Trebur
Gemeinde mit rund 13.000 EW (2008) auf 50,14 km² in 88 m ü.NN. an der Deutschen Fachwerkstraße und am Rhein
ortsgeschichtlich
In der fruchtbaren und wasserreichen Gegend gab es nachweislich schon vor etwa 7000 Jahren sesshafte Ackerbauern. Auch die Römer haben in der Umgebung Spuren hinterlassen bis sich die Franken das Land nahmen.
829 wurde Trebur erstmals erwähnt, beurkundet durch Kaiser Ludwig dem Frommen. Schon zuvor bestand in Trebur ein Königshof, der dann zu einer König- bzw. Kaiserpfalz ausgebaut wurde. Bis 1077 gab es hier mindestens 57 Königsaufenthalte. 887 wurde hie König Karl III. durch die Fürsten introniert, 1053 der dreijährige Heinrich zum König gewählt, der später als Kaiser Heinrich IV. vor allem durch seinen Gang nach Canossa 1076 Geschichte schrieb.
Von der Pfalz blieben keine baulichen Reste erhalten. An deren Stelle wurde die Laurentiuskirche erbaut.
sehenswertes Ortszentrum
Einen fachwerkgesäumten Marktplatz weist Trebur nicht auf, und doch wurde Trebur Teil der südhessischen Fachwerkstraße. Fachwerkhäuser aus drei Jahrhunderten, zumeist im fränkischen Baustil als winkelförmige Hofreiten mit romantischen Höfen laden zum Bummeln durch das Ortszentrum und in die Ortschaften ein.
[G] Gemeindeverwaltung
[H] Hauptstraße, der ehemalige Anger, teils kastaniengesäumt
[m] Museum Trebur im ältesten Fachwerkhaus von Trebur, wohl 1680 /1700 erbaut, an der Nauheimer Straße 14
[R] historisches Rathaus
[1] Großes Haus eines ehem. Adelshofes an Oberer Pforte
[2] Laurentiuskirche mit Kirchhof, anstelle einer karolingischen Pfalzkapelle
[3] Fachwerkhaus (1787) mit seinem Nebengebäude und dem schmiedeeisernen Tor am Treburer Ortsausgang (Richtung Geinsheim). Auffällig die Kombination aus Krüppelwalmdach, Fachwerk und gemauertem Erdgeschoß, auch der nach historischem Vorbild gepflasterte Vorplatz, eine Pflasterung, die sich im Ortsbild immer wieder findet.
> Groß-Gerauer Straße 25
[4] Fachwerkhaus (1680), Kulturdenkmal Astheimer Straße 8. Am zweigeschossige Haus mit roten Gebälk wurde zum Schutz der L-förmigen Hoftreite ein "Wildem Mann" verpflichtet.
[5] Burggraben
weiterhin:
- Sternwarte
- Astheims ältestes Fachwerkhaus am Ortseingang steht vor der Kirche
natürlich
- Rheinauen um Trebur, ideal für genießerische Fahrradtouren
- Altrhein mit dem Europareservat Kühkopf
- Japanischer Garten in Astheim
Ortschaften/Eingemeindung
1977 wurde die heutige Gemeinde im Rahmen der Gebietsreform aus Astheim, Geinsheim, Hessenaue und Trebur gebildet. Mit Ausnahme des erst 1937 gegründeten Hessenaue werden die Orte in der zweiten Hälfte des 8. bzw. im frühen 9. Jh. in Güterschenkungen an das Kloster Lorsch und in Urkunden der Karolingerkönige erstmals schriftlich erwähnt.