Brüel
foto © schuldes / fotobee.de - mecklenburgisch, landstädtisch, ziegentreu - das Städtchen Büel
Städtchen mit rund 2.700 EW (2012) und einigen hübschen Häusern, die in ihrer Geschlossenheit und Vielfalt Neugier wecken. Keine überwältigenden Trümpfe, aber gute Karten.
ortsgeschichtlich
Im 12. Jh. wurde die Burg der hier seit dem 6. Jh. siedelnden Slawen Slawen zerstört und an gleicher Stelle eine massive Burganlage errichtet, die bis ins 16. Jh. bestand. Der der alte Burgwall am Burgberg ist noch erkennen.
1222 wurde Bruile erstmals erwähnt in einer Urkunde zur Gründung des Klosters Tempzin.
1340 erhob Reimar von Plessen Brüel zum Stedeken (Städtchen). Nach weiteren Quellen erhielt Brüel um 1377 Stadtrecht. Befestigt war sie durch einen Wall mit einem Plankenzaun darauf und zwei Stadttoren.
1485 verlor Brüel mit einem Brand auch seine städtischen Privilegien. Heinrich von Plessen erneuerte diese jedoch 1487. Bis 1611 blieb Brüel im Besitz derer von Plessen, danach wechselte Brüel häufig die Besitzer.
1698 stiftete Wilhelm Ludwig von Kohlhans, zu der Zeit Besitzer der Stadt, ein Armenhaus.
1708 wurde Brüel auf Befehl von Herzog Friedrich Wilhelm zu Mecklenburg-Schwerin zusätzlich noch mit einem Graben umgeben.
sehenswerte Innenstadt
Ihre mittelalterlichen Stadttore verlor die Stadt im 30jährigen Krieg.
[B] zum Bahnhof
[R] Rathaus (1878), gelbsteinverklinkert, 2geschossig, 10achsig > August-Bebel-Straße 1
[Z] Ziegenmarkt. Eine auf den Sockel gehobene Ziege - Symbol kluger Anhänglichkeit - ist ein Wink an die Bürger.
[1] Wohnhaus (19. Jh.), Klinkerbau, schön gemustert in Gelb/Rot, einst mit Bäckerei - F. Griewisch? heute Ingenieurbüro > August-Bebel-Straße 3
[2] Stadtkirche (13. Jh.), Romantik bis Frühgotik, Backstein mit Feldsteinmauer, einschiffig, zweijochiges Langhaus, eingezogenes quadratisches Chor, kreuzrippengewölbt, Turmgebäude etwa 100 Jahre später, Rennaissancekanzel (1624), Fresko (1511) Ritter Heinrich von Plessen mit Frau
[3] Alleenweg
[4] Kornmühle, heute Einkaufspassage > E.-Thälmann-Str.29
[5] ehemalige Schule im Stile eines klassizistischen mecklenburger Herrenhauses > Schulstraße
[6] Stadthalle am Vogelstangenberg
weiterhin:
- Heimatstube im Bürgerhaus, August-Bebel-Straße 1
- Heuchert-Knoten - eine künstlerisch verknotete Vierkant-Eisenstange an der B 104?
- Roter See, ca. 2km südlich [P] > Weg zum Roten See, Badesee, Campingplatz
- Gutshaus (1857) auf einer ehemaligen slawischen Ringwallanlage, Park > Am Heidensee 1
- Hoftheater auf dem Golchener Hof
natürlich
- NSG Warnowseen
- Borkhorst
persönlich
Gustav Arndt, Sozialdemokrat und Widerstandskämpfer, 1934 im Zuchthaus Dreibergen-Bützow zu Tode gefoltert, erhielt hier ein Ehrengrab. Seit 1948 trägt eine Straße im Ort seinen Namen. Seit 1984 erinnert dort eine Gedenktafel an ihn.
Ortsteile/Eingemeindung
Brüel, Golchen, Keez, Kronskamp, Necheln, Alt Necheln, Thurow