Sturmvogel über dem Darß
Der kaltzeitlicher Kern mit Stauchungen im Norden erstreckt sich über 5 km vom Ostseebad Wustrow bis zum Ahrenshooper Grenzweg mit 6 bis 16 m hoher Steilküste im Westen, gen Osten zu den Dörfern Alt- und Niehagen abfallend. Das Fischland hieß bis etwa 1600 Swante Wustrow (heilige Insel) und wurde im Norden und Süden von den Mündungsarmen der Recknitz umflossen.
Gemeinde mit rund 1.500 EW (2012):
Der Brückenkopf zum Festland liegt im südlichen Vorland des Fischlandes an einer ausgedehnten Wiesen- und Moorlandschaft. Es hat sich mit Dändorf und Neuhaus schnell zu einem Zentrum der Urlauberbetreuung entwickelt.
Fischland-Gemeinde mit rund 1.200 EW. Wustrow war eine alte slawische Siedlung mit einem Burgwall, auf dem jetzt die Kirche steht. Im Mittelalter war Wustrow ein bedeutender Hafenort. Das Dorf erhielt 1846 eine Seefahrtschule. Vom Boddenhafen zum Sandstrand ist es ein Katzensprung. Auf ehrwürdige Bauernhöfe trifft man im OT Barnsttorf.
Der noch 50km² große Darß-Urwald ist ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet. Der Vordarß reicht von Ahrenshoop bis zu den Rehbergen und enthält im südlichen Teil Wiesen, im nördlichen Wald. östlich von ihm liegt der Altdarß, meist Nadelwald tragend, ein Kern aus der letzten Kalt- oder Eiszeit mit Sanddecken und einem nach Norden abfallenden Kliff (6-8 m). Davor erstreckt sich der Neudarß in Form eines Dreiecks aus Meeressanden, dessen Bildung vor rund 2300-2500 Jahren begann. Was die See von der Rostocker Heide, vom Fischland und vom Weststrand abträgt, setzt sie in den Sandbänken vor dem Darßer Ort wieder ab. So wächst das größte natürlich belassene Anlandungsgebiet Europas weiter. Ganz im Norden die Bernsteininsel und ein Nothafen. Eigenartig sind für den Neudarß die von Westen nach Osten ziehenden Dünenwälle (Reffe) mit Laub- und Nadelbäumen und die Dünentäler (Riegen), mit Schilf und Erlen bewachsen. Der im Abbruch liegende Weststrand mit schönen Windflüchtern und ein Waldstreifen bis zum Darßer Ort sind Naturschutzgebiet. Im Natureum beim Leuchtturm kann man sich bestens dazu informieren.
Die Orte auf dem Darß waren von 1648 bis 1815 schwedisch, dann preußisch. Abgesehen von der verschiedenen Zugehörigkeit,
hatten alle die Siedlungen hier insofern einen einheitlichen Charakter, als sie sich von Bauern- und Fischerdörfern allmählich zu Seefahrerorten und nach dem Rückgang der Segelschiffahrt zu Seebädern entwickelten.
Gemeinde mit rund 650 EW (2012). Als Fischer- und Seefahrerdorf im 18. Jh. emtstanden, wurde Ahrenshoop aber bald zu einer Malerkolonie. Der Bau der Kunstkaten erfolgte 1909.
Am Hohen Ufer wagen sich einige Häuser fotogen an die Steilküste. Im Ahrenshooper Holz trifft man auf stattliche Stechpalmenbestände. Ein 4 km langer Deich vom Schifferberg bis zu den Rehbergen schützt das Land vor Sturmfluten.
Prerow ist mit 1.800 EW (1980) weit auseinander gezogen auf Dünenwällen am Rande des Darß und westlich der 13m Hohen Düne.
Im weiträumigen Dorf mit Büdnereien, Kapitäns- und Fischerhäusern fallen die liebevoll mit fabkräftigen Symbolen der Lebensfreude, Fruchtbarkeit geschmückten Türen auf. Diese Tradition wird auch mit verschiedenen Ferienhäusern weiter geführt.
Der Prerowstrom mit Wasserwanderrastplatz mündet in den Bodden.
Der schönste deutsche Seestrand ist feinsandig und fast weiß, mehrere Kilometer lang und stellenweise 100 m breit.
Die Seebrücke (1993) an der weiten Bucht reicht 390 m ins Meer.
bemerkenswert:
- Darßer Museum. Es fördert seit 1953 das Verständnis für Natur und Landschaft.
Gemeinde mit rund 1.150 EW (2012), Erholungsort am Bodden
bemerkenswert:
- Seemannskirche (1726/28)
Gemeinde mit rund 800 EW (2012), Erholungsort am Bodden
Gemeinde mit rund 700 EW (2012), an der Boddenseite gelegenen, haben sich zu Erholungsorten entwickelt. Viele kleine Häfen, Traditionsschiffe findet man hier.
Darßer Arche Bliesenrader Weg 2
Erst seit 1876 ist die einstige Insel Zingst mit dem Darß verbunden. 1872 wütete das Meer am verheerendsten, Dämme brachen und viele Menschen kamen um. Danach wurde ein rundum führendes Deichsystem geschaffen, deren Krone inzwischen als Radweg genutzt wird. Auch dieser nun östliche Teil der Halbinsel ist stark bewaldet und endet mit der Landschaft um die vogelagerten Inseln (Bock). Dieses Gebiet ist bewußt unzugänglich, weil wichtiges Schutzgebiet für mehr als 200 Vogelarten.
Berühmt ist der Zug der wohl 60.000 Kraniche im späten September bis November hinein. Sie fanden hier ihren größten Rastplatz Nordeuropas. Von Pramort aus kann man das besonders gut studieren. Viele Kraniche haben ihre Schlafplätze im schilfreichen Fitt zwischen Zingst und Bresewitz, besonders auf dem Kirr, auch an der Westküste Rügens oder im Ribnitzer Goßen Moor.
Der Ferienort mit einst 3.300 EW (1980) und über 9.000 Gästebetten (2000) hat sein dörfliches Gepräge bewahrt - immer noch? Es entstand 1830 mit Zusammenlegung der bereits 1532 beurkundeten Dörfer Hanshagen und Paalen, die bis 1814 unter schwedischer Herrschaft standen. Nach Niedergang der Segelschiffahrt gründeten ein Gastwirt und ein Kapitän 1881 das "Bade-Comitee".
Heute ist der 1996 mit dem Bundespreis "umweltfreundlichste Gemeinde" ausgezeichnete Seekurort mehr als nur was für Luftschnapper und auch für die Camper am Freesenbruch ein lohnendes Ziel.
Markant am Hauptzugang zum Strand befindet sich das Haus des Gastes.
Das Zingster Heimathaus, ein altes Fischerhaus, informiert über frühere Wohnkultur und Geschichte des Seefahrerdorfes.