Rotenburg (Wümme)

Pferde an der Tränke am Pferdemarkt von Rotenburg

fotos © schuldes / fotobee.de - an der einstigen Tränke am Pferdemarkt von Rotenburg

Kreisstadt mit rund 22.100 EW (2007) auf fast 100km² am Westrand der Lüneburger Heide.

ortsgeschichtlich

Im Wappen ist die oft umkämpfte Rodeburg noch zu sehen, die Rotenburg ihren Namen gab. 1195 war sie unter dem Verdener Bischof Rudolf I. erbaut worden. Sie sollte seinen Herrschaftsbereich gegen Gelüste der sächsischen Herzöge und bremischen Erzbischöfe sichern.

Um die Burg entwickelte sich dann eine Siedlung. Zwischen 1622 und 1662 brannte Rotenburg allein siebenmal und wurde auch mehr als genug geplündert, wobei um 1590 ein Umbau zu einem Schloss im Stile der Weserrenaissance erfolgte. Ab 1600 wurde Rotenburg als Weichbild und Flecken bezeichnet, war Residenzort.

Nach den 30jährigen Krieg ging Rotenburg mit als Reichslehen an Schweden. Amtlich nannte man das Gebiet auch "Herrlichkeit". Unter schwedischer Landesherrschaft wurde die Anlage in der 2. Hälfte des 17. Jh.s zu einer modernen Festung ausgebaut - aus militärischer Sicht eine Fehlinvestition. Die Franzosen konnten die Festung im 7jährigen Krieg leicht erobern. Auch in Folge der Französischen Revolution (1789) und mit napoleonischer Herrschaft (1799/1813) war Rotenburg französisch besetzt. Danach begann der Abbau der Festung.

Vom Burgberg blieb nichts übrig. Die Erde der Wälle wurde zur Aufschüttung des damaligen Marktplatzes (Pferdemarkt) verwendet, einige Bruchstückes davon sind im Gelände dokorativ installiert. Die eigentlichen Schätze harren wohl, von den Schützen des Heimatbundes gut gesichert, im Verborgenen...

1929 erhielt der Flecken Rotenburg die Stadtrechte.

Bis heute gibt es in der Stadt keine Schwerindustrie. Der kleinstädtische Charakter blieb erhalten. Modernere Gebäude fügen sich gut in das traditionelle Stadtbild.

sehenswerte Innenstadt

Kriege und Brände haben früh viel historische Bausubstanz zerstört und vernichtet. Verbliebenes ist umso schätzenswerter. Es finden sich noch einige Fachwerkhäuser in der Altstadt, etwa das Rudolf-Schäfer-Haus in der Fußgängerzone. Die drei Ehlermannschen Speicher entwickelten sich zum zentral geselligen Treffpunkt.

Rotenburgs Rathaus

[B] Bahnhof
[R] Rathaus in moderner, fast futuristischer Architektur. Es besteht viel Raum im Öffentlichen für moderne Kunst. Der wird auch beachtlich gut genutzt, auch am weitem [M] Platz vor dem Rathaus und selbst am Rathausturm.

[M] Pferdemarkt, Pferdegruppe

[m] Mauers Kaffeemühlen Museum, Große Straße


Sehenswertes und Markantes in der Innenstadt von Rotenburg

[1] Wassermühle an der Rodau, um 1600 als Landesherrschaftliche Kornmühle erbaut. Bei mehrfacher baulicher Veränderung blieb der bischöfliche Wappenstein mit Jahreszahl 1597 erhalten.
Das Gebäude dient heute als Wohnhaus. Wehr und ein Mühlstein blieben erhalten.


niedersächsisches Bauernhaus, Heimatmuseum der Stadt Rotenburg an der Wümmeanschaulich bäuerliche Kultur am einstigen Burggelände in Rotenburg (Wümme)

[2] Museum bäuerlicher Kultur bzw. Heimatmuseum in einem typisch niedersächsischen Bauernhaus, das mit anderen Gebäuden hierher versetzt wurde. Wechselnde Ausstellungen und Vorträge gibt es hier an der traditionsreichen Stelle, wo einst die Gründungsburg stand.


Alte Apotheke in Rotenburg

[3] Amtshof
[4] Hallenbad / Freibad; Kunstturm Nödenstraße
[5] Post

[6] Alte Apotheke

[7] Stadtkirche (1860), schlichte Neugotik, Turm 1752, Kirchenschiff 1862, Am Kirchhof weitere Häuser in Neugotik
[8] Hoop'sches Haus, typisches Ackerbürgerhaus
[9] Kulturzentrum u. Jüdisches Museum in der Cohn-Scheune


natürlich

Rodau-Wiederau-Niederung und die Wiesen an Wümme sind wertvolle Feuchtgebiete. An die Flussniederungen grenzen große Waldflächen mit gemischten Baumbestand. Sport und Erholung in naturnaher Umgebung sind hier mitten in der Stadt gut möglich.

sportlich

Reiten, Tennis, Golf, Tontaubenschießen, Wildwasser-Kanu und Segelfliegen, Angeln an ausgezeichneten Fischgewässern, Wasserwandern auf Oste und Wümme
Erlebnisbad Ronolulu

festlich

Weichselseefest mit Flohmarkt, Buden und Disco, sonntags Frühschoppen mit Blasmusik

Stadtteile/Eingemeindung
Lage einiger Orte im Stadtgebiet von Rotenburg (Wümme)

Borchel, Mulmshorn, Unterstedt und Waffensen
waren ehemals selbständige Dörfer, bevor sie im Zuge der Verwaltungs- und Gebietsreform an Rotenburg/Wümme angeschlossen wurden. Alle vier Ortschaften haben dabei ihren eigenen Charakter bis heute bewahrt, sind von typisch niedersächsischen Bauernhäusern geprägt