Chiemgau am Chiemsee
Der Chiemgau mit dem Chiemsee verdankt seine Entstehung wie das übrige Alpenvorland der letzten Eiszeit. Aber hier modellierten die Gletscher eine enorm weiträumige Landschaft mit Hügeln, Höhenzügen und Tälern, die den Blick auf markante Bergsilhouetten freigeben. Ein Becken hobelten sie aus, in dem ein riesiger See und noch ein paar Inseln dazu Platz fanden. Für Naturfreunde bleiben auch in der Hochsaison beschaulich erholsame Refugien wie die verträumten Moor- und Waldgewässer im nördlichen Chiemgau.
Der Chiemsee hat zwei Inseln mit (fast) gleichnamigen Orten: Frauen- und Herrenchiemsee. Bei einer Uferlänge von etwa 64 km und einer Wasserfläche über 80 km² ist er der größte bayerische See. Es gibt sogar Ebbe und Flut: alle drei bis vier Stunden schwankt der Wasserspiegel zwischen 3 und 30 cm!
Weitsee, so nennen die Fischer den größeren Ostteil des Sees, deren Orte mehrheitlich dem Kreis Traunstein angehören. Den kleineren Westteil mit drei Inseln und den wasserumspülten Landzungen nennen sie Inselsee.
Bernau a. Chiemsee
Gemeinde mit rund 6.500 EW (22012) an der Südspitze des Chiemsees gelegen in einer moorigen Verlandungszone. Hört sich nicht besonders einladend an. Aber von hier aus führt ein hübscher Seeuferweg nach Prien!
Breitbrunn a. Chiemsee
Gemeinde mit rund 1.600 EW (2012)
Die alte Dampflok der Chiemsee-Bahn bringt Besucher gern zum Langbürgner See, um von dort aus mit einem historischen Raddampfer in See zu stechen.
Chiemsee
Inselgemeinde mit rund 250 EW (2012), bestehend aus den Inseln Herrenchiemsee, Frauenchiemsee und der kleinen Krautinsel
Herrenchiemsee
Auf Herrenchiemsee bzw. Herreninsel (frühere Bezeichnung: Herrenwörth), der größten der drei Inseln, wurde unter Ludwig II. ab 1878 das Neue Schloss erbaut. Der Verehrer des französischen Sonnenkönigs ließ die prunkvolle Dreiflügelanlage in Anlehnung an dessen Schloss in Versailles errichten. Die fast 100m lange Spiegelgalerie entspricht genau dem französischen Vorbild. Obwohl nie vollendet, zählt das Schloss zu den eindrucksvollsten Raubkopien Bayerns.
märchenhaft: König-Ludwig-II.-Museum
Frauenchiemsee
Frauenchiemsee bzw. die Fraueninsel bietet ein vergleichsweise ländliches Idyll. Der Name stammt von dem hier bereits im 8. Jh. ansässigen Bediktinerinnenkloster. Die zugehörige Kirche St. Maria weist Fresken auf, deren Kopien im Torhausmuseum zu betrachten sind. Im Nordteil der Insel befindet sich noch ein kleiner Fischerort.
Krautinsel
Die twischen Frauen- und Herreninsel gelegene kleine Krautinsel diente als Klostergarten.
Eggstätt
Gemeinde mit rund 2.800 EW (2012) fast am Chiemsee, doch konkret am Hartsee gelegen, wo auch ein Parkplatz ist und man baden kann. Der See ist immerhin 39 m tief und verbunden mit weiteren Seelein, die zur Egstätter Seenplatte gehören - eigentlich abgetaute Gletscherbrocken-Schalen.
Gstadt
Gemeinde am Chiemsee mit rund 1.400 EW auf 10,7 km² mit den Ortsteile Gollenshausen und GstadtPrien a. Chiemsee
Markt, Fremdenverkehrsort mit rund 10.000 EW am südwestlichen Ufer des Chiemsees mit den Orten Bachham, Urschalling sowie Herrenchiemsee
Im 19. Jh. verschlug es mehrere Landschaftsmaler hier her. Manche blieben gleich für immer, so Max Haushofer, der eine Gastwirtstochter von der Fraueninsel heiratete. Dann fielen Ausflügler aus München in Scharen ein und verbrachten hier den Sommer.
zum Kennenlernen:
- Heimatmuseum am Friedhofweg 1 - alte Bauernstuben, Werkstätten, Malerei
- Galerie Im Alten Rathaus
- Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Spätgotik. Ein Deckenfresco veranschaulicht die Seeschlacht von Lepanto (1571, Johan Baptist Zimmermann), die der türkischen Vorherrschaft im Mittelmeer ein Ende bereitete.
Ortsteil Stock besitzt den größten Hafen am See. Von Stock aus starten Linienschiffe ganzjährig zu Rundfahrt oder steuern die Inseln an.