fotos © fotobee.de - Göttingen, bildreiches Fachwerkhaus
Göttingen ist eine Universitätsstadt mit rund 123.700 EW (2002) auf 117,0 km² in 150m ü. NN., an der Grenze der Leine-Ilme-Senke gegen den Göttinger-Northeimer Wald mit Hachberg, Egelsberg und Kleinen Hagen.
953 wurde das Dorf "Gutingi" erstmals erwähnt.
Göttingen entstand im 12. Jh. als Marktort bei dem Dorf Gutingi.
1230 bekam die Siedlung bereits das Stadtrecht.
Von 1351 bis 1572 zählte Göttingen zur Hanse und war eine Tuchmacherstadt.
Der Niedergang begann mit der Niederlage im Schmalkaldischen Krieg, und durch den Dreißigjährigen Krieg sank Göttingen auf den Status eines Landstädtchens ab.
Über das Fürstentum Calenberg-Göttingen kam die Stadt 1584 an Braunschweig-Wolfenbüttel, 1635 an Calenberg und 1692 schließlich zum Kurfürstentum Hannover.
1737 wurde die Georg-August-Universität eröffnet, was in der Folge einen erneuten Aufschwung beförderte. 1806 war die Stadt vorübergehend preußisch, kam dann 1807 zum Königreich Westfalen, doch 1813 erneut zu Hannover, das ab 1814 zum Königreich erhobenen wurde. Die Stadt genoss von Anfang an eine gewisse Selbständigkeit.
1854 wurde Göttingen an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
1866 kam Göttingen mit dem gesamten Königreich Hannover an Preußen. 1885 erhielt Göttingen den Status einer Kreisfreien Stadt und wurde Sitz des aus dem Amt Göttingen hervorgegangenen Landkreises Göttingen.
In der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in der Nähe von Göttingen das Jugendkonzentrationslager Moringen, das 1945 befreit wurde.
Im Krieg blieb Göttingen praktisch unversehrt, doch stört den Besucher heute gelegentlich das unmittelbare gegenüber von Alt und Schön zu Neu und weniger Schön.
[M] Markt: schönes Ensemble aus mehreren Gebäuden und dem Marktbrunnen, seit 1901 mit einer prominenten Schönen besetzt, dem oft geküssten Gänseliesel (Wahrzeichen).
[R] Altes Rathaus, ursprünglich Kaufhaus (1270), umgebaut in mehreren Etappen von 1369 bis 1444, Zinnenkranz, Ecktürmchen, Eingangslaube, Löwenkopf von 1300 als Türzieher, im Inneren große Halle, Sitzungssaal mit Heizanlage aus dem Mittelalter.
[S] Stadthaus - selbst informieren!
[T] Deutsches Theater am Theaterplatz
[1] St. Johannis am Markt, gotisch, 14. Jh., zwei Türme, romanisches Portal.
[2] ehemalige Paulinerkirche mit Kloster, heute genutzt als Universitätsbibliothek, vor allem frühe Drucke und Handschriften.
[m] Städtisches Museum im Hardenberger Hof: einziges Adelspalais der Stadt von 1592, beherbergt zusammen mit der Alten Post (1740 bis 1780) das Städtische Museum, Sammlungen zu Kunst und Kulturgeschichte.
[3] St. Marien: dreischifflge Hallenkirche der Deutschordensritter, 14. Jh., Flügelaltar
[4] Bismarckhäuschen: letzter Turm des äußeren Befestigungsringes, früher Zwangswohnung von Bismarck, der in Göttingen als Ruhestörer aufgetreten war. In der Nähe am Leinekanal die Odilienmhüle und die Leinmühle. Der im 18. Jh. zu einem Spazierweg umgebildete Wall umgibt noch heute die Innenstadt, so auch das Geismarer Tor bei [6].
[5] Kurze Straße: geschlossenes Ensemble mit der katholischen Kirche St. Michael, 1787 bis 1789, neubarocke Turmfassade.
