fotos © galerie / fotobee.de - Paffenhofen, eine typisch bayrische Kleinstadt mit bunt turbulentem Hauptplatz
Pfaffenhofen an der Ilm ist eine Kreisstadt mit rund 23.000 EW (2004) auf 92,65 km² im Hallertauer Hügelland
ortsgeschichtlich
1140 wurden "Pfaffenhöfe" erstmals urkundlich erwähnt.
Die Gründung als Marktort am Zusammenfluss von Ilm und Gerolsbach erfolgte unter Ludwig den Kelheimer. Ab 1197 ist Pfaffenhofen urkundlich als Markt nachgewiesen, 1318 Oppidum.
1388 im Städtekrieg gründlich niedergebrannt einschließlich der durch Ludwig den Kelheimer errichteten Burg. Nach Wiederaufbau wurde die Stadt befestigt, erhielt eine Ringmauer (1,5 km) mit vier Stadttoren und 17 Türmen. Der Pfänderturm (Hungerturm) blieb als einziger unverändert erhalten.
1438 wurde Pfaffenhofen als Stadt bezeichnet.
Der 30jährige Krieg und die Pest von 1632 dezimierten die Bevölkerung auf fast 30%. Die traditionellen Schäfflertänze, seither alle
sieben Jahre aufgeführt, erinnern an das Ende der Pestzeit.
Erst ab Mitte 19. Jh. wuchs die Stadt wieder deutlich, hatte um 1900 "schon"
etwa 4.000 EW.
Zuströme ergaben sich besonders nach 1945 und 1989 - auch aus dem Münchener Raum und ganz Deutschland. Gibt es noch Ureinwohner?
sehenswerte Innenstadt
Der Stadtplatz (Hauptplatz) gilt als einer der schönsten in Oberbayern. Ein bunter Mix giebel- bis traufständiger, historischer und historistischer und neuerer Häuser wir geboten. Am Oberen Hauptplatz hatte Ludwig der Kelheimer seine Burg errichtet, die beim großen Stadtbrand 1388 vernichtet wurde. An deren Stelle steht heute das im Kern mittelalterliche ehemaligen Rathauses, später kurfürstliches Rentamt , heute mit vom Landratsamt genutzt.
[R] Rathaus (1868), neugotisch
[T] Turm nahe am Stadtgraben. Der Pfänderturm (Hungerturm) ist als einziger von einst 17 Stadttürmen unverändert stehen geblieben.
[S] Sparkassenplatz mit Wasserspiel und Gastronomie
[1] Hotel Müllerbräu
[2] Spitalkirche, 1719 geweiht, ehem. Kirche der Franiskaner
[3] Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist, 1393 gotisch erbaut, Turm 1531 (77m) innen barockisiert um 1670
[4] Haus der Begegnung, Kulturzentrum der Stadt
[5] Löwenbrunnen
[6] Frauenstraße mit Säule
natürlich
- Ausflüge entlang dem Gerolsbach oder der Ilm
- Hopfenblüte in der Hallertau
sportlich
- Schwimmbad mit Wasserrutsche, weiter Liegewiese
- Kunsteisstadion im Winter
- Trabrennbahn Hopfenmeile im März, dazu Pferderennen, Eintritt frei: www.hopfenmeile.de
persönlich
Joseph-Maria Lutz (1893-1972), Heimatdichter
Im Dichtermuseum Am Platzl 2 im alten Flaschlturm (südlich vom Hauptplatz) wird der persönliche Nachlass des Dichters Joseph-Maria Lutz aufbewahrt. Sein Arbeitszimmer zeigt viele Originalmanuskripte, Gebrauchsgegenständen sowie zahlreiche Bücher, Fotos usw.
Ortsteile/Eingemeindung
Im Zuge der Gebietsreform 1971-78 wurden zwölf ehemals selbstständige Gemeinden eingemeindet. Insgesamt besteht die Stadt heute aus 63 Ortsteilen zusammen. Diese sind noch immer durch die Landwirtschaft geprägt. Immerhin zählt man ja zum Hopfenland Hallertau
Eberstetten, Ehrenberg, Förnbach, Niederscheyern, Tegernbach, Walkersbach
Ebersbach - Kirche St. Petrus, gotischer Backsteinbau 13./14. Jh.
Gerolsbach - Skulpturenpark