Oderberg - kleine Stadt mit hohen Bergen
Stadt mit rund 2.200 EW ((2012) auf 35,31 km² in 5 m ü.NN. am östlichen Rand des Eberswalder Urstromtales und dicht am Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin;
Wie der Name schon andeutet, liegt der Oderberg an der Alten Oder. Zur "neuen" Oder und nach Polen sind es wenige Kilometer.
ortsgeschichtlich
Die Gegend um den Oderberg war bereits ab der Mittelsteinzeit wiederholt besiedelt. Ab Mitte des 7. Jh. ist eine slawische Besiedlung nachgewiesen, die vielleicht noch im 9. Jh. befestigt wurde. Im 10. bis zum 13. Jh. bestand auf dem Albrechtsberg eine pommersch-slawische Fürstenburg. Expansive Ansprüche führten 972 zu einer Schlacht zwischen Herzog Mieszko I. von Polen und den von Kaiser Otto I. eingesetzten Lausitzer Markgraf Hodo I.
1214 mag hier die erste deutsche Burg erbaut worden sein, in deren Schutz sich die ersten deutschen Siedler niederließen.
1231 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Oderberg als Vogtei.
1259 erstmals als Civitas (Stadt) bezeichnet. Die Stadt am Oderberg und am Oderübergang entwickelte sich rasch. Günstig war auch, dass hier eine wichtige Reichsstraße vorbei führte.
1317 bestätigte Markgraf Waldemar der Stadt die Privilegien auf den Oderberger Hafen.
1349 wurde in der Schlacht von Oderberg die Burg auf dem Albrechtsberg zerstört. Aus dem Material der Festung wurde eine neue Burg auf dem Festungswerder eine neue Burgfestung erbaut ("Bärenkasten").
1637 im Dreißigjährige Krieg legten schwedischen Truppen fast die gesamte Stadt in Schutt und Asche. 1670 und nochmals 1672 tobten vernichtende Stadtbrände. Doch die Menschen waren nicht klein zu kriegen. Vielleicht halfen ihnen die zahlreichen Brauereien und der Weinbau, bestimmt aber harte Arbeit und handwerkliches Geschick, z.B. beim Töpfern. Oder die Abrüstung der Festung.
1877 erhielt Oderberg Bahnanschluss mit 3(!) Bahnhöfen. Die Industrialisierung begann. Fischerei und Holzwirtschaft blieben bedeutend.
malerische Innenstadt
Historisches Fachwerk findet man am Oberkietz, auch an der Angermünder und Berliner Straße sind noch Fachwerkhäuser zu sehen.
[M] Markt
[m] Museum für Binnenschifffahrt und Fischereikunde. Zwar verläuft die Oder seit Trockenlegung des Oderbruchs nicht mehr durch Oderberg, aber auf dem fest vertäuten Museumsschiff Riesa, einem Seitenraddampfer von 1897, und im Museumspark kann Schifffahrts-, Fischerei- und damit auch Stadtgeschichte nacherlebt werden. Mit rund 180 Schiffsmodellen (z.B. Elbe-Raddampfer Riesa) ist es eines der ältesten Technikmuseen Brandenburgs.
[A] Altes Rathaus, für 1 € erworben, steht für weit mehr wieder zum Verkauf (2017) für ?
[S] Stadion
[T] Freilichtbühne
[1] Nikolaikirche (1853/55), neugotischer Backsteinbau
[2] Marowskisches Haus (ältestes Haus der Stadt)
[3] Dietrich-Bonhoeffer-Haus
[4] Albrechtsberg (40m) mit Burgwall
[5] Festung Oderberg (1355) > Festung
weiterhin:
- Marina Oderberg. Die ruhige Alten Oder ist gut für eine Kanu- oder Paddeltour.
- Neuendorf Gutshaus mit Brennerei
- Wehrkirche (spätes 13. Jh.), Gotik, Feldstein-Hallenkirche, Renaissance-Holzaltar (um 1615)
- Landhof Liepe
museal
- Dorfmuseum in Lunow
- Museum für Binnenschifffahrt und Fischereikunde
natürlich
- Wriezener Alte Oder
- Oderberger Gewässer wie der Oderberger See und der Parksteiner See
- NSG Niederoderbruch
- Reichlich die Hälfte des Gebietes ist erholsam bewaldet.
geologisch
- Goelogischer Park in Stolzenhagen
aussichtsreich
Albrechtsberg (40m)
event
- Fischer- und Schifferfest im Juni
- Musikalischer Frühschoppen-Jazz auf dem alten Seitenraddampfer Riesa, im Sommer
- Weihnachtskonzert des Spielmannszuges Oderberg 1961 e.V.
persönlich
?
Stadtteile/Eingemeindung
Hohenfinow, Liepe b Eberswalde, Lunow-Stolzenhagen, Niederfinow, Oderberg Mark, Parsteinsee
zugehörige Wohnplätze:
Neuendorf, 1961 eingemeindet und Alte Försterei, Breitefenn, Kolonie Teufelsberg, Maienpfuhl und Steinlager