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In Woldegk gibt es einiges über Mühlen und Müller zu berichten.

fotos © schuldes / fotobee.de - Mühlenvielfalt in Woldegk

Woldegk

Woldegk ist ein Mühlenstädtchen mit rund 4.400 EW (2015), 3.590 EW (1997) in 108m ü.NN. östlich der Mecklenburger Seenplatte

ortsgeschichtlich

Nach 1236 entwickelte sich planmäßig aus einer bereits bestehenden Siedlung nahe einer Burg an einer "Waldecke"(?) der Helpter Berge. Wahrscheinlich handelte es sich um eine Gründung der Markgrafen von Brandenburg, wie ein Siegel mit Adler und das erste Stadtwappen (1271) vermuten lassen.

1298 wurde Woldegk als Stadt (civitas) erwähnt. Woldegk wurde durch Heirat Landstadt in Mecklenburg. Im 14. Jh. erhielt sie eine Stadtmauer aus Feldsteinen mit drei Doppeltoren, Wiekhäusern, Wällen, Gräben und dem Fangelturm.

1701 kam Woldegk an das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz.
1892 erhielt Woldegk duch Anschluss der Woldegker Kleinbahn an die mecklenburgische Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn einen wirtschaftlichen Aufschwung. Um die Jahrhundertwende entstanden dann einige Fabriken, auch das Gaswerk und Wasserwerk.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs lag die Stadt zu 70 % zerstört.

Nach 1990 setzte ein wirtschaftlicher Niedergang ein. Bau- und Finanzwirtschaft allein waren n brachten einseitige Gewinne. Im Rahmen der Städtebauförderung wurden immerhin große Teile des historischen Stadtkerns saniert.

sehenswerte Innenstadt

Das rasterförmig angelegte Straßennetz mit ovalen Umriss der geplanten Altstadt ist noch deutlich zu erkennen.
[B] Bahnhofstraße. Die Eisenbahnstrecke wurde nach dem Krieg demontiert und die Gleise als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht

[M] Markt
[R] ehemaliges Rathaus (1763), einst in der Mitte des zentralen Marktplatzes
[X] Windmühlen
Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Woldegk

[1] Maria Mutter des Herrn
[2] Stadtkirche St. Petri, errichtet um 1250 als frühgotischer Feldsteinbau. Nach dem Brand 1442 blieben Chor, Sakristei sowie Turmunterbau erhalten. Das dreischiffige Langhaus aus Backstein wurde 15./16. Jh. erbaut. Nach Zerstörung wurde die Kirche bis 1957 vereinfacht wieder aufgebaut. Das Kreuzgewölbe wurde durch eine flache Decke ersetzt.
[3] Gemeindehaus
[4] Stadtsee und Seemühle, größte Galerieholländermühle Norddeutschlands, Besitz der letzten Müllerfamilie Fröhlcke

historisch: Dampfpflug aus Gatersleben[5] Stadtmauer aus Feldsteinen (14. Jh.), einigen Wiekhäuser
[6] Gotteskampmühle Moulin Rouge mit ehemaliger(?) Töpferei

[7] 3 Mühlen und der Wasserturm am Mühlendamm:
- Museumsmühle. Das Mühlenmuseum wurde 1969 eingerichtet
- Ehlertsche Mühle, funktionsfähiges Denkmal, Zustand 1886
- Mühlencafé in der ältesten Mühle

An Industriegeschichte erinnert der Dampfpflug A. Heuke der Fabrik Gatersleben (1844) vor den Anlagen des Pumpenreparatur und Anlagenbau im Ortszentrum von Woldegk. Eine tolle Maschine!

weiterhin:

- Mildenitz: Gutshaus (Herrenhaus) von um 1800 und 1850, Fachwerkkirche aus dem 18. Jh.
- Dorfkirche in Pasenow
- Dorfkirche in Rehberg als Fachwerkbau
- Gutsanlagen in Bredenfelde, Georginenau, Göhren, Grauenhagen, Helpt, Hildebrandshagen und Vorheide

museal

Museumsmühle Woldegk

Museumsmühle - 900 Jahre Entwicklung der Mühlentechnik

Seit der Stadtgründung Woldegks um 1250 gibt es Mühlen in Woldegk. Auf dem Mühlenberg entstand 1587 eine erste Bockwindmühle. 1635 hatte Woldegk vier Windmühlen aufzueisen, bis 1745 sogar sieben. Zwischen 1859 und 1893 wurden sechs Bockwindmühlen abgerissen und durch Erdholländer-Windmühlen ersetzt. Um 1580 wurden die Wassermühlen durch Bockwindmühlen ersetzt. Moderne Windmühlen nach Holländer-Bauart wurden um 1850 auf dem Mühlenberg gebaut.

natürlich

originell

Müller Hundt wurde durch seine Schelmenstreiche stadtbekannt wurde. Verstorben ist er am 21. März 1891, aber für Woldegk bleibt er eine Symbolfigur.
Eine steinerne Stele soll an ihn erinnern. Warum der Grußdarauf "Glück zu" lautet statt "Glück auf"? Vielleicht muss man auf das Glück zugehen, damit es sich öffnen kann? Der Hundt wird es wohl wissen.

Stadtteile/Eingemeindung

Lage einiger Ortsteile von

Canzow (1950)
Hildebrandshagen (1973)
1999 wurden Bredenfelde, Grauenhagen, Hinrichshagen und Rehberg eingemeindet.

2002 folgte die Gemeinde Göhren.
2014 wurde Helpt eingemeindet,
2015 wurde die Gemeinde Mildenitz mit Groß Daberkow und rund 500 EW (2012)eingemeindet.

? Georginenau, Oertzenhof, Pasenow