Romrod
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Romrod ist eine Kleinstadt und anerkannter Erholungsort mit rund 2.900 EW (2012) am Schwalmtal im Hohen Vogelsberg
ortsgeschichtlich
812 wurden bereits die Siedlung Nieder-Breidenbach, 825 Zell erstmals urkundlich genannt.
1197 tauchte ein Dienstmann der Abtei Fulda, Ludwig de Rumerode, urkundlich auf. Um diese Zeit dürfte die Gründung von Romrod mit Bau einer Wasserburg erfolgt sein nahe einer Rodesiedlung.
1339 wurde Romrod erstmals urkundlich erwähnt.
1385 wurde der Ort mit Burg von den Landgrafen von Hessen gekauft. Die Burg wurde mehrfach umgebaut und als Jagdchloss genutzt. Fortan entwickelte sich Romrod zum beliebten Jagdgebiet und Sitz verschiedener Verwaltungsbehörden.
1408 hob Landgraf Hermann II. die Leibeigenschaft in Romrod auf.
1553 erhielt Romrod ein Stadtsiegel, in jener Zeit durch Philipp den Großmütige die Stadtrechte. 1567 starb Philipp der Großmütige und Romrod kam an den ebenso jagdbegeisterten Ludwig IV. von Hessen-Marburg. Nach dessen Tod führten Erbstreitigkeiten zum Hessischen Erbfolgekrieg, auf den der 30jährigen Krieg folgte. Und das Pestjahr 1635. Auch danach keine Glanzzeiten.
1821 bis 1829 war Romrod Sitz des Landrates und erlebte eine kurze Blütezeit. Dann stagnierte die Entwicklung der Stadt. Einige Remröder suchten ihr Glück in den Vereinigten Staaten.
Die nächste Blütezeit war vorrangig eine Schlossblüte unter den Großherzögen und gipfelte im Besuch der Zarenfamilie 1910.
1918 wurde Großherzog Ernst Ludwig des Amtes enthoben, durfte aber imerhin bis zu seinem Tode 1937 sein Schloss behalten.
1937 wurden Romrod die Stadtrechte aberkannt. Die jüdische Gemeinde "hatte sich" da bereits aufgelöst. Das schlimmste Leid mussten die Romroder anscheinend durch die Zuwanderung von Kriegsflüchtlingen erleiden...
1958 erhielt Romrod seine Stadtrechte zurück.
Als Symbol für die lange Jagdtradition steht in
in Romrod der Hirschbrunnen. Noch heute wegen seiner großen Jagden ein beliebter Aufenthaltsort für Förster und Jäger.
lm Herbst locken die Brunftschreie der Hirsche den Naturfreund in die Wälder des Hohen Vogelsberges.
sehenswerte Innenstadt
[M] Marktplatz
[R] Rathaus, Stadtverwaltung
[m] Schlossmuseum. Heute ist die Denkmalakademie und Bildungsstätte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ansässig.
[1] Schloss Romrod. Die ehemalige Wasserburg (Herzfeld) wurde um 1580 abgetragen und durch einen Schloss-Neubau ersetzt. Markant ist der Kanzleiturm mit Fachwerk-Obergeschoss und spätgotischer Turmhaube; heute Hotel mit Restaurant > Schlossallee
[2] Schlosskirche, 1676/90 errichtet, barockes Prachtportal
[3] Forstamt
[4] Kirche St. Josef (1677/1690?)
Bild links: Auch dieses Fachwerkgebäude in Romrod zeugt mit seinen liebevoll gemalten Details, harmonisch kombiniert, von der hingebungsvollen Leidenschaft zur Jagd und den Gejagten.
weiterhin:
- In den Stadtteilen sind noch sehenswerte dörfliche Strukturen erhalten.
- Zeller Kirche mit Flügelaltar
kulinarisch
Großherzog Ernst Ludwig hatte wie viele seiner Vorgänger Lust auf jagdfrisches Biofleisch. Nach erfolgreicher Jagd wurde maßlos aufgetischt, zu später Stunde noch Hasenbraten. Der Kellner war wohl vom munteren Mitprosten etwas schwach auf der Brust und verstolperte den Hasenbraten, den er dann angeblich durch einen Dachhasen ersetzte, sauber und lecker zubereitet. "Romröder Häinze" steht seither als Geheimtipp auf jeder guten Speisekarte der Stadt. Einfach ordern!
natürlich
- Schlosspark Spaziergang
- Naturschutzgebiet Buchhölzer Teich, in dem sich Wasservögel und Wanderer wohlfühlen.
Stadtteile/Eingemeindung
1971 wurde durch den Zusammenschluss der Stadt Romrod mit Nieder-Breidenbach, Ober-Breidenbach, Strebendorf, Zell durch die Großgemeinde Romrod gebildet.