Rheinsberg
fotos © schuldes / fotobee.de - Knobelsdorfsches Architektur-Kunstwerk Schloss Rheinsberg
Stadt mit 5.500 EW (2001) auf 259,27 km² in 56 m ü.NN.;
ortsgeschichtlich
Von einer frühen Besiedlung der Gegend um Rheinsberg zeugen steinzeitliche Funde auf der Remusinsel im Rheinsberger See.
Anfang 13. Jh. wurde Rheinsberg als Grenzfeste gegen die Mecklenburger angelegt.
Sie entwickelte sich im Schutz einer Burg, erhielt eine Stadtbefestigung, Marienkirche und den zentrale Markt mit Rathaus.
1335 wurde Rheinsberg erstmals als Stadt erwähnt.
Sie wurde im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt, von Pest und Rinderpest schwer geplagt, durch die Schweden verwüsteten.
1566 ließ die Familie von Bredow, eine der bedeutendsten Familien des märkischen Ritteradels, auf den Resten der mittelalterlichen Burg ein Wasserschloss im Renaissancestil errichten.
Dann kaufte der "Soldatenkönig" Friedrich Wilhelm l. Rheinsberg für seinen Sohn Friedrich (II.) und machte es zur Ackerbürgerstadt mit Barockresidenz.
[1] Das Wasserschloss wurde 1734/39 von O.W. Knobelsdorff in gediegener Harmonie von Wasser und Wald, von Park und Wiesen für den Kronprinzen (Friedrich II.) zum Barock-/Rokokoschloss umgestaltet. Die Dreiflügelanlage, ab 1953 Sanatorium für Diabetiker, mit den seeseitigen Kolonnaden ist heute wieder öffentlich zugängig. Zu sehen ist der Festsaal mit bedeutenden Deckengemälden, Schlossmuseum, Kurt Tucholsky Literaturmuseum.
[2] Schlosspark am Grienericksee wurde als regelmäßige Anlage 1734 von Knobelsdorff und Sello gestaltet. Er beeindruckt mit seinen zahlreiche Parkarchitekturen, Sichtachsen und Alleen, die Landschaft und Schloss harmonisch verbinden. Die Hauptallee erhielt 1996 nach Überalterung der Erstbepflanzung wieder eine doppelreihige alternierende Allee aus Linden (statt Kastanien) und Fichten (Picea abies).
[3] Orangerie
sehenswerte Innenstadt
Nach einem großen Brand (1740) wurde die Stadt komplett neu aufgebaut. Auf gitterförmigem Grundriss schuf Baron von Knobelsdorff ein harmonisches Ganzes und ein Beispiel aufgeklärter frühklassizistischer Stadtplanung - die Straßenzüge preußisch gradlinig, großzügig, die Bebauung einheitlich traufständig, Häuser stark typisiert, schlicht und ohne Schmuck, doch mal"gespiegelt", mal erweitert. Historisch wertvolle Wohngebäude findet man unter anderem an der Kirchstraße 1, Lange Straße 40 und Mühlenstraße 22.
Ein bescheidener Rest der mittelalterlichen Stadtmauer überstand alle Veränderungen.
Vier Jahre später schenkte Friedrich II. sie seinem Bruder, Prinz Heinrich. Mit dessen Lebensstil kamen auch neue "höfische" Gewerbe. Luxus zieht an.
[M] Marktplatz mit Gedenktafel für Tucholskys Verliebte nach der Erzählung (1912) Rheinsberg, ein Bilderbuch für Verliebte" - zwei Großstädter finden sich übers Wochenende zum blind Date.
[m] Keramikmuseum, Geschichte der Rheinsberger Keramik-Industrie
[T] Theater: Schlosstheater und Heckentheater (im Park)
[4] Marstall, 1764 erneuert
[5] Postmeilensäule (1765) am Triangelplatz, seit der Sanierung zusätzlich mit vier historisierenden Kupferplatten versehen.
[6] Kavalierhaus und Schlosstheater Tourist-Information, Kammeroper, Musiktheater, Musikakademie, Theater
[7] St. Laurentius-Kirche im Kern frühgotisch, Turm von 1580; Sie hat den Brand von 1740 überstanden, steht daher nicht rechtwinklig im Stadtgrundriss, Scholtzeorgel (1767) und Nußbückerorgel (1994), Konzertveranstaltungen
[8] Keramikmanufakturen. Die 1762 gegründete Fayencemanufaktur entwickelte sich später neben einer Magdeburger Produktionsstätte zur wichtigsten Steingutmanufaktur Preußens.
[9] Keramik Haus Rheinsberg, Verkaufsausstellung(?)
promeniert
einmalige Uferpromenade mit Anlegestelle (Ausflugsschifffahrt)
aussichtsreich
Wartturm in den Hellbergen, rund 2 km südlich
museal
Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum mit Lesungen und wechselnden Ausstellungen
Keramikmuseum Kursangebote, Verkauf
Eisenbahnausstellung im ehemaligen Lokschuppen des Bahnhofs
event
Töpfermarkt am Zweiten Oktoberwochenende
Flecken Zechlin
Die ehemals selbständige Gemeinde ist heute Ortsteil von Rheinsberg. Der Ort liegt erholsam von Wald umgeben am Schlabornsee, hier Hüttensee genannt. 1736 wurde hier unter Friedrich Wilhelm I. die Zechliner Glashütte gegründet. Der Zootzensee, der Große Zechliner See und Zechlin Dorf am Barnitzsee beim Kunkelberg mit betulichem Ortskern und seiner Dorfkirche (1549) "über" dem Schwarzen See - eine gute Ecke für Camping im Sommer und Urlaub im Winter allemal.
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