[6] Accouchierhaus am Geismarer Tor: erste Frauenklinik in Deutschland (1785 bis 1791; Zeit der Aufklärung!), wundervolles Treppenhaus; heute durch Universitätsinstitut genutzt. Hier auch die ehemalige Sternwarte, ein klassizistischer Bau mit Anklängen an die so genannte Revolutionsarchitektur (um 1800).
[7] Junkernschänke (1547), Fachwerkhaus, einst vom berühmten Bildschnitzer Bertold Castorp bewohnt, reiche Schnitzereien. Gegenüber das Haus des Abel Bornemann, 1536, an der Ecke zum Markt die Ratsapotheke, Fachwerkhaus.
[8] St. Jacobi, dreischiffige gotische Hallenkirche, Turm 72m hoch, im Inneren sehenswerter Schnitzaltar mit Tafelmalerei. Nördlich von der Kirche das Schrödersche Haus, 16. Jh., Fachwerkhaus mit reichem Renaissance-Schnitzwerk
[9] Alte Mensa (1835/37) der traditionsreichen Universität
Göttingen am Wilhelmsplatz, die auch heute noch in Betrieb ist, Aula mit Giebelrelief und im Inneren ein lehrreiches Studentengefängnis (Karzer). Wilhelm IV. stiftete die Aula zum 100. Geburtstag der Georg-August-Universität und erhielt dafür ein Denkmal. Nicht zu vergessen das Alte Auditorium.
An der Alma mater lehrten Hunderte berühmte Geister wie Georg Christoph Lichtenberg. Sie sind überall in der Stadt auf Marmortafeln verewigt - darunter über 40 Nobelpreisträger! Nach 1933 setzte eine Vertreibung der besten Professoren ein.
[10] Völkerkundemuseum mit der spektakulären Sammlung aus den Weltreisen von James Cook mit Georg Forster!
[11] St. Albani, gotische Hallenkirche mit Flügelaltar.
Zahlreiche mitunter stark restaurierte Fachwerkhäuser (13. bis 19. Jh.) wie das mit reichlich Schnitzerei versehene Bornemannsche Haus, das Schrödersche Haus und das Lichtenberghaus sind hier zu sehen.
Die Rats-Apotheke wurde 1371 erbaut. Einige honorige Gäste sind auf Tafeln verewigt, u.a. Clemens v. Brentano.
Rohns'sches Badehaus: erste Wannbadeanstalt (der Welt?), ursprünglich von 1820, rekonstruiert, in der östlichen Innenstadt.
Stadtarchäologie, Am Reinsgraben 1
Museum Am Thie, Am Geismar Thie 2: bäuerliche Haus- und Arbeitsgeräte, Werkstätten
Musikinstrumentensammlung, Kurze Geismarstraße 1
Völkerkundliche Sammlung der Universität, Theaterplatz 15: mit kulturgesch. Stellung der Frau
Zoologisches Museum der Universität, Berliner Straße 28
Kunstsammlung der Universität, Weender Landstraße 2
Archäologisches Institut der Universität, Nikolausberger Weg 15
Museum der Göttinger Chemie der Universität, Tammannstraße 4
Institut und Museum für Geologie und Palontologie, Goldschmidtstraße 3
Cheltenham-Park im Osten der Altstadt
Alter Botanische Garten im Nordosten der Altstadt
Hainberg mit Bismarckturm (um 1900)
Figurentheatertag: Ende Januar
Larifari-Kindertheaterfestival: Anfang Mai
Schützenfest: Mitte Juli
Altstadtfest: letztes Augustwochenende
Jazz-Festival: Ende November
märchenhaft: Göttinger Märchenland e.V.
gelinkt: VWA Göttingen, die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Göttingen e.V
Herberhausen (1963),
1964 Geismar, Grone, Nikolausberg, Weende
1973 Deppoldshausen, Elliehausen, Esebeck, Groß Ellershausen, Hetjershausen, Holtensen, Knutbühren, Roringen
Im Stadtteil Nikolausberg findet man in exponierter Lage eine malerische Dorfkirche, deren romanische Bauteile stilistisch mit der so genannten Bauschule von Königslutter in Verbindung zu stehen scheinen. Ursprünglich als Klosterkirche gegründet, übersiedelte der Konvent bald in das nahe im Tal gelegene Weende.