fotos © schuldes / fotobee.de - Taunusstein, da geht mehr als die Post ab
Taunusstein ist die größte Stadt im Rheingau-Taunus mit rund 29.000 EW (2013) auf 67 km², an der Aar mit hohem Waldanteil. Hier lichtet sich der Hohe Taunus leichtwellig.
1680 gab es einen ersten Versuch der Industrieansiedlung an der Oberen Aar bei Hahn. Die nassauischen Landesherren errichteten eine Eisenhütte, die jedoch bald aufgegeben wurde.
1971 schlossen sich ehemals selbständige Gemeinden zusammen und erhielten als "Taunusstein" die Stadtrechte.
sehenswerte Innenstadt
Aufgrund der relativ jungen Stadtgeschichte trifft man in Taunusstein nicht auf eine Ortsmitte mit traditionellem Marktplatz, sondern auf den 1991 im Ortsteil Hahn eröffneten Dr.-Peter-Nikolaus-Platz. Dem städtebauliche Konzept des Hamburger Architekten Bernhard Hirche folgend, entstanden hier das Bürgerhaus Taunus (1989), auch das katholische Kirchenzentrum St. Johannes Nepomuk (1991). Zusammen mit dem neuen Rathaus besteht nun hier das (funktionelles) Stadtzentrum. Sicher bieten sich hier auch Reserven für ein Wohnfühlzentrum. Das nördlich angrenzende Aartal lädt dazu ein. Mit am Platz ist der zentrale Omnibusbahnhof. Vielleicht ließe sich hier ein Abschnitt der Aarbahn reaktivieren? Es wird weiter darüber nachgedacht, offenbar sogar mit Bürgerbeteiligung (2016). Eine grüne Stadtmitte im erholsamen Landschaftspark Aartalaue - ein ehrgeiziges Ziel.
[R] Rathaus in Hahn (1998, Architekt Armin Bielak), Aarstraße 150
[1] Kirche St. Ferrutius in Bleidenstadt, ehemalige Klosterkirche, Glockenturm mit zwei Glocken von 1309 und 1411. Das im 8. Jh. entstandene Benediktinerkloster gilt als bedeutendes Beispiel früher mainzerischer Eigenklöster. 1495 wurde es in ein weltliches Ritterstift gewandelt, 1803 säkularisiert. Der Schafhof des Klosters gilt als ältestes Gebäude (um 1300?) der Stadt.
[2] Galgenwiese im Aartal
[3] Zum Schwimmbad
[4] Krekelberg an der Schützenstraße
[5] Bürgerhaus Taunus (1989) > Aarstraße 138
[6] Tannenburg, Gasthaus mit Jugendstilelementen, Wiesbadener Straße 63
[7] Stadtwald
weiterhin
- Aarmühle in Wehen
- keltische Ringwallanlage am Altenstein
- Römerkastell in Orlen am Eichelberg (535m). Der hier einst verlaufende Limes zählt zu den ältesten Abschnitten des obergermanischen Limes, hier ließen sich die verschiedenen Ausbaustufen sowohl der Grenzbefestigung als auch des Kastells gut nachvollziehen.
museal
- Stadtmuseum, seit 1995 im Wehener Schloss
- Aartalbahn - längstes "Denkmal" Deutschlands: Sie führte ab 1890 von Wiesbaden nach Bad Schwalbach über Hahn zahlreiche Ausflügler in die Gegend. Vielleicht wird die Idee einer echten Museumsbahn gefördert?
- Mitmach-Museum Abenteuer-Land-der-Sinne in Wehen > Im Hängl 7
event
- Orlener Markt. Er hat seine Ursprünge vermutlich im Grenzhandel mit den Römern und findet alljährlich statt. Alles zollfrei.
- Neuhof im Maisel mit Sportplatz, Grillplatz und Spielplatz
natürlich
- Spitzenstein, Naturdenkmal
- Altenstein (501m), Quarzitfelsen, Naturdenkmal an ehemaliger Opfer- und Versammlungsstätte der Germanen. Die Würfelform wurde Mitte des 19. Jh. beim Straßenbau zerstört.
- Felsengruppe am Schafhof
- Bergahorn zwischen Schafhof und Bahnstrecke
- Berg- und Spitzahorn an der evangelischen Kirche
- Aartal als die Stadtteile verbindendes Naherholungsgebiet
- Stadtwald. Er liegt bereits mit im Naturpark Rhein-Taunus.
persönlich
- Emil Erlenmeyer, 1825 in Wehen geboren, 1909 in Aschaffenburg verstorbener Chemiker, Schöpfer des kolbenförmigen Laborgefäßes, mit dem Schüler immer wieder gern experimentieren.
- Valentin Dahmer, Bodenreformer, lebte Anfang 19. Jh. mit seiner Tochter in Bleidenstadt, vergnatzt mit der Welt, die ihn und seine Ideen nicht verstehen wollte. Aber da kennen wir so einige.
Interessant wäre zu erfahren, wie wollte er reformieren, wo blieb seine Frau ab und kam seine Tochter freiwillig oder nur willig mit. Was wurde aus ihr? Hatte sie einen Namen? Wäre das nicht Stoff genug für einen guten Film??? - Karola Pierson-Vietor, Scherenschnittkünstlerin, lebte 1920 bis 1978 in Bleidenstadt
Stadtteile/Eingemeindung
Bleidenstadt, Hahn, Neuhof, Seitzenhahn, Watzhahn, Wehen schlossen sich 1971 zur Stadt Taunusstein zusammen.
1972 wurden die Gemeinden Hambach, Niederlibbach, Orlen und Wingsbach eingegliedert.