Fürstenberg a. Havel
foto © schuldes / fotobee.de - Fürstenberg, unweit vom Markt
Stadt und Luftkurort mit rund 6.000 EW (2011), 5.900 EW (1985) in idyllischer Lage zwischen Röblinsee, Baalensee und Schwedtsee gelegen
ortsgeschichtlich
1278 wurde Fürstenberg erstmals urkundlich erwähnt.
1318 ist die erste Erwähnung als Stadt urkundlich nachweisbar.
Häufig begegneten hier Flöße, die von Schleppern gezogen werden, den Fahrgastschiffen, da der Holztransport größtenteils auf dem Wasserwege erfolgte. Der Waldreichtum dieser Gegend ermöglicht eine intensive Forstwirtschaft.
Die Havel durchfließt die mecklenburgische Kleinseenlandschaft zwischen Neustrelitz-Mirow-Rheinsberg - ein Paradies für Wasserwanderer, rundum Waldseen mit Campingplätzen.
Die Stadt gilt als nördliches Tor zur Mecklenburgischen Seenplatte. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht so oft durch Straßenerneuerung zur Sackgasse im Nadelöhr wird wie im Sommer 2016.
sehenswert historischer Stadtkern
Es überwiegend klassizistische Bürgerhäuser, auch bescheidene Fachwerkhäuser. Fürstenberg weist
recht erbauliche Stadtquartiere am Wasser auf.
[B] Bahnhof
[M] Markt
[m] Forstmuseum
[R] Rathaus
[1] Stadtpark mit Musikpavillon (Anfang 20. Jh.)
[2] Schloss Fürstenberg (1741/52), Barock, Mittelbau mit Stuckverzierung in Rokokoformen, dreiflüglige Anlage nach Plänen des Baumeisters Christoph Julius Löwe als herzoglicher Witwensitz für Herzogin Dorothea Sophie, Privatbesitz, künftig als Schlosshotel
[3] Jachthafen
[4] Stadtanleger
[5] Wasserburg Fürstenberg, 1150 und 1200 als Grenzfeste durch den Herzog von Mecklenburg Johann Albrecht l. erbaut, 1333 erstmals erwähnt. Bis 1572 wurde ein neues Haus auf der Burg durch den herzöglichen Baumeister Johann Baptista Parr errichtet. Das ältestes Bauwerk der Stadt ist weder vollständig erhalten noch durchweg von Wasser umgeben.
1819 kaufte der Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz die Burg. Er schenkte sie der Stadt mit der Bedingung, hier eine Schule einzurichten. Diese Schulnutzung erfolgte bis 1978, bis 1999 diente das Gebäude als Heimatmuseum.
[6] Apotheke am Markt
[7] Stadtkirche, erbaut ab 1844 anstelle der 1807 beim Stadtbrand beschädigten Vorgängerkirche, Klssizismus nach Planung von Hofbaurat Friedrich Wilhelm Buttel, einem Schinkel-Schüler
[8] Park am Bahnhof mit Sowjetischen Ehrenmal
[9] Kirche Sankt Hedwig
natürlich
Die Marina Am Röblinsee, die waldreiche Umgebung und Wiesen und Felder. Hört sich recht trivial an, deshalb ist eigenes Erleben des Fürstenberger Landes nur zu empfehlen.
Die alte Klosteranlage Himmelpfort - 1299 als Tochtersiedlung der Zisterzienser vom Kloster Lehnin gegründet - ist seit 1541 verfallend, ebenso das Brauhaus. Sehenswert ist die Dorfkirche. Himmelpfort ist dicht von fünf(!) Havelseen umgeben.
getourt
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mahnend
Wenige Kilometer nördlich von Fürstenberg verweist ein schlichtes Denkmal (1959) vor der Mahn- und Gedenkstätte am Rand des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück auf Geschehen, die mancher gern leugnet, lieber vergaß oder gar wiederholen möchte. Eine immer noch erhellende Gedenkstätte von nationaler und internationaler Bedeutung:
Fürstenberg Straße der Nationen 1, www.ravensbrueck.de
persönlich
1836 erlernte Heinrich Schliemann in Fürstenberg den Beruf eines Kaufmanns, 1841 verließ er Fürstenberg wieder, wollte nach Venezuela auszuwandern, was ein Schiffbruch vor der holländischen Küste verhinderte. In Amsterdam entwickelte er sich vom Bürodiener zum Entdecker des antiken Troja.
Ortsteile/Eingemeindung
Altthymen, Barsdorf, Qualzow, Blumenow, Boltenhof, Bredereiche, Himmelpfort, Schönhorn, Steinförde, Großmenow, Kleinmenow, Steinhavelmühle, Tornow, Neubau, Neutornow, Ringsleben, Zootzen