Weilburg - absolute Residenz

Weilburg, Lahn, Schloss © Lothar Segeler

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Stadt mit rund 13.400 EW (2008) auf 57,50 km in 172 m ü.NN.zwischen Westerwald und Taunus an einer Lahnschleife oberhalb der Mündung der Weil in die Lahn.

ortsgeschichtlich

906 wurde Weilburg erstmals erwähnt als Festung "Wilineburch", genannt in einer Chronik des Abtes Regino von Prüm. Sie ermöglichte die Kontrolle der Lahn und zweier Fernstraßen.
912 gründete der erste deutsche König Konrad I. hier das Chorherrenstift St. Walpurgis auf dem dem Berg gleich neben dem Königshof und verfügte 918 das Weilburger Testament.

Von 993 bis 1062 wurden Stift und die Stadt scheibchenweise an das Bistum Worms verschenkt.
Um 1225 verpfändete der Bischof von Worms die Herrschaft an das Haus Nassau, das sie 1294 aufkaufte.
1295 erhielt Weilburg das Frankfurter Stadtrecht verliehen.

1355 errichtete hier Graf Johann I. von Nassau seine Residenz, erneuerte die Burg und befestigte die Stadt.
1359 ließ eine steinerne Brücke über die Lahn bauen.

Das Haus Nassau-Weilburg prägte die Geschichte der Stadt über Jahrhunderte. Sie ist heute eine der am vollständigsten erhaltenen deutschen Kleinresidenzen des Absolutismus.
Bis1806 war Weilburg Residenz.

1806 - 1816 war die Weilburg Regierungssitz des neu geschaffenen Herzogtums Nassau, das 1866 von Preußen annektiert wurde.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt nur geringfügige Beschädigung.
Bis Anfang der 1950er Jahre wurde ergiebiger Eisenerzbergbau betrieben.

sehenswerte Innenstadt

Historischer Stadtkern auf dem Höhenrücken in der Lahnschleife. Die prächtigen Fachwerkhäuser treten bei der erhebenden Kulisse etwas aus dem Fokus. Eine genauere Betrachtung lohnt auch hier, nicht zuletzt weil sich hier das größte Stampf-Lehmgebäude Deutschlands befindet. Wo?

[B] Bahnhof/Busbahnhof
[M] Markt, mit vielen Barockbauten umgeben, und einen prächtigen Marktbrunnen

[m] Bergbau- und Stadtmuseum am Schloss

[R] Rathaus
[S] Schiffstunnel (1847) durch den Weilburger Bergrücken zur Abkürzung der Lahnschleife. Inzwischen liegen neben der Wasserstraße auch Fahrtröhren für Auto und Eisenbahn - das ist einmalig.
[T] Komödienanbau mit Aula
[F] Festplatz an der Hainallee

Weilburg Schloss © Arnim Schulz

[1] Schlossanlage (16.Jh.), später barock umgebaut


Schlosskirche Weilburg

[2] Schlosskirche bzw. Hofkirche (1707/13), Barock von Julius Ludwig Rothweil. Über einen gemeinsamen Turm war die Kirche mit dem ehemaligen Rathaus blockhaft verbunden - sozusagen unter einem Dach. Die Kirche ist bedeutendster protestantischer Sakralbau des Barock in Hessen.


Schloss Orangerie mit Garten in Weilburg

[3] Der Schlossgarten blieb angemessen erhalten. Die Orangerie (1706/17), ist nach niederländischen und französischen Vorbildern gestaltet. Beeindruckend wohlerzogen ist das historischen Birnenspalierobst.


Sehenswertes und Markantes in Weilburgs Altstadt in der Lahnschleife

[4] Landtor (1759), erbaut als repräsentative Pforte durch Fürst Karl von Nassau
[5] Terrassengärten
[6] Stadtpfeiferhaus (um 1700), Fachwerk-Wohnhaus der Stadtmusikanten Brüder Jonas
[7] Pavillon am Hauseleyfelsen
[8] Krahnenturm


weiterhin:
- Jagdschloss Windhof, Barock

natürlich museal
persönlich

Heinrich von Gagern wurde 1948 erster Präsident der Frankfurter Nationalversammlung

Stadtpfeiferdenkmal in Weilburg
Einsam pfeift er hier sein Liedchen
ohne Text und Publikum
stört hier keinen, keiner stört hier
leer die Bänke all ringsum
wie die Menschen - ferngesteuert
rastlos blind und beifallsstumm

Stadtpfeifer (1997/98), Skulptur von Cilly Breuers aus Mengerskirchen. In der Gasse begauf steht sogar noch das Stadtpfeiferhaus 869


Stadtteile/Eingemeindung
Weilburg an der Lahn, Stadtteile

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