Republik Polen
Fläche 312.685 km²
rund 38,650 EW (2000);
Hauptstadt: Warschau
Landessprache: Polnisch
polnisches Alphabet:
a. A ą. Ą b. B c. C ć. Ć d. D e. E ę. Ę f. F g. G h. H i. I j. J k. K l. L ł. Ł m. M n. N ń. Ń o. O ó. Ó p. P r. R s. S ś. Ś t. T u. U w. W y. Y z. Z ź ź ż. Ż.
weitere Nationalitäten: Ukrainer, Belorussen, Juden, Slowaken, Litauer
natürlich
Das Territorium ist berwiegend eben. Die durchschnittliche Hhe beträgt 173 m ü.NN.. Die höchste Erhebung ist der Rysy in der Tatra mit 2499 m, der niedrigste Punkt ist Raczid Elblaskie in der Wojewodschaft Gdansk mit -1,8 m.
Im Süden an der Grenze zu Tschechien erheben sich die Sudety (bis zu 1600 m), zur Slowakei die Karpaten (bis zu 2500 m). Den Karpaten vorgelagert sind flache Hhen, deren nördlicher Teil aus dem Rumpf eines alten abgetragenen Gebirges besteht, deren höchste Erhebung die Lysica mit 612 m ist. Nach Norden schließt sich das polnische Tiefland an, das mehr als die Hälfte des polnischen Territoriums einnimmt.
Aus dem Tiefland erheben sich an der Ostsee der Baltische Landrücken - eine hügelige Moränenplatten mit zahlreichen Seen.
Die Masurische Seenplatte mit den großen Sniardwy (113,8 km2) und der Mamry ist das dichteste und bekannteste Seengebiet Polens.
Beliebt auch das Kaschubische Seengebiet. Zu entdecken empfiehlt sich die Pommersche Seenplatte mit dem riesigen Drawsko-See, der für Kajaktouren geeigneten Drawa in leichthügeliger Naturlandschaft für unbeschwertes Radeln.
Die bedeutendsten Flüsse sind die Wisla (1047 km) mit ihren Nebenflüssen Narew, Bug, San und weiteren sowie die Odra (854 km, davon 742 km in Polen) mit ihrem Nebenfluss Warta (808 km).
klimatisch
gemäßigtes Klima, das den Übergang vom maritimen Klima Westeuropas zum kontinentalen Klima Rußlands darstellt. Temperatur und Witterungsverlauf führen zur Herausbildung von zwei je 20 bis 25 Tage dauernden Zwischenjahreszeiten.
erbaulich
Nur wenige romanische Kirchen überdauerten, Gnenser Dom (um 1170) mit beachtlicher Bronzetür; Einfluss deutscher Architektur besonders in den nach deutschem Recht gegründeten Städten. Auch in der Spätgotik prägten Nürnberger Meister z.B. Krakau nachhaltig. Im 16. Jh. starker Einfuss der italienischen Renaissance. Zum Mittelpunkt des höfischen Barock wurde Warschau unter dem Einfluss der sächsischen Könige.
Beispielgebend die handwerklichen Fertigkeiten und Bemühungen im modernen Neubau und erst recht bei der Sanierung und Rekonstruktion historischer Städte, Stadtviertel, Gebäude. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurde ein schweres historisches Erbe im besten Sinne aufbereitet und bewahrt.
Chełmno (Kulm)
Płock
Sławno (Schlawe)
Gdańsk / Danzig
multikulturelle Stadt, traditionsreiche Hansestadt, stark deutsch-holländisch geprägt, mit vielen Straßencafés
frühes Mitglied der Hanse, im 16. Jh. wichtigster Ostseehafen;
nach dem 1. Weltkrieg "Freie Stadt" unter dem Schutz des Völkerbundes;
im 2. Welkrieg durch Luftangriffe fast total zerstört
besonders sehenswert: Lammgasse, Frauengasse, Marienkirche, Altstädter Rathaus mit Renaissanceportal. Dar Lange Markt zählt zu den schönsten Plätzen Europas.
bedeutend: Bernsteinschnitzerei, Günter Grass in D. geboren, Schopenhauer hier gelebt
Gleiwitz
Bereits im 13. Jh. gegründet, zählt die Stadt zu den ältesten Städten des oberschlesischen Industriegebiets. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die schöne Altstadt mit Schloss, Rathaus und Stadtmauer sowie die zahlreichen Backsteingebäude wie Hauptpost, jüdische Friedhofshalle und Technische Universität.
