Eschwege

Eschwege Werrabrücke © Leonardo Franko

Werrabrücke und die Werrainsel mit dem sogenannten "Brückenhausen"


Kreisstadt mit rund 20.000 EW (2009) auf 63,27 km² am Werrabecken mit dem erholsamen Werratalsee, der auch einen schönen Badestrand aufweist.

ortsgeschichtlich

Spätestens ab dem Jahr 700 entstand hier auf dem Gebiet der Merowinger ein fränkischer Königshof als Grenzbefestigung über die Werrafurt nach Thüringen.
974 folgte eine erste Erwähnung als Eskiniwach (altgerm.: Eschen am Wasser) in einer Urkunde von Kaiser Otto II.

um 1188 Marktrechte für den Ort
um 1249 Stadtrechte und bald darauf folgend Freie Reichsstadt
1264 gelangte die Stadt nach Erbstreitigkeiten an Heinrich I. (von Hessen) zu Hessen, was diesem mittelbar zur Reichsfürstenwürde verhalf.
1385 zog Landgraf Balthasar von Thüringen in die Stadt ein und baute 1386 eine Burg.
1433 fiel die Stadt wieder an die Landgrafschaft Hessen und die Landgrafen bauten die Burg zu einem Schloss aus. 1632 bis 1655 war es Residenz des Landgrafen Friedrich von Hessen-Eschwege, 1731 bis 1755 Residenz des Landgrafen Christian von Hessen-Wanfried.

1637 im Dreißigjährigen Krieg wurde Eschwege durch kaiserliche Kroaten unter General Johann von Götzen gebrandschatzt.

Danach (?) entwickelte sich ein vorstädtisches Handels- und Handwerkerquartier. Die seit dem 13. Jh.(?) bestehende Tuch- und Ledererzeugung ist bis heute wichtiger Wirtschaftsfaktor. 1875 erhielt die Stadt Bahnanschluss.

beachtlich
permanenter Rückgang der Bevölkerung der Stadt nach Mitte 20. Jh. bis in die Gegenwart - woran kann das liegen?

sehenswerte Innenstadt

Der historischer Stadtkern am linken Werraufer ist noch deutlich ausgeprägt. Alt- und Neustadt sind vorwiegend mit Fachwerkhäusern aus der Zeit nach 1637 bebaut. Eschwege ist Ort an der Deutschen Fachwerkstraße.

[R] Die beiden Rathausgebäude sind an der Marktseite durch ein Glockenspiel verbunden. Das historische Rathaus ist Fachwerkgebäude aus dem 16. Jh.
[S] Raiffeisenhaus Stad 44, imposantes Fachwerkgebäude mit Schnitzerei und Giebelfiguren, viergeschossig, Datierung im Türbogen 1679, Aufstockung um Obergeschoss 1840.
[M] Markt

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Eschwege

[1] Landgrafenschloss mit Schlosspark an der Werra (1386), im 16./17. Jh. zum Schloss erweitert
[2] Nikolaiturm (1455), Abbau der Kirche nach Reformation
[3] neuapostolische Kirche, ehemalige Synagoge
[4] Hochzeitshaus (städtisches Bürgerhaus von 1578)
[5] Stadtmuseum im Haus Vor dem Berge 14a

[6] Marktkirche St. Diony (14.Jh.), Halle und Chor 15.Jh.
[7] Festplatz Werdchen
[8] Park am Schwanenteich
[9] Stadthalle


[10] Dünzebacher Torturm als Rest der Stadtbefestigung Brühl/Mauerstraße
[11] Neustädter Kirche St. Katharina (14., 15.Jh.), dreischiffige, spätgotische Hallenkirche
[12] Botanischer Garten

weiterhin:

- vorstädtisches Handels- und Handwerkerquartier Brückenhausen auf Werrainsel
- Schulberg (Cyriakusberg) mit dem Karlsturm, auch Schwarzer Turm genannt (einzig erhaltener Bau des Stifts aus dem 11. Jh.
- ehem. Kloster, Klosterstraße: Sitz der Eschweger Klosterbrauerei
- Werratalsee in Nordosten, Campingplatz, Rundweg 7km, Seepark, Wassersport

museal

- Heimatmuseum im Haus Vor dem Berge 14 a
- Eisenbahnmuseum, Pommertor 3
- Zinnfigurenkabinett in der Kemenate, Hospitalstrasse - Weltgeschichte im Kleinformat

aussichtsreich

Leuchtberg (319 m) mit dem Bismarckturm (1903), beste Aussicht. Am Westhang des Berges liegt die Schäferhalle (Pavillon, Kulturdenkmal).

geologisch

Blaue Kuppe. Dieses Gestein entstand vor etwa 12 Mio Jahren. Durch einen unterirdischen Vulkanausbruch gelangte Magma in die Buntsandsteinschicht und verfärbte diese. Ab dem 17. Jh. wurde hier ein Steinbruch betrieben.

Stadtteile/Eingemeindung

Albungen, Eltmannshausen, Eschwege, Niddawitzhausen, Niederdünzebach, Niederhone, Oberdünzebach, Oberhone