Gifhorn
In Gifhorn zu finden und viel mehr als nur ein Mühlenmuseum, erholsam anregend. Bastler bauen sich danach die eigene Mühle - für den Garten, den Schreibtisch, als Geschenk für den Muttertag...
Kreisstadt mit 45.000 EW (2002) in 54m ü.NN.
ortsgeschichtlich
1196 wurde Gifhorn erstmals urkundlich erwähnt im Güterverzeichnis des Braunschweiger Stifts St. Cyriakus. Nahe der kleine Siedlung im weit versumpften und schwer passierbaren Aller-Urstromtal (Barnbruch kreuzten sich die Alte Salzstraße und die Kornstraße. Das "Horn" vor dem Zusammenfluss von Aller und Ise war günstig für den Ausbau zum strategisch bedeutsamen Brückenort. Denn vom Osten "schob" sich das Wendland heran.
Welfenherzöge gründeten dann eine Vogtei mit Wassermühle (1213 erstmals urkundlich erwähnt) und einen Wirtschaftshof. Bereits 1275 erhielt
G. Marktrecht, erlebte einen ersten wirtschaftlichen Höhepunkt.
Herzog Franz machte Gifhorn 1539-1549 zur Residenzstadt seines selbständigen Territoriums. Neben Profanbauten entstanden auch viele Fachwerkhäuser neu,
die trotz der im Mittelalter häufigen Stadtbrände zum Teil noch heute stehen.
Mit der Industrialisierung kam es zu verstärkter Ansiedlung. 1845 wurden die beiden Stadttore abgebaut, um weiteres Wachsum zu fördern.
1852 erhielt Gifhorn das Stadtrecht.
Naheliegend war eine großflächige Torfgewinnung. In Torfpressfabriken entstanden geeignete Energieträger für eine erste mechanische Wollspinnerei, zwei Zichorienfabriken und eine Ziegelei. Ab 1873 produzierte eine Glashütte und mit Vollendung des Bahnbaus um 1890 eine Konservenfabrik (bis 1973).
Nach dem 2. Weltkrieg kam es zu einer großen Zuwanderung von Flüchtlingen und Vertriebenen aus Mittel- und Ostdeutschland. Seit 1951 ist die Maschinen- und Armaturenfabrik Alfred Teves ansässig. Wie in der kleinsten Gemeinde entstanden auch hier neue Gewerbegebiete, auch Ansiedlung von Gewerbe. Marktwirtschaft braucht Märkte.
sehenswerte Innenstadt
schöne Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern.
[A] Altes Rathaus (1562) am Marktplatz, heute Ratsweinkeller / Bücherei. Bemerkenswert auch das Höfersche Haus (1570).
[B] Bahnhof
[n??] Nikolai-Kirche, barock (1734/44)
[K] Kulturzentrum
[1] Katzenberg
[2] Wasserturm
[S] Welfenschloss am Schlosssee. Dank der vernichtenden Hildesheimer Stiftsfehde von 1519 bis 1523 musste die Stadt und erst recht das Schloss (heute hist. Museum) wieder aufgebaut werden. Das geschah unter den protestantischen Herzögen Ernst der Bekenner und dessen Bruder Franz aus Celle von 1526 bis 1547 im beispielgebenden Stil der Weserrenaissance.
Das Kavalierhaus (1546), Renaissance, prächtige Steinfassade. Kreisheimatmuseum, u.a. bürgerliche Wohnkultur 20. Jh.
Im Hof und im umliegenden Park finden verschiedene Feste und Märkte statt.
östlich der Stadt:
Naherholungsgebiet am Tankumsee, 62 ha groß mit 1km Sandstrand, direkt am Feuchtgebiet Barnbruch mit ansehnlichem Waldbestand
kulturell
- Schloßkonzertei m Rittersaal
- Jazz im Backhaus des Mühlenmuseums
- Künstlerhaus Meinersen mit Ausstellungen, Vorträgen, Konzerten
- Kunstvereins Gifhorn, Ausstellungen zeitgenössischer Kunst
- Theateraufführungen im Kulturzentrum
- Windmühlenfest
Stadtteile/Eingemeindung
1974 wurden Kästorf, Gamsen, Wilsche, Neubokel und Winkel eingemeindeten.
Außerdem gehören zur Stadt Kästorf, Wilsche und die Siedlung Alte Riede