Winsen - bei Luhdorf an der Luhe, heiter betrüblich
Kreisstadt mit rund 34.000 EW (2004) auf 109,59 km² im Zentrum der Elbmarsch als Land zwischen Geest und Marsch mit den Flüssen Luhe, Ilmenau und Elbe
ortsgeschichtlich
1158 wurde Winsen erstmals urkundlich erwähnt als Winhusen (win=Weide).
1293 erhielt der Ort wichtige Stadtrechte. Zum Schutz der grenznahen Luhepassage wurde er durch eine Wallanlage mit 3 Toren befestigt.
1299 erste Erwähnung der Wasserburg Schloss Winsen
1348 bis 1350 Pest
1371 Belagerung von Schloss und Stadt durch Herzog Albrecht von Sachsen, Übergabe der Stadt in Folge des Lüneburgischen Erbfolgekrieges
1503 bestand bereits das Amt Winsen in dieser Stadt der Ackerbürger
Die Jahre Unter Herzogin Dorothea und Herzog Christian waren für die Winsener dramatisch. 1627 wurde die Stadt von den Dänen eingeäschert, danach besetzten die Schweden das Schloss, 1757 hielten die Franzosen unter Marschall Richelieu Einzug (Siebenjähriger Krieg). Und 1802 - 1813 stand Winsen unter französische Herrschaft.
1847 erhielt Winsen Anschluss an das Bahnnetz und ersten industriellen Aufschwung.
1961 wird Winsen endgültig Verwaltungssitz des Landkreises Harburg mit neuem Kreishauses.
Die Stadt entwickelte sich zu einem mittleren Versorgungs- und Dienstleistungszentrum mit Sitz zahlreicher Behörden und breitgefächerter Wirtschaftsstruktur, unter anderem mit Betrieben des Holz-, Maschinen- und Fahrzeugbaugewerbes, Herstellung von Stahlmöbeln, elektrischen Schaltanlagen, Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten.
sehenswerte Innenstadt
Der historische Innenstadtbereich mit der alten Schlossanlage umfasst rund 20 ha.
[M] Marktstraße
[R] Rathaus (1896) Rathausstr., Küstenmuseum
[S] Schlossplatz
[1] Wasserschloss am Schlossplatz 4, 1299 erstmals erwähnt, Ausbau durch Herzog Otto dem Strengen von Lüneburg, Umbau um 1600 unter Herzogin Dorothea - typisch norddeutsch, mit breitem Wassergraben und schönem Schlosspark.
[2] Marstall (1599), Ziegelfachwerk am Schloßplatz 11, seit 1989 Stadtbücherei, Heimatmuseum und Veranstaltungsraum
vor dem Stallbaum, Restaurant Rathausstr. 34
[3] Marienkirche (1406), Spätgotik, zweischiffiger Backsteinbau, Turm (1897/99) neugotisch, Inneneinrichtung Mitte 20. Jh.
- Stift St. Georg
- Blaufärberhaus
- Befestigung, 1637 abgetragen. Die Wallanlage hatte (?) 3 Tore -> Nordertorstraße
- Kaiser-Wilhelm-Brücke
- Robert-Koch-Haus
- Seewasseraquarium
gewandert
- am Elbdeich entlang, vielleicht ins hübsche Laßrönne und weiter über Drage oder Tönnhausen in die Winsener Elbmarsch
- von Stockte an Luhe und Ilmenau, von dort zum Segelrevier der Elbe
- durch Feld, Heide und Wald über Luhdorf mit seinen mächtigen Eichen und an der Luhe entlang nach Bahlburg. Weiter durch die Lange Heide nach Vierhöfen.
- Die Fähre gab es übrigens schon im frühen Mittelalter, denn Hoopte existiert schon seit 1200, als man die ersten Häuser auf Hügeln, auf Wurten, errichtete. Chroniken erzählen noch etwas von der "Hoper Schanze", da kämpfte Tilly gegen die Dänen. 1813/14 hielten hier die napoleonischen Truppen die Stellung
kulturell sportlich
- Stadthalle - Konzerte, Theaterveranstaltungen, Dichterlesungen usw.
- Galerie Moderne, Am Delft 37
- beheizbaren Schwimmbad, Schwimmhalle an der Bürgerweide
festlich
- Faslamfest im Februar, da wird vier Tage durchgefeiert
- Schützenfest zum ersten Juli-Wochenende
- Erntedankfest in Scharmbeck
- Weihnachtsmarkt
persönlich
Johann Peter Eckermann, 1792 in der Schmiedestraße geboren, verbrachte hier Kindheit und Jugendjahre. Dann führte sein Weg über viele Stationen nach Weimar, wo er 1823 Mitarbeiter und Vertrauter Goethes wurde. Er begleitete die letzten neun Lebensjahre des Dichters, lebte selbst zeitlebens recht kümmerlich. Durch seine "Gespräche mit Goethe" ging er mit in die Literaturgeschichte ein.
kulinarisch
Bauernfrühstück oder Katenrauch-Schinken, dazu ein "Lütt un Lütt" (Bier und Korn)
Ortsteile/Eingemeindung
Mit der Gebietsreform 1972 wurde Winsen vereint mit den Ortsteilen Bahlburg, Borstel, Gehrden, Hoopte, Laßrönne, Luhdorf
Pattensen - alte Dorfkirche
Rottorf
Roydorf - Reiterdorf
Sangenstedt
Scharmbeck - ruhiges Geestdorf, Hünengräber
Stockte, Alt-Stockte: Hafen, Fachwerk, Storchennester
Tönnhausen.