Rödelsee

fotos © schuldes / fotobee.de - Rödelsee in die Wiesenbrunner Straße

Rödelsee ist eine Weinbaugemeinde und Weinortidylle mit etwa 1.700 EW (2012) am Fuße des 475 m hohen Schwanbergs nahe am Maintal.

ortsgeschichtlich

1040 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Heinrich III. dem Kloster Kitzingen das Dorf Rotiense schenkte.
Weinberge waren ein vorzügliches Tauschobjekt, die Menschen nahm man billigend in Kauf. , im nahegelegenen Fröhstockheim und auf dem Schwanberg
1525 zerstörten wütende Bauern die Burgen von Rödelsee...
Noch um 1600 gab es vier Dorfherren: das Hochstift Würzburg, die Abtei Ebrach, die Grafen zu Castell-Rüdenhausen und die späteren Freiherren von Crailsheim.

1614/47 errichtete Friedrich von Crailsheim einen "würdigen Wohnsitz" in Rödelsee, das bis heute erhaltene Schloss Crailsheim.
Um 1616 wurde der Ebracher Hof als Zehnthaus errichtet.
1648/49 wurde der Amtshof der Grafen zu Castell errichtet, das jetzige Gasthaus zum Goldenen Löwen.

Was so ein richtiger rödelseer Schoppenfetzer ist

Bis Anfang 20. Jh. bestimmten selbständiges Handwerk, kleine Landwirtschaft und Weinbau das Erwerbsleben in der Region.


sehenswerte Innenstadt

[R] Rathaus
[m] Dorfmuseum Elfleins Häusla (1892), An den Kirchen 18

Fast wäre das Handwerkerhaus des Huf- und Schwiedemeisters Kaspar Elflein abgerissen worden. Bis 1981 war es von den Eheleuten bewohnt und blieb detailgetreu als Museum erhalten. Die Achwiede wurde bis 1939 genutzt, Schmiedevorführungen werden ermöglicht.
Wohnstube, Küche, KinderzimmerKeller mit Weinutensilien, Futterkammer, Speicher - ein umfangreicher gutsortierter Hausstand.


Sehenswertes und Markantes im Ortszentrum von Rödelsee

[1] Winzerstube
[2] Löwenhof
[3] ev. Kirche
[4] kath. Kirche
[5] Schloss Crailsheim
[6] Steingarten Am Buck


Schwanberg

Bereits beim Aufstieg oder mit der bequemeren Auffahrt auf den Schwanberg (474m ü.NN.), der höchsten Erhebung im Landkreis Kitzingen, ergeben sich erhabene Aussichtspunkte auf das Rödelseer Land und seine Weinlagen. Ganz oben angelangt, lässt sich das Gefühl der Kelten nachempfinden: Dieser "Heiliger Berg" mit umwallter Fliehburg war ein früher Hort für Sicherheit.

Heute ist der Berg ein Ort für spirituelles Erleben, freies Denken, Einkehr - gastronomisch, in die Natur oder in sich selbst.
Im Schlosshof auf erhobenem Mauersockel erhebt sich eine recht lebendig erscheinende Dame. Ist es etwa die Hedoga?

1911 erwarb Alexander Graf zu Castell-Rüdenhausen das Schloss Schwanberg und die angrenzenden Wald- und Wiesenflächen.
1919/21 wurde der Schlosspark in botanischer Vielfalt der Gehölze angelegt, dabei auch Tulpenbaum, Trompetenbaum, Esskastanie, Zypresse, Mammutbaum. Darin wurde der bronzene Hubertushirsch (1921) des Nürnberger Bildhauers Hans Göschel aufgestellt, der auch das Mausoleum (1930/32) entwarf. In ihm ruhte bald der letzte Besitzer des Schwanbergs, Radulf Graf zu Castell-Rüdenhausen.


Fröhstockheim

Schloss Fröhstockheim wurde erstmals um 1220 erwähnt als Adelssitz von Albrecht Fuchs von Stockheim, Grafe von Hohenlohe.

Schloss Frühstockheim

1525 wurde das Schloss durch aufständische Bauern niedergebrannt. 1543 kaufte Wolf von Crailsheim die Ruine. Nach Neuaufbau des Schlosses erhielten die Crailsheimer Fröhstockheim durch die Grafen von Henneberg zum Lehen.

Im 18. Jh. wurden die Dächer des Schlosses im Stile des Barock erneuert. Sie zweigeschossige Vierflügelanlage mit Innenhof erhielt an drei Ecken. Ein weiterer Turm ist freistehend. Über dem Portal befindet sich ein Relief des Allianzwappes der Familien Crailsheim und Zobel.


Kirche St. Laurentius in Fröhstockheim weist Fresken aus dem frühen 15. Jh. auf.

gewandert

Rundweg ausgeschildert Gesamt 5,5 km
Höhenunterschied: 235 m

Wandern zwischen Rödelsee zum Schwanberg und zurück

[1] Start kath. Kirche. Über Bachgasse rechts in Alte Iphöfer Straße bis zum Wegekreuz gehen. Da links abbiegen in die [2 Küchenmeisterstraße, Weg durch die [3] Weinbergslage Küchenmeister folgen bis zum Waldrand zu Aussichtspunkt am Julius-Echter-Berg. Durch den Wald führt ein Weg bis hoch auf das Plateau des [5] Schwanberges. Der Weg führt weiter neben der Straße und den Parkplätzen zum [6] Schloss. Dann die Stufen abwärts Richtung Rödelsee oder zu Aussicht [7] mit Fernsichten bis hin zur Rhön. Abwärts durch den Wald, dann an die Weinbergsgrenze mit der Weinlage Schwanleite und auf dem kurzesten Wege zurück ins Städtchen - auf ein erquickendes Schlückchen?

Ortsteile/Eingemeindung

Fröhstockheim, Rödelsee, Schwanberg