Diemelstadt
Stadt mit rund 5.200 EW (2017) am nordöstlichen Rothaargebirge, von der Diemel durchflossen, an der A44
ortsgeschichtlich
Keltische Hügelgräber südlich von Rhoden und eine Wallburganlage auf dem Gaulskopf im Quast weisen in graue Vorzeiten von Diemelstadt. Nicht ganz so alt ist die Stadt Rhoden. Und Diemelstadt gibt es erst seit November 1970. Da schlossen sie die Stadt Rhoden und die Gemeinde Wrexen zusammen. Mit der Eingliederung weiterer Orte wurde die neue Stadt mit neuem Namen gebildet und die Stadtrechte der Stadt Rhoden übernommen.
1020 wurde Rhoden als Siedlung erstmals urkundlich erwähnt. Von diesem "Alt Rhoden" zeugen noch eine Kirchenruine, ein Karner (Beinhaus), Mauern und Grabsteine. Schutzlos zerrieben im Konflikt zwischen weltlicher und kirchlicher Macht, zog es ihre Bewohner an die im Schutze eines Burg entstehenden Siedlung am Burgberg und Alt Rhoden wurde wüst.
1237 wurde “Rothem in Castro” erstmals urkundlich mit Graf Adolf von Waldeck erwähnt.
1244 bezeichnet er Rhoden als "seine Stadt", hatte sie damit also in den Rang einer Stadt erhoben.
Ab 1648 war Rhoden Residenzstadt Waldecks. Sie ließen die Burg Rhoden zum Schloss umbauen und die “Neustadt” anlegen. Die Stadt gehörte stets zur Grafschaft, später zum Fürstentum und von 1919 bis 1928 zum Freistaat Waldeck.
Das Stadtgebiet und die Architektur sind geprägt von folgenden großen Brandkatastrophen:
- 1540 Vernichtung fast der gesamten Stadt
- 1735 Vernichtung von 2/3 der Altstadt
- 1873 Vernichtung von 98 Häusern.
sehenswerte Innenstadt
In der Ortsmitte sind noch einige Fachwerkensembles aus dem 17. bis 19. Jh. zu bewundernm welche die Brände von 1540, 1735 und 1873 überstanden. Ortstypisch war das so genannte Diemelsächsische Vierständerhaus.
[K] Kirchplatz
[R] Rathaus, ursprünglich Stadtschule > Langestraße
[1] Schloss Rhoden (1648/54), Frühbarock, Barockfassade,, historische Kaminküche, Brunnen > Schlossplatz;
Das Residenz- und Jagdschloss wurde anstelle der alte Burg Rhoden gesetzt.
[2] Stadtkirche (17369), Verwendung des Kirchturms (1592) und Teil der Ostwand mit gotischem Fenster (13. Jh.) von der Vorgängerkirche, Fachwerk-Ostgiebel oberhalb des Chors, Turmaufsatz (1754), Innenraum 1753 neu gestaltet
[3] Stadtkeller, ehemals Rathaus, heute mit Stadtarchiv
[4] Walmebad
[5] Stadthalle
[6] Schlosspark mit fürstlichem Erbbegräbnis
[7] Forstamt
[8] ehemaliger Lustgarten
weiterhin:
- Segelflugplatz Dehausen und am Heinberg
- Kirche in Wethen mit Krypta
- Wasserburg Brobeck (Brocbicke), im 12. Jh. erbaut, heute nur ein Resthügelchen bei Neudorf
- Bruchmühle am Fluss Orpe in der Gemarkung von
- Schloss auf Gut Billinghausen (Orpethal)
natürlich
- Muschelkalkgebiet Quast ist eine Fundgrube für Fossiliensammle
- Eichholz, Europäisches Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, lässt mehr Enzian und Orchideen blühen
- Waldlehrpfad Rhodener Hude im LSG mit Heide- und Wacholderbestand dokumentiert.
Ortsteile/Eingemeindung
Ammenhausen, Dehausen, Helmighausen, Hesperinghausen, Neudorf, Orpethal, Rhoden, Wethen, Wrexen