Fürstenwalde, Stadtmauer mit Bullenturm, Töpfergraben
Fürstenwalde ist eine Stadt mit 33.600 EW (1980) an der Spree.
1272 wurde Fürstenwalde/Spree erstmals urkundlich als Stadt erwähnt. Die Stadtgründung dürfte jedoch bereits vorher (1225-1250? im Zuge der Deutschen Ostexpansion erfolgt sein. Für die Ortswahl sprach die Lage an der Spree, die bis hier schiffbar war. So entwickelte sich ein Handel-und Umschlagplatz und die Stadt stieg rasch zu einer der wohlhabendsten in der Mark Brandenburg auf.
Ab 1385 war Fürstenwalde Sitz der Bischöfe von Lebus bis ins 16. Jh.
Im Mittelalter genoss Fürstenwalde auch als Schulstadt einen guten Ruf. Dies war ein Grund warum in den Pestjahren 1613, 1625 und 1656 die Universität "Viadrina" aus dem nahen Frankfurt (Oder) hierher verlegt wurde.
Mit der Fertigstellung des Friedrich-Wilhelm-Kanals 1668 sank auch die Bedeutung Fürstenwaldes als Handels- und Warenumschlagsplatz.
Mit der Inbetriebnahme der Spreemühlen 1837 und die dadurch anfallenden Gütermengen erlebte die Stadt erneut einen wirtschaftlichen Aufschwung. Auch deshalb wurde die Stadt 1842 an eine der ersten deutschen Eisenbahnstrecken von Berlin nach Frankfurt (Oder) angeschlossen.
Im 19. Jahrhundert erblühte das örtliche Handwerk und war die Wiege der noch heute bestehenden industriellen Strukturen in einem vielfältigen Branchenmix. Endgültig zur Industriestadt wurde Fürstenwalde, als die Berliner Firma Pintsch im Jahre 1872 einen Großteil ihrer Produktionsanlagen hierher verlegte.
Während des 2. Weltkriegs expandierte das Unternehmen, wurde auch Rüstungsbetrieb mit ca. 12.000 Beschäftigten.
1950 wurde Fürstenwalde im Zuge der Kreisgebietsreform zur Kreisstadt und entwickelte sich zu einem bedeutenden Industriestandort. Wichtige Betriebe waren das Pneumant Reifenwerk und der Chemie- und Tankanlagenbau.
Heute ist Fürstenwalde ein Mittelzentrum mit ca. 33.000 Einwohnern und die größte Stadt im Landkreis Oder-Spree.
[A] Altes Rathaus (15. Jh.), Turm 1624 ergänzt, Kunstgalerie
[M] Markt mit Rathaus Center
[1] St.-Marien-Dom, 1446 Neuaufbau mit 68m hohen Turm, markantes Wahrzeichen Fürstenwaldes
[2] Bischofsschloss
[3] Kulturfabrik, Bibliothek
[4] Museum Kehrwiederstraße
[5] Domgalerie
[6] Jagsdchloss > Schlossstraße
[7] Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt
[8] Spreemühle
[9] Niederlagetor, Stdtmauerrest, nördliche Stadtmauer mit Bullenturm, Töpfergraben
- Goethepark
- Rauener Berge, eine 148 m hohe Stauchendmoräne, bekannt durch die Markgrafensteine, zwei aus Granit bestehende Findlinge. Der größere, der bei einer Höhe von 8,5m einen Umfang von 29,5m aufwies, wurde 1827 zur Anfertigung der großen Schale für den damaligen Berliner Lustgarten halbiert.
Molkenberg, Trebus (1993 eingemeindet), Ausbau West