Eggenfelden ist eine historische Handelsstadt, heute Einkaufsstädtchen mit rund 12.837 EW (2008) auf 44,35 km² in 416m ü.NN. an der oberen Rott, von Wald umgeben inmitten des niederbayerischen Hügellandes.
ortsgeschichtlich
1120 erfolgte die erste urkundlich nachweisbare Erwähnung als Zinsgut "etinvelt", vielleicht nach einen frühen Siedler Eto benannt.
Nach 1140 gab hier ein niederes Ortsadelsgeschlecht, das sich "de etinvelt" nannte, nach 1330 aber erloschen ist. 1259 erhielten deshalb die kaisertreuen Herzöge aus dem Haus Wittelsbach auch die Oberhoheit über den ehemaligen Edelsitz und bauten ihn zu einem befestigten Wirtschaftsmarkt mit beschränkten Rechtsbefugnissen aus. Aus "etinvelt" wurde "Ecknfeld", später Eggenfelden.
Anfang 14. Jh. wuchs Markt Eggenfelden wuchs aus älteren Siedlungskernen zusammen. Der Marktplatz wurde angelegt, zeitweilig Steuernachlässe gewährt, Zölle überlassen?, der Marktort großzügig befestigt. Die Eggenfelder wurden schon 1335 als Bürger bezeichnet, verwalteten sich für Jahrhunderte weitgehend selbständig, erhielten im 14. Jh. sogar Sitz und Stimme im damaligen Landtag. Der Mark wurde Hauptmarkt und Eggenfelden vermutlich ab 1255 Amtsstadt.
Schon in den zahlreichen Fehden des Mittelalters hatte die Bevölkerung des heranwachsenden Marktes viel zu erdulden, mehr noch im Landshuter Erbfolgekrieg von 1504. Unendliches Leid brachte der 30jährige Krieg über den Ort. Pater Johannes Still bewahrte zum Ende (1648) Eggenfelden vor der vollkommenen Vernichtung durch die Schweden.
Zu neuer Blüte gelangte der Markt erst nach dem Spanischen Erbfolgekrieg von 1705 und dem Österreichischen Erbfolgekrieg von 1743.
1902 wurde der ehemalige kurfürstliche Haupt- und Bannmarkt zur Stadt erhoben.
sehenswerte Innenstadt
Die eleganten, Selbstbewußtsein ausstrahlende Bürgerhäuser an hauptstädtischen Bürgersteigen können schon beeindrucken.
[A] Altes Rathaus (17. Jh.)
[RI] Rathaus am Rathausplatz 1, davor das Stadtradi (Michael Neustifter)
[S] Stadtplatz mit Marienbrunnen, als Marktplatz Anfang 14. Jh. angelegt
[1] Grabmeier Tor (15. Jh.?) und Stadtwache
[2] Franziskanerkloster, ab 1658 entstanden mit Kirche und Hospiz, Kloster 1802 aufgehoben, 1832 wieder errichtet.
[3] Stadtpfarrkirche St. Nikolaus (bis 1490), Spätgotik, Backstein, dreischiffige Staffelkirche mit Seitenkapellen und erlesenem Figurenschmuck, Einfluss der Braunauer Bauschule
[4] Amtsgericht
[5] Luibl
[6] Stadtpark
weiterhin:
- Kasten, Gotik in der Hofmark Gern
- Saubrunnen, in den das Geld der Sparkasse zerfließt
event
- Theater an der Rott, Pfarrkirchener Straße
- Konzerte und Ausstellungen in der SchlossÖkonomie der Hofmark Gern
persönlich
- Nachhaltig prägte sich ein großer Sohn der Stadt ins kollektive Bewußtsein der Nation:
DSDS-Teilnehmer Daniel Küblböck. Jung, mutig, kautzig - fand er ein tragisches Ende. - nicht mehr so wichtig: Am 19. Oktober 1809 rastete Napoleon Bonaparte kurze Zeit im Gasthaus zur Post.
Stadtteile/Eingemeindung
1972 wurden Kirchberg und Gern eingemeindet, bis 1978 die dann aufgelösten Gemeinden Hammersbach und Peterskirchen
Insgesamt hat Eggenfelden weit über 100 offizielle Stadtteile.