Münzenberg

beeindruckende Szenerie eine beeindruckenden Burgruine Münzenberg

foto © Friedhelm Ohlemutz / pixelio.de - Burg Münzenberg

Nünzenberg ist eine Stadt mit rund 5.500 EW (2012) an der Wetter, verkehrsmäßig über das "Gambacher Kreuz" (BAB A 5 / A 45) und die Anschlussstelle Münzenberg erreichbar.

ortsgeschichtlich

Aus Funden ist die Besiedlung des Gebietes seit etwa 5.000 Jahren belegt.

1160 wurde unter Kaiser Barbarossa eine Burg errichtet, landläufig "Wetterauer Tintenfass" genannt. Dummerweise kann sich kaum noch einer vorstellen, wie ein Tintenfass aussieht. Wie die Münzenburg?
Moch im 12. Jh. erfolgte die Markt- bzw. Stadtgründung durch Kuno von Münzenberg auf der Nordseite seiner imposanten Burganlage. Die Altstadt wurde (vorerst) aufgegeben.

1245 erhielt Münzenberg die Stadtrechte.

1418 kamen nach dem Aussterben der Herren von Falkenstein die Grafen von Solms anteilsmäßig in den Besitz von Burg Münzenberg und verfügten als Territorialherren auch über Besitztümer und Rechte in der Stadt.

Zahlreiche Fachwerkhäuser fielen vor allem im 17. und 18. Jh. Stadtbränden zum Opfer, sodass danach ein Wiederaufbau einsetzte.

1972 wurde die heutige Stadt Münzenberg im Zuge der Gebietsreform gebildet und weist Wohnsitzcharakter sowie landwirtschaftliches Gepräge auf.

sehenswerte Innenstadt

Die schönsten Fachwerkbauten befinden sich auf dem Marktplatz, im Burgweg, in der Pfarrgasse, am Junkernhof, in der Eichergasse, im Bellersheimer Weg und im Steinweg. Sie stammen meistens aus dem 17. und 18. Jh., können jedoch noch Bauteile und Gewölbekeller aus früherer Zeit aufweisen. Viele zeitweilig unter Putz gelegte Fachwerkhäuser präsentieren sich wieder in den schönsten Auszierformen, mit hohen, für Oberhessen typische Toren.

[B] Bahnhof, zum Bahnhof über Falkensteiner Str. und zur Wetter (nördlich)

[M] Marktplatz, lang gezogener dreieckiger Platz mit Brunnen. Von ihm gehen in alle Richtungen Straßen und Gässchen.

[R] Rathaus (1551, Schlussstein), Steinbau, Treppengiebel, Obergeschoss marktseitig im Fachwerklook, Renaissance-Erker, Eingangstür mit Spitzbogen umrahmt, darüber das Wappen der Herrschaft Münzenberg. Fiel der Vorgängerbau einem der zahlreichen Stadtbrände zum Opfer?

[1] Auf dem Berg steht die Burg Münzenberg, eine der größten Burganlagen Deutschlands.
[2] Bergfried Ost, Ausguck

Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Münzenberg

[3] Hattsteiner Hof, das weiträumige, auf allen Seiten umbaute Gutshofareal des ehemaligen befestigten Solms-Laubachischen Wirtschaftshofes, Herrenhaus (Mitte 18. Jh.).

Der alte Stadtkern am Hang südlich der Burg steht fast gänzlich unter Denkmalschutz und ist mit prachtvollen Facherkgebäuden besetzt.


[4] ev. Pfarrkirche, Romanik (Mitte 13. Jh.), erweitert mit wuchtigem Kirchturm und südlichem Seitenschiff, weitere Umbauten um 1700, Taufbecken (13. Jh.), gotisches Kruzifix (15. Jh.), spätbarocke Kanzel

[5] Bellheimer Hof, Stadtmauer-Reststück nahe am Bellersheimer Hof

[6] Die Stadttore der Neustadt sind allesamt im 19. Jh. abgebrochen worden. Als einziges Stadttor ist die turmartig hohe Altstädter Pforte. Reste der Stadtmauer sind in der Nähe des Bellersheimer Hofes, in der Eichergasse, dem oberen Steinweg und in der Badgasse zu sehen.

[7] Diebesturm, Eckturm am Bellersheimer Hof > Am Junkernhof 13

[8] ältester Steinbau der Stadt, Fachwerk-OG (um 1700) mit altem Hausspruch über Durchfahrt > Steinweg in Kirchennähe

Beachtenswert sind auch das ehemalige Hospitalgebäude gegenüber der Kapelle und das Fachwerk-Ärztehaus am oberen Steinweg.
Auch am Steinweg befindet sich der älteste noch erhaltene Ziehbrunnen der Stadt (1776).

[9] Hofreite mit Storchenturm, Mauerturm der einstigen Stadtbefestigung > Marktplatz 15

weiterhin:

Stadtteil Trais wurde 790, Stadtteil Gambach 798 erstmals urkundlich erwähnt. Der Stadtteil Ober-Hörgern ist seit 1271 nachweisbar. In diesen Stadtteilen gibt es noch wohlerhaltene dörfliche Straßenzüge und andere historische Baudenkmäler.
Das Wahrzeichen von Gambach ist der 52 m hohe Kirchturm der von 1698 bis 1703 erbauten evangelischen Kirche. Auch die alte Dorfkirche in Trais ist besonders erwähnenswert.

schätzungsweise

Der Münzenberg weist an der Nordseite ein System von Höhlen auf, das noch allerhand Hoffnung auf reiche Münzfunde lässt. Denn irgendwie sollte der Namen ja auch einen Bezug haben. Wurde denn die Südseite schon durchgraben?

event

Martinimarkt alljährlich am zweiten Donnerstag im November. Er fand bereits 1284 als bedeutender Viehmarkt der Region erste Erwähnung.

Stadtteile/Eingemeindung

Gambach, Münzenberg, Ober-Hörgern, Trais