Joachimsthal in der Schorfheide
foto © Michael Wittstock / pixelio.de - Kaiserbahnhof Joachimsthal
Kleinstadt mit rund 3.300 EW (2012) auf 120,18 km² in 72 m ü.NN. nahe am schönen Werbellinsee (56m tief, 12km lang), doch mehr am benachbarten flachen Grimnitzsee (830 ha) gelegen und damit am nordöstlichen Rand der Schorfheide und an der Märkischen Eiszeitstraße;
Von den Bewohner der näheren Umgebung oft noch Juchte oder Juchtebüd genannt, ist Joachimsthal benannt nach dem jagdgeilen Kurfürsten Joachim I.. Der ließ 1499 hier eine "Jagdhütte" errichten, die 1892 auch noch einen extra Bahnhof für den jagdübereifrigen Kaiser Wilhelm II. erhielt. Klar, wie im Wilden Westen kamen dann Casinos, Saloons, Kirche, Hotels. Auch böse Wilderer und unstete Camper machten den Ort zur Stadt.
1298 erste urkundlich belegte Erwähnung der Burg Grimnitz. Rund 50 Jahre vorher wurde sie von brandenburgischen Kurfürsten als Grenzburg gegen Pommern errichtet.
1601 ließ Kurfürst Joachim Friedrich eine Glashütte erbauen, für die er Glasmacher aus Böhmen ansiedelte. Später ließen sich auch andere Gewerke nieder, u.a. Tuchmacher.
1603 wurde Joachimsthal erstmals urkundliche erwähnt.
1604 erhielt der Flecken Joachimsthal das Stadtrecht.
1607 wurde die Fürstenschule als Gymnasium eingeweiht, finanziell und rechtlich abgesichert.
Nach Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieges (1636) erholte sich die Stadt nur langsam. 1814 wütete ein vernichtender Stadtbrand.
1898 erfolgte die Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke von Eberswalde über Joachimsthal bis Templin fertiggestellt wurde.
sehenswerte Innenstadt
[B] Bahnhof, Bahnhofstraße
[?] historischer Marktplatz
[R] Rathaus
[1] Kreuzkirche (1817/20), Neuaufbau nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel
[2] Wasserturm, heute Aussichtsturm mit Aufzug und Überraschung an der Angermünder Straße
[3] Kleiner Lubowsee
[4] Kaiserbahnhof, Am Bahnhof Werbellinsee
weiterhin:
- Badestelle Ochsenwerder im Nordosten des Grimnitzsees
- Jagdhaus Hubertusstock (1847/49), erbaut i.A. eines Preußenkönigs mit bayrischen Vorlieben
- Burgruine am Grimnitzsee, Romanik, einst Grenzburg zu Pommern
Ortsteile/Eingemeindung
Altenhof, Böhmerheide, Eichhorst, Finowfurt, Groß Schönebeck, Klandorf, Lichterfelde, Schluft, Schorfheide, Werbellin
Gutsbezirk Joachimsthal (1888), Joachimsthal, Forst mit Dammshaus, Zorndorf und Steingrube (1929), Altgrimnitz (1938)
zugehörige Wohnplätze:
Ausbau, Bahnhof Werbellinsee (Werbellin), Bärendickte, Elsenau, Feriendorf Grimnitzsee, Forst Joachimsthal, Grimnitz, Hubertusstock, Jägerberg, Kienhorst, Leistenhaus, Lindhorst und Michen.