Marburg
Universitätsstadt mit 80.000 EW 2002; 180-280m ü.NN. an der Lahn
ortsgeschichtlich
1138 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Ort, 1140 als Marktort.
1222 wurde Marburg erstmals als Stadt bezeichnet. Die Ummauerung geschah um 1180.
1228/1607 war Marburg Residenz der Landgrafen Hessens.
Landgräfin Elisabeth von Thüringen pflegte Arme und Kranke und starb 24jährig. Schon vier Jahre darauf wurde sie heiliggesprochen. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit galt sie als eine der wichtigsten Frauengestalten. Marburg wurde ein gewichtiger Wallfahrtsort.
Im Jahr 1529 fanden hier die Religionsgespräche statt, bei denen um eine Einigung zwischen evangelischen und reformierten Lagern gerungen wurde. Luther, Melanchthon, Zwingli und Johannes Oekolampad (Erfinder des ökologischen Lehrpfads?) waren hier anwesend.
Die karitative Tradition Marburgs reicht bis in die Gegenwart. Kaum eine Stadt ist so behindertenfreundlich ausgelegt. Hier hat die Deutsche Blindenstudienanstalt ihren Sitz.
Den Zweiten Weltkrieg überstand Marburg ohne Zerstörungen. So präsentiert sich uns heute ein romantischer Stadtkern mit gotischen Gebäuden, verwinkelten steilen Gassen und Treppen und vielen Fachwerkhäusern.
sehenswerte Innenstadt
Marburg ist grimmiges Mitglied des Deutsche Märchenstraße e.V.
[R] Rathaus am [M] Markt (1512/27), spätgotisch, Ratssaal mit Wandvertäfelung, auf dem Dachgiebel der flügelschlagende Hahn, einer Spieluhr, die jede Stunde kräht.
[1] Kiliankirche (um 1200), später verändert und profaniert.
[2] Marienkirche, gotische Hallenkirche mit schiefem Turmdachstuhl, sehenswerte Innenausstattung; südlich davon der Kerner, ein einfacher gotischer Bau aus Bruchsteinen. Malerisch ist der Weg entlang der Ritterstraße über die Ludwig-Bickell-Treppe hinauf zum Schlosspark.
[3] Kugelgasse und Kugelkirche mit Probstei, spätgotische Ordenskirche, Bezeichnung nach der Cuculla der Mönche, einer Art Kapuze. In nächster Nähe Reste der Stadtmauer mit dem romanischen Kalbstor und dem Bettinaturm.
[4] Landgrafenschloss auf höchster Erhebung der Stadt, umgebaut im 14./ 15. Jh.. Es enthält das Universitätsmuseum für Kulturgeschichte. Der lange Füstensaal (14. Jh.) gilt als größter gotischer Profanraum Hessens. Der Schlosspark war einst Turniergelände, dann Bastion mit Resten der Festung, heute Freilichtbühne.
[5] Hexenturm, Turm der Stadtbefestigung von 1478, früher Spezialgefängnis.
[6] Fachwerkhäuschen, schön aufgereiht an Wettergasse (nördlich
Markt), in der Neustadt und am Steinweg
[7] Alter Botanischer Garten mit Teich, nördlich angrenzend die Unikliniken, dann das Wahrzeichen Marburgs: Die zweitürmige Elisabethkirche (1235/83), erster frühgotischer Sakralbau Deutschland, Gotik in Reinkultur - mit fast vollständig erhaltener Erstausstattung: Grab der Landgräfin Elisabeth von Thüringen, Mausoleum, Wandmalereien, Hochaltar, Grabdenkmäler, Kruzifix von Ernst Balach, bemerkenswerte Glasmalerei
[8] Kirche St. Peter und Paul
[9] Stadthalle an der Biegenstraße
[10] Universitätskirche mit Alter Universität: Hallenkirche von 1320, mit der
Alten Universität (um 1875) einen Komplex bildend; Luisabad
universell
Einrichtung der Uni Marburg sind allgegenwärtig und gut im Stadtgebiet verteilt.
museal
Antikensammlung des Archologischen Seminars, Biegenstraße 11
Mineralogisches Museum, Firmaneiplatz: im ehemaligen Kornspeicher
Religionskundliche Sammlung der Universit, Landgraf Philipp-Straße 4: nichtchristliche Religionen.
Ständige Emil-von-Behring-Ausstellung, Nikolaistraße: Geschichte der Medizin, besonders der Infektionskrankheiten
Universitätsmuseum für Bildende Kunst, Biegenstraße 11
Völkerkundliche Sammlung der Universität, Kugelgasse 9-10
beruhigend:
Alter Botanischer Garten am Pilgrimstein, um 1810 angelegt
event
Historische Stadtteilfeste in regelmäßigem Wechsel
Universitätsfest: Ende Juni.
Marktfrühschoppen: erster Sonntag im Juli
Musiktage: August
Bauernmarkt: erster Samstag im Oktober
Elisabethmarkt: Oktober.
Stadtteile/Eingemeindung
Bauerbach Borthausen Cappel Cyriaxweimar Dogobertshausen Dilschhausen Einhausen Ginseldorf Gisselberg Haddamshausen Hermershausen Marbach Michelbar Moischt Ronhausen Schröck Wehrda Wehrhausen