Eschborn - mit geflügelter Krone
foto © Holger Knippscheer / pixelio.de - Blick zum leuchtenden Eschborn
Stadt mit rund 24.000 EW (2007); auf 12,13 km² in 138 m ü.NN. im Vordertaunus;
historisch
Eine frühe Besiedlung erfolgte entlang des Westerbachs schon vor mehr als 3.500 Jahren, wie bronzezeitliche Funde von 1879 bezeugten. Sichtbare Spuren hinterließen später die Römer, als die Eschborner Gegend im Hinterland des Limes lag. Später folgten alamannische Stämme. 1983 wurden bei Friedhofserweiterungen 50 unversehrte Gräber der Allamannen gefunden. Die Grabbeigaben können heute im Stadtmuseum besichtigt werden.
770 erfolgte die erste nachweisbare schriftliche Nennung in einer Schenkungsurkunde. Ein Weinberg in Aschenbrunne kam mit 44 Leibeigenen und einer Hufe Land ans Kloster Lorsch.
kriegerisch und katastrophal
875 zerstörte ein Unwetter fast alle Häuser, tötete 88 Eschborner und vernichtete das gesamte Vieh. Beim Wiederaufbau erhielt das Dorf die Struktur, die im Ortskern noch heute sichtbar ist.Erstmals im Jahre 1189 werden die Ritter von Eschborn erwähnt, die im Bereich der heutigen Burgstraße eine Turmburg mit Mauer und Wassergraben erbauten.Später errichteten sie ihre Burg in Kronberg und nannten sich Ritter von Kronberg.
1389 war Eschborn Schauplatz einer großen Schlacht zwischen den Kronberger Rittern, zu deren Besitz auch Eschborn und Niederhöchstadt gehörten und den Truppen der Freien Reichsstadt Frankfurt auf einem Flurstück, das sinnigerweise seither(?) Streitplacken heist. Die Kronberger siegten, nahmen über 600 Gefangene und forderten ein beträchtliches Lösegeld.
Der 30jährige Krieg führte 1622 zu einer fast vollständigen Zerstörung des Ortes einschließlich der alten Turmburg. Auch in den folgenden Jahrhunderten blieben Eschborn und Niederhöchstadt nicht von den Auswirkungen der politisch unruhigen Zeiten verschont.
Bis Ende des 19. Jh. blieb Eschborn ein ganz normales Dorf.
power time
Seine Blüte im Einklang mit Wachstum begann 1874, als die Eisenbahnstrecke von Frankfurt nach Kronberg gebaut wurde. In nur 100 Jahren verzehnfachte sich die Bevölkerung bis zum Jahr 1970, als Eschborn die Stadtrechte erhielt.
Ab den 60er Jahren gelang die Niederlassung bedeutender Dienstleistungsunternehmen, welche die Eschborner Steuerkraft nachhaltig gestärkt haben.
Eschborn hat sich im Schatten Frankfurts zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort gemausert.
sehenswerte Innenstadt
Die mittelalterlichen Stadtbefestigung (14. Jh.) mit 4 Stadttoren wurde im 19. Jh. abgerissen. Ein Reststück erkennt man am Stadtgraben westlich vom Rathaus.
[R] Rathaus am Rathausplatz 36, Rathausbrunnen
[1] Waage, Stadtbücherei, Stadthalle
[2] Museum und Stadtarchiv Eschenplatz 1, Fachwerkbau (ehem. Gasthaus Zur Krone) mit modernem Double (1989, Archiv)
[3] ev. Kirche
[4] Stadthalle mit Bücherei
[5] Alte Mühle, Fachwerk auf Bruchstein-Mauerwerk
[6] Wiesenbad mit Sauna und Halle Hauptstr. 258-260
[7] Niederhöchstadt, weiter nördlich: Montgeronplatz, Apfelweinbrunnen an der Hauptstraße, Siedlung In den Weingärten
weiterhin:
modernste Architektur entdeckt man vor allem auch in den Gewerbegebieten im Süden der Stadt mit bester Autobahnanbindung A 66 und A5. Eine Skyline überrascht nahe Frankfurt am Main, nur 10 Autominuten vom Flughafen Rhein-Main entfernt.
natürlich
Bachlauf am Unterort, die Eichwiesen und weitere zahlreiche Areale im Stadtgebiet
Waldpark Arboretum
event
nur shoppen ohn End, ganzjährig
Ortsteile/Eingemeindung
Niederhöchstadt wird 782 erstmals urkundlich erwähnt, damals noch als "Eichenstat". Die Entwicklung von Niederhöchstadt erfolgte etwa seit dem 14. Jh. recht ähnlich wie bei Eschborn. 1972 fand im Zuge der Gebietsreform der Zusammenschluss statt.