Bleckede
fotos © schuldes / fotobee.de - Elbmarsch bei Bleckede
Stadt mit rund 9.600 EW (2008) auf 140,45 km² in 8m ü.NN. in reizvoller Flusslandschaft direkt an der Elbe, in der nordöstlichen Lüneburger Heide
ortsgeschichtlich
1209 erfolgte die Gründung der "Löwenstat" durch Herzog Wilhelm von Lüneburg
1310 umschloss der Graben vollständig den Flecken Bleckede. Umfassende Stadtrechte erhielt Bleckede wahrscheinlich erst 1929.
sehenswerte Innenstadt
Die malerische Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern ist Station an der Deutschen Fachwerkstraße.
[A] ehem. Amtsgericht (1810 erbaut), Klassizismus[B] Bahnhof, Museumsbahn
[H] Hafen (1896) einst Winterschutzhafen für Elbschiffer, Fährbetrieb > Elbstraße
[K] Jakobikirche (1767), Spätbarock anstelle einer Vorgängerkirchel erbaut
[R] Rathaus (1680), malerischer Fachwerkbau
[1] Kleines Tor - von dem nur noch der nachgebildete Grundriss im Straßenpflaster zu sehen ist.
[2] Elbtalhaus (1850), Fachwerk
[3] Bleckeder Schloss. Von der 1270 nachweislichen Wasserburg blieben die Gräben und ein Turm erhalten. Nach 1600 Bau des holzdekorativen Nordflügels, 1743 Neubau des Westflügels. Seit 2002 Informationszentrum für das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbaue mit Info zur Pflanzen- und Tierwelt der Flusslandschaft
[4] Zehntscheune (18. Jh.), Fachwerk, Vollwalmdach
[5] kaiserliches Postamt, (1897/98), ohne die Güldenen Letter der Inschrift "Kaiserliches"
[6] Ackerbürgerhaus (1679) in damals typischer Bauform als Vierständerhaus mit auskragendem Dachgeschoss, Giebel mit Zierausfachung, Einfahrtdiele, daneben die Ställe
[7] Altes Zollhaus
[8] lehrreiches Haus. Hier war eine jüdische Schule, die auch von christlichen Schülern besucht wurde. Ab 1844 wurde das OG als Betsaal genutzt. In diesem Umfeld wurde der spätere Pädagoge Dr. Kurt Löwenstein geboren, der sich in Berlin als Reichstagsabgeordneter sehr für nach Einkommen gestaffelte Schulgelder, ordentliche Schulspeisung und Arbeiter-Abitur-Kurse engagierte und nach einem Attentat 1933 ins Exil ging, wo er 1939 verstarb.
[9] Großes Tor. Es wurde 1820 durch einen Schlagbau ersetzt. Wo der Stadtgraben die Breite Straße kreuzt, ist ein symbolischer Grundriss ins Straßenpflaster eingelassen.
weiterhin:
Pfarrwittwenhaus bei der Kirche in Radegast
möglich:
Reiten, Wandern, Angeln, Camping in Walmsburg am Roggenkamp
natürlich
- Walmsburger Werder im naturbelassenem Elbteich-Vorland
- Elbtalwanderung, um Ruhe und Natur der Flusslandschaft zu genießen
- Im Elbschloss kann die Unterwasserwelt der Elbe in einer Aquarienlandschaft mit anschließender Biberanlage erlebt werden.
festlich
- Musikalischer Frühling
- Jazz im Schlosshof
- historisches Burgfest
- zahlreichen Dorf- und Sommerfeste
pesönlich
- Jörg Immendorf, geb. 1945-2007, Maler, Bildhauer, Grafiker und Aktionskünstler. Der Schüler von Joseph Beuys wurde er durch seinen expressivsymbolischen Bilderzyklus "Cafe Deutschland" bekannt. Er war ab 1996 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf.
- Dr. Hermann Collitz, geb. 1655. Er gilt als Wegbereiter der modernen Linguistik. Ab 1888 lehrte er an der John Hopkins Universität in Baltimore.
- Kurt Löwenstein (1885 - 1939, Reformpädagoge, 1920 Mitglied des Reichstages, 1933 Emigration nach Frankreich
Stadtteile/Eingemeindung
Neben dem Kernort bestehen als weiteren Ortsteilen Alt Garge, Barskamp, Brackede, Breetze, Garlstorf, Garze, Göddingen mit Nindorf, Karze mit Vogelsang, Radegast, Rosenthal, Walmsburg mit Reeßeln, Wendewisch und Bleckede-Wendischthun mit den Ortschaften Neu Bleckede und Neu Wendischthun. Letztere rechtselbischen Stadtteile waren zur Zeit der Teilung Deutschland Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik. Die Rückgliederung 1993 beendete die Teilung der Stadt.