fotos © schuldes / fotobee.de - Ippesheim, Schloss Frankenberg
Ippesheim ist eine Marktgemeinde mit rund 1.100 EW (2012) in 291 m ü.NN. auf prägnantem Lehmkeuperboden, an der Iff mit schönen Mühlen im Weinparadies Franken
Ippesheim bildet mit Herrnberchtheim und Bullenheim die rebflächengrößte Weinbaugemeinde im fränkischen Weinparadies.
ortsgeschichtlich
Das Iffgau war bereits früh besiedelt. Das "Heim des Bullo" wurde vermutlich im Zuge der fränkischen Landnahme des 6./7. Jahrhunderts gegründet.
816 wurde der Ort „Zebullen" zum ersten Mal urkundlich erwähnt: Graf Megingoz schenkt dem Kloster Megingaudshausen u.a. Güter „ad Bullinheim".
820 wurde Ippesheim erstmals urkundlich als Besitz des Klosters Fulda erwähnt, evtl. bereits mit Marktrecht(?)
Von 1435-1796 waren die Fürsten Schwarzenberg Dorfherren über Bullenheim. Sie teilten sich die Dorfherrschaft mit den Schlossherren auf Vorderfrankenberg. Bullenheim gehörte seit 1690 zum schwarzenbergischen Amt Wässerndorf. Schwarzenberg hatte die Hochgerichtsbarkeit über alle Untertanen.
1797 wurde Bullenheim preußisch, 1806 bayerisch.
sehenswertes Bullenheim
Gebäude mit prachvollen Fachwerkobergeschossen (18./19. Jh.) prägen noch das Ortsbild, obwohl viel denkwürdige Substanz durch Beschuss 1945 verloren ging.
[A] historisches Fachwerk-Rathaus (1583), EG massiv, prächtiges Fachwerk-OG mit den typischen Andreaskreuzen. Wappenreliefs der einstigen Herren von Schwarzenberg beidseits des Rundbogenportals
[1] Heckenwirtschaft Kistner
[2] Kirchenburganlage, Wehrkirche St. Leonhard mit Wehrmauer mit Schießscharten und einzelnen Gaden. Die Kirche besteht aus Chorturm (Mitte 13. Jh.) und Langhaus (Umbau 1841). Das Baudenkmal-Ensemble ist für Mittelfranken außergewöhnlich.
Das hohe Relief-Epitaph (1572, Renaissance) eines auf einem Löwen stehenden Ritters stellt vermutlich Graf Paul von Schwarzenberg dar
[3] Häckerscheune Volkamer
[4] Bullenheimer Berg (455m), mit Wanderparkplatz, Fundort frühzeitlicher Urnenfelder, Reste der Kunigundenkapelle mit gut erhaltenem Torborgen (15. Jh., Spätgotik), vorgelagerte Weinlage mit dem Wein- und Rebsortenlehrpfad im Bullenheimer Paradies. Hoch über den Rebhängen liegt die verführerische Weinparadiesscheune.
Der Oberding (456 m ü.NN.) ist die höchste Erhebung des Bullenheimer Berges. Vom Aussichtsturm reicht der Blick über den Kunigundenwald bis weit ins Ifftal.
sehenswertes Ippesheim
- Weinlage Ippesheimer Herrschaftsberg
- im Ort entsprechende Häcker-Wirtschaften
- Heilig-Kreuz-Kirche, Turm (Mitte 13. Jh.
- Schloss Lichtenstein > Schlossplatz 1
- Kleinkunst im ehemaligen Schlosskeller
weiterhin:
Schloss Frankenberg, 1549 erstmals erwähnt anlässlich der Vermählung Veit Lichtensteins mit Eva von Hütten, spätbarocker Umbau (Ende 18. Jh.), Kellergewölbe blieben vom Umbau unberührt.
museal
- Schloss Lichtenstein mit jungsteinzeitlichen Funden, Skelett des "Ippsi", Dokumentation der keltischen Siedlung am Bullenberg, Hortfunde der Urnenfelderzeit >Schlossplatz 1
- Heimat- und Handwerkermuseum in der ehemaligen Kutschenremise neben dem Schloss
sehensertes Herrnberchtheim
- alte Wehrmauer um die Pfarrkirche Herrnberchtheim, Epitaphien
- viel Weinverkauf und Tresterbrand
event
Frühjahrsmarkt Ippesheim 2. Sonntag im Mai (Muttertag)
Weinfest Bullenheim Himmelfahrt
Weinparadiestage zum letzten Wochenende im Juni
Weinfest Ippesheim 3. Wochenende im Juli
Herbstmarkt Ippesheim 2. Sonntag im September
Kirchweih Bullenheim Sonntag nach oder an Leonhardi (Leonhardi = 6. November)
Kirchweih Ippesheim Sonntag vor Martini (Martini = 11. November)
Kirchweih Herrnberchtheim Sonntag nach Martini
Adventsmarkt Bullenheim Sonntag vor dem 1. Advent
Weihnachtsmarkt Ippesheim 2. Adventssonntag
natürlich
- Naturdenkmale mächtiger Eichen, z.B. Friedenseiche, Hutten-Eiche
- Naturschutzgebiet „Holzöd" mit filigranen Säulenpappeln vor sanften Weinbergshügeln, ein Hauch Toskana
gewandert
Zwischen Frankenberg und Reusch entspringt die Iff. Das Ifftal ist ein romantisches Flusstal mit insgesamt 18 Mühlen bis zur Mündung in den Breitbach in Obernbreit. Die Ruhlsmühle bei Bullenheim kann auf Anmeldung besichtigt werden. An der Gehrenmühle in Wässerndorf befindet sich der tiefste Punkt des Steigerwaldes. Eine Mühlenwanderung durch das Ifftal, eingerahmt durch die Weinberge, ist nur eine von vielen Wandermöglichkeiten.
traditionell
An den Hängen der südlichen Steigerwaldausläufer wächst schon seit 1200 Jahren der Wein. Die landwirtschaftlichen Kulturflächen der Umgebung bestechen durch ihre Vielfalt. Eingebettet in Streuobstwiesen liegen die Dörfer.
Die Mittelfränkische Bocksbeutelstraße ist eine Arbeitsgemeinschaft der Gastwirte, Winzer, Weinbauvereine und Kommunen und erstreckt sich über ca. 50 km durch die Naturparks Steigerwald und Frankenhöhe.
tierisch
Steigerwaldgestüt Bullenheim 38
legendär
Der Legende nach fand die (am Bullenheimer Berg) verirrte Kaiserin Kunigunde (975-1033) keinen Ausweg aus der damaligen Wildnis. Auf ihr Flehen und ihr Versprechen, für ihre Rettung eine Kapelle zu bauen, soll sie plötzlich unten im Tal ein Licht gesehen und von dort eine Glocke gehört haben.
Ortsteile/Eingemeindung
Gemeindeteile Ippesheim, Herrnberchtheim und Bullenheim