Grudziądz (Graudenz)
Jelenia Góra / Hirschberg
Stadt mit rund 84.000 EW (2010) im Hirschberger Tal am Fuß des Riesengebirges, das die Grenze zu Tschechien bildet. Die Altstadt mit dem barocken Rathaus und der Pfarrkirche (Renaissance) ist ein Kulturkleinod.
Das Hirschberger Tal ist für seine vielen Schlösser berühmt.
Kattowitz
Die älteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Michaelskirche (1510). Interessant und neuer ist die Gartensiedlung Giszowiec.Das für 600 Bergmannsfamilien entworfene Arbeiterdorf ist einzigartig in Europa.
1281 erstmals erwähnt als "Hyrzberc", 1299 als Stadt.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg (1740–1742) fiel Hirschberg mit fast ganz Schlesien von Böhmen an Preußen. Darauf folgte bald ein Einbruch der Leinen- und Schleierweberei. Weberaufstände waren Notsignale.
Mit dem Bahnanschluss 1866 wurde Hirschberg beliebter Ausflugs- und Touristenort. Ab 1965 erfolgte eine vereinfachte Rekonstruktion der Altstadtbebauung.
Krakow / Krakau
einstige Hauptstadt Polens an der Weichsel
bestens erhaltene Altstadt. Der Rynek Glowny ist der gößte Hauptmarkt Europas, mittig die Tuchhallen (Renaissance), Rathaus, Marienkirche mit Altar von Veit Stoß, alte Jagiellonen-Universität, Königsschloss auf dem Wawel. In der Kathedrale wurden die polnischen Könige gekrönt.
Gemütlichkeit strahlt das jüdische Viertel aus. Der Platny Stadtpark umringt die Altstadt als Grüngürtel.
Malbork / Marienburg
Einst die Hauptstadt eines mächtigen Ritterordens, weist die Stadt noch die berühmte Kreuzritterburg am Fluss Nogat auf, rund 75 km vor der Nehrung der Danziger Bucht entfernt.
Olsztyn / Allenstein - eine Kopernikus-Stadt und Hauptstadt von Ermland
Oppeln ist nicht zuletzt für den Piastenturm auf der Oderinsel bekannt: Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf die Altstadt. Für einen Bummel empfiehlt sich die so genannte Heiratsstraße. Ihre vielen Cafes waren früher Treffpunkt zum Kennenlernen. Ein netter Platz für eine kurze Rast!
Warschau
Altstadt, Prunkhäuser am Königlichen Trakt
An dieser trutzigen Barbakane wird anschaulich gezeigt: Warschau war eine bereits im Mittelalter befestigte wichtige Metropole.
Wroclaw / Breslau
Die historische Hauptstadt Niederschlesiens ist eine der schönsten Städte Polens und wichtiges Kultur- und Bildungszentrum.
Sehenswert: musterhaft aufgebaute und renovierte Altstadt, gotisches Rathaus, Jahrhunderthalle, Oper, Dominsel mit Kathedrale (Türme 98 m hoch), Sandinsel - Stadt der hundert Brücken.
Museum Panorama Raclawicka mit Gemälden von Jan Styka, Wojciech Kossak und anderen.
