dann Rentamt, Maxstr., Reliefs, Repliken
[7] ehem.Mönchshof, 1525 durch Bauernrebellen des Ochsenfurter Lagers geplündert, heute Hotel Zehnkeller, Bahnhofstr.12
[8] Heilig-Blut-Kirche (1892 Neuaufbau), Neugotik
[9] ehem. Bürgerspital, Volutengiebel, mit Spitalkirche (1338), Innenausstattung Rokoko
[10] Ägidienhof/ Ägidiengasse
Stadtmauer. Die Ummauerung blieb weitgehend erhalten.
a) Mainbernheimer Tor
b) Bürgerturm
e) Einersheimer Tor (Bild links)
f ) Eulenturm
h) Henkersturm
m) Mittagsturm. Er steht etwas isoliert herum, war einst über Brückensteg verbunden.
p) Pesttor
r ) Rödelseer Tor mit Mittagsturm im Fachwerklook, arg strapaziertes Fotomotiv und Wahrzeichen.
weiterhin:
Camping, Fahrradverleih
Abenteuer-Spielplatz am Ringsbühl / Birklinger Straße
Weinlehrpfad zum Schwanberg
events
- Kirchenburgfest in Mönchsondheim am ersten Sonntag im Juli
- Seefest am Stadtsee am ersten Wochenende im August
- Bremserfest im Rathauskeller zum zweiten Wochenende im Oktober
Stadtteile/Eingemeindung
Birklingen - 1525 Plünderung und Zerstörung des Klosters durch Iphofer "Rebellen"
Dornheim
Hellmitzheim - 1225 erstmals urkundlich, Reihengräber aus Merowingerzeit
- Fränkisches Bauern- und Handwerkermuseum, Mainfrankens einziges Museumsdorf!
Zu sehen unter anderem eine idyllischer Dorfplatz, Dorfschule, Rathaus, hist. Wirtshaus mit Hofstelle, Kräutergarten, Weinbaulehrgarten, Trachtenausstellung im Mesnerhaus. - Kirchenburgmuseum in der Kirchenburg an der Bergstraße. Hier findet man Kirchhäuser und Keller aus dem 17. und 18. Jh., eine Landwirtschafts- u. Weinbau-Abteilung, 17 Werkstätten alter Handwerksberufe, Kirchburgschänke eventuell mit Bewirtung.
- Pfarrkirche St. Veit: Chor und Turm wurden 1414 begonnen und bis Mitte des 15. Jh. ausgeführt, Glasfenster (um 1429), Madonna in gotischem Baldachin (um 1420) an nördlicher Chorwand, Plastik des Hl. Johannes von Tilman Riemenschneider.
- Kath. Kirche zum Hl. Blut, evang. Spitalkirche
Nenzenheim - 1158 erstmals urkundlich, mittelalterliche Kirchenburganlage, teils meterdicke Außenmauern aus Bruchstein mit Schießscharten, unterkellerte Fachwerkgaden, Torhaus mit rundbogigem Torhaus, hölzernes Tor mit Schlupfpforte
Possenheim - 1171 erstmals erwähnt, ab 1615 Pferdewechselstation der Reichspost