Wolfenbüttel - Rothenburg des Nordens

Wolfenbüttel

fotos © schuldes / fotobee.de - Wolfenbüttel am Schlossplatz???

Stadt mit rund 53.000 EW (2014), gelegen an der Oker zwischen Harz und Heide

ortsgeschichtlich

1188 wurde Wolfenbüttel erstmals urkundlich erwähnt als "Wulferesbutle". An einer Wasserburg - "büttel" bedeutet Haus oder Wohnsitz - bildeten sich im 16. und 17. Jh. mehrere Siedlungen, die zu einer Stadt zusammenwuchsen. Heinrich der Löwe hinterließ hier seinen Fußabdruck.

Wolfenbüttel war ab 1432 (bis 1753?) Residenz der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg, wurde dazu massiv ausgebaut und erweitert zur Festungsstadt mit den Vorstädten Julius- und Auguststadt (16. Jh.).

1570 Stadtrechte

Wolfenbüttel mit Grachten und der Oker

Im 17. und 18. Jh. besaß die Stadt die wohl größte Bibliothek der Welt. Als Bibliothekare wirkten hier Leibniz und Lessing. Der Hofstaat folgte nach, und die Häuser der Beamten verkamen. Doch die Herzog August Bibliothek ist heute weltberühmt.

Erschien hier tatsächlich 1609 die erste deutsche Zeitung?
Vom Krieg blieb Wolfenbüttel verschont.

Die Zeit nach 1945 brachte der Stadt einen neuen wirtschaftlichen Aufschwung.


sehenswerte historische Innenstadt

Der historische Stadtkern besteht aus Dammfestung mit Residenz, Heinrichstadt und Neuer Heinrichstadt. Die Stadt ist die einzige renaissance geplante Stadt nördlich des Main, mit großzügigen Plätzen ganz in der italienischen Plazza-Tradition, durchsetzt mit Prachtbauten, prächtigen Bürgerhäusern. Wohl 600 liebevoll restaurierte, wohltuend schlichte Fachwerkhäuser bekräftigen: Die Stadt liegt an der Deutschen Fachwerkstraße. Die einstigen Wälle wurden zu Grünanlagen.

Wolfenbüttel Stadtmarkt © fotobee.de

[M] Stadtmarkt: geschlossenes Ensemble, nach der Trockenlegung eines Sees um 1600 entstanden, besonders prächtig die Alte Apotheke, ehemals Haus eines Hofbeamten.


Wolfenbüttel, Stadtplan der Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt

[B] Bahnhof
[R] Rathaus, eleganter Fachwerkbau um 1600
[K] Kommisse: ursprünglich Mühle, später ein herzoglicher Lebensmittelladen, sowie ein Spiel- und Hochzeitshaus

[H] Holzmarkt im Westen, ein schönes geschlossenes Ensemble, Parallel- und Querstraßen mit einfachen historischen Wohnhäusern von Gewerbetreibenden, die sogenannten Buden.
Trinitatiskirche am Holzmarkt, barocke Fassade
[T] Lessingtheater


[1] herzögliche Kanzlei. Großes steinernes Gebäude aus der Zeit der Renaissance, beherbergt die ur- und frühgeschichtliche Abteilung des Braunschweigischen Landesmuseums. Die Kanzleistraße besticht duch ihre ehemaligen Hofbeamtenhäuser.
[2] Reichsstraße: Häuser von Hofbeamten, um 1600, Ausluchten und vielfltiger Schmuck
[3] Hauptkirche/Marienkirche (1608/23). Dieser erster protestantische Kirchenbau ist dominierendes Gebäude der Altstadt. Er weist Elemente der Gotik, der Renaissance und des Barocks auf. Die Früstengruft birgt 29 Sarkophage.
[4] Harzstraße: geschlossenes Fachwerkensemble, oft mit Schnitzereien
[5] Kirche St. Petrus

[Schloss Wolfenbüttel6] Schloss: ursprünglich Wasserburg von 1283, später mehrfach umgebaut und verändert, Renaissanceturm (1614), Barockfassade (1715). Das ehemalige Residenzschloss der Welfen ist das größte noch erhaltene in Niedersachsen. Es beherbergt ein Museum höfischer Wohnkultur des 17./18.Jh., Sammlungen zur Geschichte der Stadt und des Kreises.
Zeughaus Wolfenbüttel

[7] Zeughaus: 1617 fertiggestellt, einst Waffenarsenal, heute Teil der Herzog August Bibliothek. Hinter dem Zeughaus der Proviantboden von 1660, ein Magazinhaus, großes Fachwerkgebäude.
[8] Lessinghaus: spätbarockes französisches Schlösschen. Es diente Gotthold Ephraim Lessing acht Jahre als Wohnung und ist heute ein Literaturmuseum.
[9] Herzog August Bibliothek: unter Herzog August von 1634 bis 1666 größte europäische Bibliothek, Gebäude aus der Zeit um 1885 im Stil eines florentinischen Palazzo, heute Museum zur Geschichte des Buches, Sonderausstellungen.


[10] Klein Venedig: letzter Rest von Grachten, die holländische Städtebauer im 16. Jh. anlegten.
[11] Zimmerhöfe und Krambuden: Malerischer, stark verwinkelter Altstadtbereich mit Fachwerkhäusern, früher Wohnstadt von Hofbediensteten.

weiterhin:

- Johanniskirche (1663), schlichter Fachwerkbau an schönem Friedhof
- Stadtbad Okeraue mit Cabriodach, Kanuverleih > Harztorwall 21
- Canadier-Touren > Im Fischerkamp

lehrreich

FH Wolfenbüttel

prozentual

Jägermeister Kräuterlikör

persönlich

Wolfenbüttel darf sich "Lessingstadt" nennen. Aber auch Leibnitz, Busch und Casanova wirkten hier nachhaltig.

Stadtteile/Eingemeindung
Wolfenbüttel Stadtteile

Adersheim Ahlum Atzum

Auguststadt (nach Bibliothek des Herzog Ausgust benannt)

Fümmelse, Groß Stöckheim, Halchter Juliusstadt Leinde Linden Wendessen und

Salzdahlum - barocke Residenz, initiiert von und für Herzog Anton Ulrich inklusive beindruckendem Gartenszenario.