Wassenberg
Stadt mit rund 16.000 EW (2005) auf 42,41 km² im Naturpark Schwalm-Nette
ortsgeschichtlich
1020 erste urkundliche Erwähnung, als Kaiser Heinrich II. den flandrischen Edelleuten von Antoing Ländereien schenkte.
1085 Umbau der Hochburg auf dem Rasenberg (althochdeutsch:Waso) durch den Grafen Gerhard von Wassenberg zum Wohn- und Dynastensitz. Nachkommen der Antoing waren die Herren von Wassenberg, Heinsberg, Geldern und Krickenberg.
Auch wenn die Zugehörigkeit oft wechselte - Herzogtum Limburg, Herzogtum Brabant - Stift und Kirche hatten bis zur Auflösung durch Napoleon 1802 das Sagen in und weit über die Stadtgrenzen hinaus.
1273 erhielt Wassenberg Stadtrechte, durfte nun befestigt werden und erhielt eine Stadtmauer (1,2 km) mit drei Toren. Der Status einer Stadt ging später verloren (1794?) und wurde erst 1973 erneuert.
wirtschaftlich
- Flachsanbau, Waidfärberei, Webstübchen im 16. Jh.
- Dachziegelherstellung bis Mitte 19.Jh., danach einige Webereien, auch Hauswebereien
- Gewerbegebiete in Forst und Myhl
- Industriepark Rurtal
- Landwirtschaft, speziell Spargelanbau und Pfirsichzucht.
sehenswerte Innenstadt
[R] Rathaus
[X] Windmühle am Wingertsberg
[1] Burg Wassenberg, Auf dem Burgberg 1
Der Burgfried ist noch auf eine alte Fliehburg zum Schutz gegen normannische Angriffe zurückzuführen. Die Reste der heutigen Burganlage stammen vorwiegend 1420 aus.
Unterhalb des Bergfrieds gelegene Gebäude sind weitgehend Mitte 18. Jh. entstanden, u.a. als Amtssitz des ehemaligen Burgvogts
[2] Propsteikirche St. Georg am Stiftsplatz
[3] Stadtmauer (um 1420), gut erhaltener südöstlicher Teil, daneben der kantige Bergfried
[4] Wehrturm (um 1480?) am Gondelteich
[5] Verlorenenturm (1365)
[6] Roßtor (1365)
weiterhin:
Wasserschloss Elsum bei Wassenberg-Birgelen Elsumer Weg. Es geht auf eine alte Motte zurück. 1280 war Franco von Coslar, Burggraf von Wassenberg, hier Burgherr. Das Schloss wurde zum Ende des zweiten Weltkrieges fast bis auf die Grundmauer zerlegt, danach wieder aufgebaut. Die Außenanlage des Schlosses kann besichtigt werden.
natürlich
- gepflegten Parkanlagen im Stadtkern, Marienbruch, Naturpark Judenbruch
- Wandern durch ausgedehnten Wald-, Heide-, Auen- und Flusslandschaften
- Effelder Waldsee, Erholungszentrum, Wassersport und Camping
- Naturschutzgebiet Myhler Schweiz
event
- Effelder Dorf- und Spargelfest
- Kapuzinermarkt
- Schlemmermarkt
- Adventsmarkt Ophoven zu Gunsten krebskranker Kinder
- Jugendturnier des 1. FC Wassenberg mit gerockter Night Show
- Spectakulum Mittelaltermarkt um den Burgfried
Stadtteile/Eingemeindung
Zugehörig sind die Ortschaften Birgelen, Effeld, Orsbeck, Ophoven, Myhl (1972 eingemeindet) und Steinkirchen
Birgelen
- Wasserschloss Elsum, 1288 erstmals erwähnt, Hauptburg (nach 1503), Vorburg (1714), priv.
- Wohnanlage an Franken- und Keltenstraße, ehemals Kaserne
- Dorfteil Rosenthal
Effeld
- ideal sandiger Spargelboden in einem wasserreichen Gebiet
- germanische Hügelgräber an der alten Römerstraße von Effeld nach Dalheim
- Wasserschloss Haus Effeld - Wasserburg, im Kern 15. Jh., Herrenhaus (Umbau 1606)
Ophoven
schönes Dorf mit dreischiffiger Pfeilerbasilika (wohl nach 1196)
Orsbeck
malerisch an der Rur gelegen, zur Römerzeit wichtige Straßenfurt. Die Römer hinterließen auch einige Ziegel, die eine zweite Nutzung beim ersten Kirchenbau erhielten
Myhl
1269 erstmals urkundlich erwähnt. Lange dominierte die Landwirtschft auf sandig feuchtem Boden, der einst sogar als echter Myhler Stubensand gehandelt wurde.
Steinkirchen
kleiner Ortsteil an alter Kultstätte. Der Turm der mächtigen Steinkirche (1871) ist noch original gotisch und Denkmal.