Erling in  der Gemeinde Andechs

fotos © schuldes / fotobee.de - herabgeblickt vom Kloster Andechs auf Erling, den größten Ort der Gemeinde

Andechs ist eine Gemeinde mit rund 3.400 EW (2012), den Ammersee noch berührend, südlich von Herrsching

ortsgeschichtlich

1080 wird der Name Andechs als „Andehse“ erstmals urkundlich erwähnt. 1128 verpflichtet Graf Berthold II. seine Untertanen, einmal jährlich nach Andechs zu pilgern und die dort verwahrten Reliquien zu verehren. Er begründet damit die älteste Wallfahrt in Bayern.

1204 stirbt der einflussreichste Andechs – Meranier, Berthold IV., Graf von Dießen-Andechs, Markgraf von Istrien und Herzog von Meranien.1208 wendet sich mit dem Bamberger Königsmord das Blatt gegen die Andechser Grafen, die bis dahin auf dem Berg der späteren Klosteranlage ihren Stammsitz hatten.

Otto von Wittelsbach ermordete auf der Hochzeit Ottos von Andechs mit der Nichte Königs Philipps von Schwaben in Bamberg den König. Mitglieder des Hauses Andechs werden zunächst der Täterschaft bezichtigt, fallen in Acht und Bann und verlieren ihre Reichslehen. 1211 wird das Haus Andechs zwar von der Schuld am Königsmord freigesprochen, trotzdem fällt ein Großteil der süddeutschen Besitzungen an die Wittelsbacher. Ein wahrhaft edler Schachzug, der das Matt verbereitete:
1246 zerstören die Wittelsbacher die Burg Andechs. Nur die dem hl. Nikolaus geweihte Burgkapelle blieb erhalten. Zwei Jahre später starb Otto II., der letzte Graf von Andechs, kinderlos. Woran und wo?

zufällig?

Nach mehr als 140 Jahren soll eine Maus während einer Messfeier in der ehemaligen Burgkapelle einen Reliquienzettel ans Tageslicht befördert haben. Sicher hat sie aufgeregt gewinkt. Die göttlichen Zeichen wurden richtig gedeutet: 1388 wurde in Anwesenheit der Wittelsbacher Herzöge Stephan III. und Friedrich unter dem Altar der Burgkapelle eine Kiste gefunden - die Reliquien! Der rechte Zeitpunk, eine dankend ergebene Wallfahrt zu initiieren. Und wo befindet sich derzeit das Siegeskreuz Karls des Großen?

1455 erfolgte die Stiftung des Klosters durch den Landesherrn.

Im Kloster Andechs gibt es Bier seit 1455

Noch immer gilt Kloster Andechs als Sinnbild für Frömmigkeit und Sinnesfreude der bayrischen Seele! Und diese ist immer noch frömmelnd bierseelig.

Um dies zu erleben, begibt man sich am besten in den Biergarten der Klosterbrauerei. Man kann sich aber auch eine Kuhglocke aus dem Klosterladen umhängen, damit man im Toueristengewusel nicht verloren geht.


Sehenswertes und Markantes im Ortszentrum von Andechs

1803 wurden per Reichsgesetz die Klöster aufgehoben. Die Wallfahrt wurde wegen ihrer enormen wirtschaftlichen Bedeutung jedoch weiter gestattet, weshalb auch die Andechser Mönche nicht vertrieben wurden. Die meisten Gebäude blieben erhalten, teils mit veränderter Nutzung.


Andechs am Ammersee

1804 wurde das Klostergebäude verkauft an den aufklärerischen Oberhofbibliothekar Christoph von Aretin, der schon zuvor die Bestände der Klosterbibliothek sichtete. Gewinnbringend veräußerte er weiter an Josef von Herr aus Günzburg, der 1810 hochverschuldet starb usw.
1846 erwarb der bayrische König die recht ruinierten Gebäude und stiftete sie der Benediktinerabtei St. Bonifaz in München, beurkundet 1850. Die Pachtverträge wurden im Interesse einer rentableren Bewirtschaftung aufgehoben. Pater Johannes Klingl sorgte den optimalen wirtschaftlichen Schwung.

Bild links: Wallfahrtskirche (1416/23), Gotik, dreischiffige Hallenkirche mit charakteristischem Zwiebelturm auf dem höchsten Punkt des "Heiligen Berges“ über 700 m ü.NN.


Ortsteile/Eingemeindung
Orte der Gemeinde AndechsDer Ort Erling unterhalb des Klosters wurde 1818 eine selbstständige politische Gemeinde.
1976 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Machtlfing in die Gemeinde Erling-Andechs eingegliedert, 1978 kam Frieding hinzu und die neue Gemeinde erhielt den knackigen Namen Andechs.

Andechs (Klosterort), Erling, Frieding, Machtlfing, Rothenfeld