Regensburg ist mit rund 125.000 EW (1998) eine Großstadt am nördlichsten Donauknie.
Sie ist die einzige vollständig erhaltene Großstadt des Mittelalters in Deutschland und wurde am 13. Juli 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben.
Die Altstadt ist fast vollständig von Grünanlagen umgeben. Dennoch gilt Regensburg als zweitgraueste mittelalterliche Stadt Bayerns (2007).
ortsgeschichtlich
Südlich einer alten Keltensiedlung (Kumpfmühl) errichteten die Römer um 79 das Jahr u.Z ein erstes Kohortenkastell, das während der Markomannenkriege zerstört wurde. 179 wurde nahe dem Kastell das Legionslager Castra Regina gegründet und unter Kaiser Marc Aurel vollendet, in dem dann der militärische Oberbefehlshaber der Provinz Ratien residierte.
Später war Regensburg Sitz der bayerischen Stammesherzöge der Agilolfinger.
Nach Einverleibung Bayerns in das Frankenreich (788) wurde Regensburg Königsstadt.
Damit begann eine lang währende Blütezeit der Stadt, die ihren Reichtum
durch den Fernhandel begründete.
Die Steinerne Brücke (1135/46, Bild oben) galt lange Zeit als Weltwunder.
Zahlreiche Klöster machten Regensburg zu einem erstrangigen Kulturzentrum, bedeutende Reichsversammlungen rückten sie immer wieder ins Blickfeld.
1245 wurde Regensburg Freie Reichsstadt.
Zwischen 1486 und 1492 gehörte die Stadt zu Bayern, danach gewann sie ihre Selbständigkeit zurück. 1542 wurde der größte Teil des Rates und der Bürger evangelisch, die geistlichen Stände und der überwiegende Teil der Bevölkerung blieben katholisch.
sehenswerte Altstadt
[A] Altes Rathaus (14./18. Jh.), überwiegend Gotik, Reichssaal
[N] Neues Rathaus
[T] Theater
[1] Kepler-Gedächtnishaus im Geschlechterturm Keplerstr. 5
[2] Steinerne Brücke
[3] Porta Praetoria
[4] St. Johann
[5] Dom St. Peter: Hauptwerk derbayrischen Gotik, 1260 bis - 1872 (Turmhelme,
Querhausgiebel), Glasmalereien; im Hochamt um 9 Uhr singen die Regensburger Domspatzen.
In nächster Umgebung des Domes befinden sich Stephanskapelle (11. Jh.), Kreuzgang,
Allerheiligenkapelle, Kapitelhaus
[6] St. Ulrich (heute Diözesanmuseum).
[7] Niedermünster: romanische Basilika, reiche Innenausstattung
[8] St. Josef
[9] Alte Kapelle
[10] Museum am Obermünster
[11] Obermünster
[12] St. Emmeram: Mutterkirche des Bistums, innen von den Gebrüdem Asam barockisiert.
Gleich anschließend das Schloss der Fürsten Thurn und Taxis, hervorgegangen
aus Klostergebäuden, mit gotischem Kreuzgang, Hofbibliothek, Schlossmuseum,
Marstallmuseum.
[13 ] Dominikanerkirche: frühgotisch, schlicht.
[14] Schottenkirche: romanische Basilika, Nordportal mit plastischem Schmuck.
Das Torhaus an der Brücke enthält typische Thüringer Leitmotive.
Das Jakobstor (Vorwerk, Bild links) ist Rest der westlichen Stadtbefestigung (um 1301). Das Haupttor wurde 1808/09 abgetragen, das Vorwerk 1903
Überall finden sich historisch interessante Gebäude und lebendig angenommene Plätze. Auffällig die häufigen Terrakotta-Farbtöne im Stadtbild. Und gezielte Gegenfarbtupfer.
noch im Zentrum:
Herzogshof, Goliathhaus, Thon-Dittmer-Palais, Neue Waag, zahllose Kirchen wie die Dreieinigkeitskirche, Neupfarrkirche, St.Kassian
Mit Beginn der Neuzeit war Regensburgs große Zeit zu Ende. Als Sitz des Immerwährenden Reichstags nach dem Dreißigjährigen Krieg genoß die Stadt zwar immer noch Ansehen, aber es ging keine große politische oder wirtschaftliche Macht mehr von ihr aus. Von 1803 bis 1810 war Regensburg Fürstentum unter Carl Th. von Dalberg. 1810 kam es an Bayern. Am wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerzeit und der Epoche bis zum l. Weltkrieg war die Stadt nicht beteiligt.
Den 2. Weltkrieg überstand sie fast ohne Zerstörungen.
Nach 1945 stieg die Bevölkerung sprunghaft, neue Industriebetriebe siedelten sich an, die Universität Regensburg (1967) wurde eröffnet und mehrere moderne Wohngebiete entstanden.
FH Regensburg
Zugleich wurde mit der Altstadtsanierung eine Modernisierung des Umfeldes erreicht.
museal:
- Domschatzmuseum, Krauterennarkt 3
- Stadtmuseum im ehemaligen Minoritenkloster, Dachauplatz 2-4
- Ostdeutsche Galerie, Dr.-Johann-Maier-Straße 5, Kunst 19./ 20. Jh.
- Schiffahrtsmuseum, Werftstraße: im letzten bayerischen Donauraddampfer untergebracht, erbaut 1922/23
- Städtische Galerie, Bertoldstraße 9 im Leeren Beutel, einem ehemaligen Getreidespeicher
event
- Spectaculum Musicae: Wochenende nach Christi Himmelfahrt, Renaissancemusik
- Altstadtfest: letztes Wochenende im Juni
- Orgelmatineen: Mitte Mai bis Mitte September, sonntags im Museum der Stadt
- Herbstdult: Ende August bis Mitte September. Dult ist im süddeutschen Raum ein Kirchenfest, zunehmend mit Jahrmarktcharakter
Stadtamhof, Rendsburg, Naab und Regen laabern hier der Donau entgegen. Da bot sich ein Schiffhebesystem in der 1924 eingemeindeten Stadt an.
Tipp: Westlich von Regensburg ist das Altmühltal mit seinen markanten Kalksteinfelsen (Jura).
Stadtteile/Eingemeindung
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