Zakopane
Die Stadt mit berühmtem Wintersportzentrum in der Hohen Tatra, dem höchsten Teil der Karpaten. Schön lässt es sich durch die Krupowki-Straße schlenderen. Mit der Standseilbahn gelangt man leicht auf den 1.126 m hohen Gubatówka-Berg, der herrliche Aussicht bietet.
künstlerisch:
Gebrauchsgrafik ist in Polen eine nachweisbar hohe Kunst. Augen offen halten!
kulinarisch (?)
geschichtlich
ab 600 Besiedlung durch Slawen nach Abwanderung der Germanenum 800 allmähliche Herausbildung des polnischen Staates,
966 Gründung Polens, erster Fürst Großpolens und Lehnsherr des Kaisers bis 967 war Mieszko I.
925/1025 unter Boleslaw I. Chobry Angliederung von Klein-Polen, Pommern, Schlesien, Mähren, die Lausitz und die West-Slowakei
1163 Schlesien kommt an Böhmen, Pommern 1181 an das Heilige Römische Reich
1230 Westpreußen wird vom Deutschen Orden erobert, 1308 auch Pommerellen(?) und Danzig
1241 Mongoleneinfall, Niederlage bei Liegnitz
1320 Erhebung Polens zum Königreich
1386 Großfürst Jagietto von Litauen gelangt durch Heirat mit Jadwiga, Tochter Ludwigs I. als Wladislaw II. auf den polnischen Königstron und begründet damit die Union Polens, Litauens mit Weißrussland und der Ukraine.
1410 Schlacht bei Grunwald (Tannenberg). Niederlage des deutschen Kreuzritterordens
1466 weitere Niederlage des Deutschen Ordens nach 13jährigem Krieg. Polen gewinnt die Herrschaft über Westpreußen und das Ermland - 2. Thorrner Frieden.
1525 Ostpreußen wurde unter Albrecht von Brandenburg in ein weltliches Herzogtum umgewandelt und als Lehnsfürstentum der polnischen Krone unterstellt
1561 Polen erringt Livland (bis 1660) sowie die Lehnshoheit über Kurland
1572 Begründung des polnischen Wahlkönigtums mit Einspruchsrechten des Adels
1654 Ukraine östlich des Dnepr schließt sich Russland an
1674/96 Herrschaft Johann III. Sobieski, erfolgreiche Rückdrängung der Türken
1697 August der Starke, Kurfürst von Sachsen, wird König von Polen
1700/21 2. Nordischer Krieg mit nachhaltiger Schwächung Polens (1. Nord. Krieg 1655/60)
1772 Erste Teilung Polens durch Russland, Preußen, Österreich - ein Viertel Territorialverlust!
1793 Zweite Teilung. Das Territorium beträgt nun ein Drittel des ursprünglichen Territoriums
1794 Nationaler Aufstand unter Führung von Tadeusz Kosciuszko
1795 Dritte, restlose Aufteilung Polens
1807 Bildung Herzogtum Warschau durch Napoleon I., Herzog wird König F. August I. von Sa.
1815 Wiener Kongress unterstellt Polen Russland, Krakau ist Freie Stadt bis 1846, Aufstände
1918, Nov. Unabhängigkeit Polens und Ausrufung der Republik unter Pilsudski
1926, Mai Staatsstreich Pilsudskis, Errichtung einer Diktatur
1939, 1. Sept. Beginn des zweiten Weltkrieges mit Überfall Deutschlands auf Polen
1939, 9. Sept. Einmarsch sowjetischer Truppen in Ostpolen
1941 Vollständige Besetzung Polens durch Deutschland
1943 Aufstand im Warschauer Getto
1944 Warschauer Aufstand unter Führung d. Armia Krajowa, Gründung einer prov. Regierung
1945 nach Präsenz der Roten Armee in Polen im April Unterzeichnung des Vertrages über Freundschaft, gegenseitige Hilfe und Nachkriegszusammenarbeit zwischen P. und der UdSSR.
1947, 19. Jan. - Wahlsieg des von der Polnischen Arbeiterpartei geleiteten Parteienblocks
1948 bildeten die Polnische Arbeiterpartei und die Sozialistische Partei Polens die Polnische Vereinigte Arbeiterpartei.
1950, 6. Juli - Abkommens über die Markierung der festgelegten und bestehenden deutsch-polnischen Staatsgrenze zwischen der DDR und der Republik Polen
1955, 14. Mai - Unterzeichnung des Warschauer Vertrages über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand zwischen Polen und der DDR
1970 Vertrag zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Polen und der BRD
1980 Gewerkschaft "Solidarität" gegründet
1981 Kriegsrecht
1997 Neue Verfassung
1999 Beitritt zur NATO
2004 Beitritt zur EU