Ludwigslust

Schloss Ludwigslust

fotos © galerie / fotobee.de - Barockschloss Ludwigslust

Amtsstadt mit 12.300 EW (2014), 14.000 EW (1985)

Das slawische Dorf Klenow wird es schon im 14. Jh. gegeben haben.
1724 ließ hier Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg ein Jagdhaus errichten.

1754 wurde der Ort umbenannt und als Ludwigslust erstmals erwähnt. Hier wollte Friedrich sein mecklenburgisches Versaille schaffen.
1756 bestimmte Herzog Friedrich der Fromme Ludwigslust zur neuen Residenz.
1758 erfolgte die planmäßigen Gründung als barocke Stadt durch Herzog Christian Ludwig II..
Zunächst entstand 1764/76 ein Jagdschloss. Die ehemalige Wasserburg wurde 1776 nach Plänen von Johann Joachim Busch zum Schloss mit Park umgebaut. Den großen Platz empfindet man schon als rechten Exerzierplatz. Dazu die inzwischen etwas trostlosen Kaskaden und eine einheitlich geplante Siedlung.

Die klassizistische Periode folgte ab 1808 unter der Bauleitung von Johann Georg Barca.
1837 war Baustopp. Die Kassenlage war nicht mehr angemessen, obwohl viel Stuck nur von Pappe blieb. Die Residenz wurde wieder nach Schwerin verlegt.

Erst 1876 erhielt Ludwigslust Stadtrechte und sogar noch eine Stadtmauer, von der etwas zu sehen ist.

Auch im 20. Jh. wurde in Ludwiglust gebaut. Die zugehörige Kleinstadt ist eine barocke Anlage mit sehenswerten Straßenzügen.
Im Krieg erlitt der Ort keine Zerstörung.

sehenswerte Innenstadt
Ziegelbau, Rathaus Ludwigslust

[B] Bahnhof (1846), Baudenkmal
[R] Rathaus (1780), Architekt Johann Joachim Busch, ursprünglich als Gerichtsgebäude errichtet.

Die klassizistischen Wohnbauten (19. Jh.) machen zwischen Post und Rathaus keinen allzu großen Unterschied, militärisch exakte Unterkünfte für das kasernierte residenzielle Personal. Sicher hat diese Umgebung stark auf das Bewußtsein der Einwohner abgefärbt.


Ludwigslust, Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt

[1] Schloss: 1772 bis 1776 nach Plänen von J. J. Busch errichtet, spätbarock, Backsteinbau mit Eibsandstein verkleidet, 40 allegorische Figuren. Innenräume in klassizistischem Stil, besonders der Goldene Saal, Wand- und Deckenschmuck aus beständigem Ludwigsluster Carton.

[2] Schlossgarten mit über 130 verschiedenen Baumarten war erst barock gestaltet. Im 19. Jh. wurde er von Leime zum Landschaftspark verändert. Aus der Zeit des Barocks stammen der Große Kanal, die Steinerne Brücke, die künstlichen Ruinen und das Schweizerhaus.


großherzogliche Reiterin am Alexandrinenplatz

[3] Katholische Kirche: 1803 bis 1809 errichtet, erstes neugotisches Gebäude in Mecklenburg, nördlich davon das Luisenmausoleum, südlich das Helena-Paulowna-Mausoleum

[4] ehemaliger Marstall (1821) am Schlossplatz. Die Reiterin, Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin darstellend, trabt über den Alexandrinenplatz.

[5] Bassiplatz mit Ehrenmal für die Opfer eines Konzentrationslagers, nördlich davon die Kaskade, die vom Großen Kanal gespeist wird.


[6] Stadtkirche (1765/ 70), einschiffig, klassizistisch mit vorgesetzter Säulenhalle
[7] ehemals Hotel Weimar
[8] Levetzovsches Haus > Schlossstraße
[9] Sehenswert sind auch die klassizistischen Bürgerhäuser in der Kanalstraße (Suhrland-Haus, Barca-Haus) und in der Schweriner Straße.

weiterhin:

- Wasserturm
- Stadtmuseum (Mitte 19. Jh.)
- Stadthalle, ehemalige Reithalle des Dragonerregiments

persönlich
der König schaut gefällig auf "sein" Werk, die mecklenburgisch herzögliche Residenz Ludwigslust

Eine Begegnung mit dem König bleibt kaum aus. Er lächelt gnädig streng und man kommt sich vor wie Diederich Heßling aus Heinrich Manns "Der Untertan" - doch wir fallen nicht mehr auf die Knie, oder nun gerade!


Stadtteile/Eingemeindung

Glaisin ist ein aus roten Backsteingehöften zusammengewürfeltes schmuck dörfliches Dorf im Herzen der Griesen Gegend. Mustergültig restauriert ist der Forsthof mit Gaststätte, reetgedeckten Scheunen und Stallungen sowie ein Ziehbrunnen... Gewitzte Leute lassen ihren Namen gern auf "witz" enden