Storkow (Mark)
fotos © Karl-Heinz Liebisch pixelio.de - Burg Storkow
amtsfreie Kleinstadt mit fast 9.000 EW (2012) auf 179,96 km² in 37 m ü.NN. am gleichnamigen See.
Östlich der Stadt befindet sich der Scharmützelsee, im Süden beginnt der Unterspreewald und im Westen das Dahmeland.
ortsgeschichtlich
1209 wurde der Ort erstmals erwähnt. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Siedlung slawischen Ursprungs in sumpfigem Umland. Die Lage an der Nordgrenze der Lausitz und an einer alten Handelsstraße nach Leipzig war strategisch bedeutsam und gut zu verteidigen.
1209 erhielt Storkow die Stadtrechte. Die 1136 errichtete Burg nahe der heutigen Zugbrücke gehörten mit zur Befestigungsanlage der Stadt.
Um 1202 setzte Markgraf Konrad die von Strelen als Herren ein.
1384 bis 1518 waren die Herren von Biberstein Besitzer von Stadt und Burg, danach die reicheren Bischöfe von Lebus.
1556 gelangte Storkow in den Besitz des Markgrafen Johann von Küstrin aus dem Geschlecht der Hohenzollern.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) halbierte sich die Bevölkerungszahl auf 200 Personen.
Zur wirtschaftlichen Stärkung seiner neuen Randgebiete ließ Brandenburg-Preußens König Friedrich II. im 18. Jh. verschiedene Gewerbe ansiedeln, vor allem Textilgewerbe. Der Anbau von Kartoffeln wurde - schon zur Versorgung des Miltärs - forciert. Mit der Eisenbahnlinie Beeskow-Königs Wusterhausen gelang ab 1898 ein spürbarer wirtschaftlicher Aufschwung. Bedeutung erlangte im 20. Jh. die Schuh- und Möbelproduktion, industrielle Geflügelmast und der Bau geophysikalischer Geräte.
1952 bis 1990 bestand in der Storkow eine Garnison der NVA.
sehenswerte Altstadt
Die historischer Altstadt mit dem Markt und seinen angrenzenden kleinen Gassen ist als Denkmalbereich geschützt.
[M] Marktplatz, 1996 neu gestaltet, Bestand hundertjähriger Linden
[R] Rathaus
[]1 Burg Storkow (1136) auf aufgeschütteten Hügel errichtet
[2] Alte Mühle am Mühlenfließ
[3] Klappbrücke (Reko) über den Storkower Kanal
[4] Stadtkirche (14. Jh.), Turmhöhe 36 m
[5] Strandbad am Storkower See
weiterhin:
Jagdsitz Hubertushöhe (1899/1900), heute Hotel (Foto)
Storkower Kanal (1745/1746). Eine Kanalschleuse stellt die Verbindung zwischen den Berliner Gerwässern über die Dahme zum Storkower See und somit bis zum Scharmützelsee her. Der um 1900 wirtschaftswichtige Transportweg ist weiter interessant für ungefiederte Wasservögel.
natürlich
- Binnendüne Waltersberge nördlich vom Storkower See. Sie bietet mit einer Höhe von 69 m einen idealen Rundblick und sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
- Luchwiesen westlich vom Stadtzentrums. Die artenreichen Binnensalzstellen stehen unter Naturschutz.
- Groß Schauener Seenkette. Dieses bedeutende Naturdenkmal bietet mit breiten Ufern bedrohten Pflanzen- und Tierarten geschützten Lebensraum. Mit dabei: der Fischotter.
- Naturpark Dahme-Heideseen. Die dörflichen Ortsteile liegen inmitten dieser flach bis hügeligen Landschaft aus Wald, Seen und Kiefernheide. Ein leicht gängiges Wandergebiet.
event
- Konzerte in der Stadtkirche
- Open-Air-Veranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Musicalaufführungen im Burghof
- Rad-Scharmützel, gigantisches Freizeitradspektakel am ersten Sonntag im September
- Weihnachtsmarkt (Dezember)
Stadtteile/Eingemeindung
Altstadt, Karlslust, Hubertushöhe und Wolfswinkel
2002 schlossen sich die Gemeinden Alt Stahnsdorf, Limsdorf, Schwerin, Wochowsee und die Stadt Storkow zur neuen Stadt Storkow (Mark) zusammen. Die Gemeinden Bugk, Görsdorf, Groß Eichholz, Groß Schauen, Kehrigk, Kummersdorf, Philadelphia, Rieplos und Selchow wurden 2003 per Gesetz eingegliedert.