Staufenberg Hess
foto © Rudolpho Duba / pixelio.de - Schloss Staufenberg
Stadt mit rund 8.000 EW (2009) an der Lumbda im nördlichen Landkreis Gießen
ortsgeschichtlich
Die Burg Staufenberg, eine Höhenburg auf dem namengebenden Staufenberg, bildete die Keimzelle zur Entwicklung des Marktstädtchens im Mittelalter. Sie wurde im 12. Jh. errichtet, 1233 erstmalig urkundlich erwähnt - etwa anlässlich ihrer Zerstörung?.
Staufenberg besaß spätestens seit 1336 die Stadtrechte.
Um 1400 erhielt die Stadt eine Stadtmauer mit drei Toren.
Mitte 15. Jh., inzwischen in Besitz der hessischen Landgrafen, wurde die Burg Staufenberg erweitert. Wie sinnvoll eine Trennung von Staat und Religion ist, zeigen auch die Hessenkriege, beginnend ein halbes Jahrhundert vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) und sozusagen mit diesem erst zu Ende geführt. Die dabei erneut zerstörte Burg war der geringste Verlust. Erst im Zuge romantischer Verklärung im 19. Jh. wurde die Burg durch Prinzen des Großherzogtums Hessen-Darmstadt schlossartig restauriert.
1680 wurde Staufenberg das Recht verliehen, jährlich drei offene Märkte abzuhalten
sehenswerte Innenstadt
Die Ruinen der Oberburg Staufenberg, die Unterburg und der alte Torturm bestimmen das Bild der Altstadt weithin. Die Straßenbezeichnungen Unterstadt und Oberstadt weisen noch auf einst Trennendes hin - auf die da oben?
[R] Rathaus
[m] Heimatmuseum in der ehemaligen Volksschule, Rolshausener Straße
[1] Stadttor-Turm (um 1400) am einstigen Haupttor, mit historischem Uhrwerk
[2] Unterburg mit Burghotel
[3] Burgruine der Oberburg
[4] Zur schönen Aussicht, besteigbarer Eckturm der Burg Staufenberg mit ASussicht über das Lumda- und Lahntal
weiterhin:
archäologisch
Totenberg in Treis auf der Gemarkungsgrenze zu Allendorf birgt mehrere Besonderheiten. Bei Nachforschungen am sogenannten Quarzitabriss am südöstlichen Hangfuß kamen altsteinzeitliche Steinwerkzeuge zutage. Ein Ringwall auf dem Bergplateau erbrachte archäologische Streufunde, insbesondere der Michelsberger Kultur, der älteren Eisenzeit und des Frühmittelalters.
event
- An der Oberburg finden regelmäßig Feste und Theateraufführungen statt.
- Staufenberger Krämermarkt im Juni/Fronleichnam
- Staufenbeger Kirmes am zweiten Sonntag im August
persönlich
Peter Kurzeck wuchs als Flüchtlingskind in Staufenberg heran. Sein Roman "Kein Frühling“, 1987 erschienen, spielt im Staufenberg der 1950er Jahre. Kurzeck erhielt dafür den Alfred-Döblin-Preis.
Stadtteile/Eingemeindung
Treis an der Lumda wurde erstmals 1237 urkundlich erwähnt. Otrtsgeschichtlich bedeutend war die Familie Schutzbar genannt Milchling, an die auch die heute noch so genannte Burg Milchling am Südufer der Lumda erinnert.
Mainzlar wurde erstmals im "Codex Eberhardi“ (780-802) erwähnt. Als eine der ältesten Siedlungen im Lumdatal blieb Mainzlar bis heute im Grunde ein kleines Bauerndorf.
Daubringen wurde ebenfalls erstmals im "Codex Eberhardi“ erwähnt. Ab Mitte 19. Jh. verlor sich der bäuerlichen Charakter des Dorfes allmählich, obwohl das bereits 1394 erwähnte Hofgut Heibertshausen gut überlebte. In der Zigarrenfabrik Carl Emmelius (1891) dürfen sich heute Wohnmieter eine Zigarre anstecken.
Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen wurden am 1. Juli 1974 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Daubringen, Mainzlar und Treis an der Lumda mit der Stadt Staufenberg zur neuen Stadt Staufenberg zusammengeschlossen.