Schloss Holte, einst Jagdschloss
Rund 27.000 EW (2020) hat die Stadt der Emsquellen. Sie liegt in der Heidelandschaft der Senne am Südwesthang des Teutoburger Waldes.
Mehrere Sennebäche durchfließen das Gebiet und bilden im Stadtgebiet einen der längsten Flüsse Deutschlands, die Ems.
1970 wurde die Gemeinde Schloss Holte-Stukenbrock im Zuge der kommunalen Gebietsreform aus der Gemeinde Stukenbrock, der Gemeinde Schloß Holte sowie Teilen der Gemeinde Sende neu gebildet.
2003 übernahm die Gemeinde die Aufgaben einer mittleren kreisangehörigen Stadt und führt seither die Bezeichnung "Stadt Schloss Holte-Stukenbrock“.
Im 14. Jh. entstand das Haus Holte, eine Wehrburg der Grafen von Rietberg. Sie wurde 1556 durch Bernhard VIII. zur Lippe total zerstört.
1556 entstand das Jagdschloss (1608/16), Renaissance, errichtet durch Graf Johann III. von Rietberg und Ostfriesland auf den Fundamenten des Hauses Holte.
Gegenüber dem Schloss und unweit des heutigen Ortsteils Schloß Holte befindet sich ein Zeugnis der frühen Industrialisierung: 1839 errichtet Friedrich Ludwig Tenge neben dem Schloss die Holter Hütte, in der ab 1842 das hier vorkommende Raseneisenerz verhüttet wurde.
1153 wurden zwei Liemker Höfe in einer Urkunde des Paderborner Bischofs Bernhard I. von Oesede erwähnt. Erste Höfe in der anfänglichen Streusiedlung dürften aber bereits in karolingischer Zeit bestanden haben. Bis 1807 gehörte Liemke zur Grafschaft Rietberg.
1964 benannte sich die Gemeinde Liemke um in "Schloss Holte". 1970 wurde sie mit den Gemeinden Stukenbrock und einem Teil von Sende zur neuen Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock vereint.
1153 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung der Stukenbrocker Urhöfe Brechtme und Gokersterteshusen. 1531 wurde Stukenbrock als "Stukenbroike“ genannt.
In der Senne, früher noch "Sinithi“, wurde notdürftig Landwirtschaft betrieben. Nachdem 1901 die Senne-Bahn zwischen Bielefeld und Schloß Holte und ein Jahr darauf bis Paderborn eröffnete, wuchs das Gebiet um den Bahnhof Holte rasante. Aufgrund der nahen Oberzentren Bielefeld und Paderborn sowie der Städte Gütersloh und Detmold mit verkehrsgünstiger Anbindung an die Autobahnen A33 ergaben sich für Industrieansiedlung im weiten Branchenmix optimale Bedingungen. Zudem empfiehlt sich Senne als Naherholungsgebiet für die Region.
[B] Bahnhof, Bahnhofstraße
[C] Campingplatz am Föhrenweg
[R] Rathaus > Rathausstr. 2
[1] Jagdschloss Holte, Wasserschloss (1616), Renaissance, erbaut durch die Grafen von Ostfriesland , 1664 und im 19.Jh. bauliche Änderungen, Wahrzeichen der Stadt. Der historischen Schlosspark ist nicht öffentlich zugänglich. ➥ Am Schloss.
[2] kath. Pfarrkirche Sankt Ursula (1912)
[3] Heimathaus Holter Straße 18, mit Resten alter Siedlungen
weiterhin:
- Gasthaus Hauptstraße 5, Fachwerkhaus im Ortskern
- Hof Welschof (Thorwesten). Hauptgebäude (1554), Vierständer-Bau, Krüppelwalmdach
- Hofes Bokelmeyer, stattliches Haupthaus (1673), Giebel verbrettert, über Konsole kragend
- Brinkkapelle in Stukenbrock (um 1730), kleiner Fachwerkbau mit Dachreiter
- Gartenhallenbad mit Sauna
- Kinderkarneval
- Serengeti-Festival
- Weiberfastnacht im Ortsteil Stukenbrock
- Pollhansmarkt im Ortsteil Schloß Holte
- Liemker Erntedankfest
- Im Stadtgebiet gibt es keinen öffentlichen Park
- Zoo Safaripark
- Erlebnispfad Holter Wald
- Ems-Erlebniswelt - von der Quelle bis zur Mündung
- Emsqellen und Ems-Infozentrum an der Ems am Ostende des Holzwegs
- NSG Moosheide südlich von Holzweg
Dokumentationsstätte Stalag > Lippstädter Weg 26
Das größte Durchgangslager für Kriegsgefangene unterschied gründlich zwischen westalliierte Gefangenen und Untermenschen. Das Lager "durchliefen" 1941-1945 etwa 310.000 sowjetische Gefangene, wobei zu viele niemals "durch" kamen und im ersten Winter in selbstgegrabenen Erdhöhlen hausen durften. Nach der Befreiung der Lagerinsassen errichteten Überlebende einen Obelisk, der den Wunsch nach Frieden und VERSTÄNDIGUNG zwischen den Menschen und Völkern ausdrücken möchte.
Im Schloss trafen besonders in den Jahren 1845 bis 1847 wiederholt politisch einflussreiche Freunde zusammen, dem sogenannten Holter Kreis. Dazu gehörten u.a. Julius Meyer, Hoffmann von Fallersleben, Otto Lüning sowie Hermann Kriege.
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