Spangenberg Hess
Liebenbachstadt mit rund 6.300 EW (2008) auf 97,70 km² in 259m ü.NN. in einem idyllischen Seitental der Fulda, eingebettet inmitten weiter, wildreicher Wälder
ortsgeschichtlich
Bereits 1235 waren Burg und Stadt Spangenberg als Lehen der Grafen von Ziegenhain im Besitz der Herren von Treffurt und Spangenberg. Die von den Rittern von Treffurt errichtete Burg diente der Kontrolle der Handelsstraße "Langer Hesse" und dem Schutz der sich entwickelnden Siedlung.
1261 wurde Spangenberg erstmals urkundlich erwähnt.
1309 erhielt Spangenberg die lippischen Stadtrechte.
Nach 1350 ließen die hessischen Landgrafen die Burg zum Schloss ausbauen und nutzten es gern als Jagdschloss. Die Herren wussten sich noch mit edlen Beinamen zu schmücken - der Eiserne, der Friedfertige, der Großmütigen. Immerhin sorgten sie über zwei Jahrhunderte für eine Blütezeit der Stadt, vielleicht auch durch Abgaben, die von den Einnahmen den Burgdörfern noch einen Gewinn ließen.
1618 - 1648 im Dreißigjährigen Krieg durchlebte die Bevölkerung alles Undenkbare und die Stadt vernichtende Barandschatzungen. Nornalität kam danach nur langsam in die Gänge. Die Leineweberei wurde zu einem wichtigen Gewerbe, das ab Mitte 19. Jh. durch industrielle Fertigung verdrängt, für kurze Zeit durch handwerkliche Herstellung von Schuhen kompensiert wurde.
1879 war die Ackerbürgerstadt Spangenberg ans Eisenbahnnetz angeschlossen.
Vom Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt ziemlich verschont. Dass Ostern 1945 alliierte Flieger das Schloss mit Brandbomben belegten, würde heute vielleicht als "Kollateralschaden" bezeichnet. Kriegsgefangene französische und englische Luftwaffenoffiziere waren hier "einquartiert". Das Schloss brannte bis auf die Umfassungsmauern aus. Der Wiederaufbau dauerte bis Ende der 50er Jahre.
Nach dem Krieg wandelte sich Spangenberg von einer Ackerbürgerstadt in eine gewerblich strukturierte Stadt.
2000 erhielt die einst wasserhungrige Stadt offiziell die Bezeichnung "Liebenbachstadt" verliehen. Als wären Spangen und Berge nicht schön genug.
sehenswerte Innenstadt
Die denkmalgeschützte Altstadt zählt zu den schönsten mittelalterlichen Fachwerkensembles Hessens. Hochgiebelige, zum Teil mehrere hundert Jahre alte, gepflegte Fachwerkhäuser geben dem Ort sein besonderes Gepräge. Dazu gehören auch kopfsteingepflasterte, verwinkelte Gässelchen, romantisch verspielte Ecken sowie reich verziertes Fachwerk-Gebälk und beachtenswerte Haustüren im Renaissance-, Rokoko- und Zopfstil (im Übergang zwischen Rokoko und Klassizismus).
[R] Rathaus Marktplatz 1
[M] Marktplatz in baulicher Geschlossenheit, umfassend auch das älteste Haus der Stadt (Baujahr?). Bewegend das Liebenbachdenkmal (1902) am Platz/Liebenbachstraße, ein Brunnen mit figürlicher Sterbeszene von Else und Kuno - eine beißende Gesellschaftskritik. Schillers "Kabale und Liebe" ist dagegen ein Fliegendreck.
[m] Museum
[1] Jagdschloss (Anfang 13. Jh.) auf hohem Kalksteinkegel
[2] Bürgerpark
[3] Museumstöpferei Dörrbecker
[4] Stadtkirche St. Johannes (13./ 15. Jh.), Romanik/Gotik
[5] Eulenturm und gut erhaltene Abschnitte der Stadtmauer
[6] Kloster
[7] Hospitalkirche in der Neustadt
traditionell
Heimatfeste und Schwälmer Spezialitäten, als da wären? Und was sollte sonst noch unbedingt erwähnt werden?
Ortsteile/Eingemeindung
Bergheim, Bischofferode, Dinkelberg, Elbersdorf, Herlefeld, Kaltenbach, Metzebach, Mörshausen, Nausis, Pfieffe, Schnellrode, Spangenberg