Lemgo - Stadt der Weserrennaissance

Lemgo, Markt © Klaus Rose

Lemgo - eine der schönsten Städte Deutschlands - hat 42.188 EW (2001)

ortsgeschichtlich

1190 gründete der Ritter, Mönch, Kreuzfahrer, Abt und Bischof Bernhard II. von Lippe Lemgo. 1245 erhielt Lemgo die Stadtrechte, war im Spätmittelalter Mitglied er Hanse.
Im 14. Jh. wurde Lemgo wohlhabend durch den Handel mit Garnen und Stoffen.
Vom Dreißigjährigen Krieg blieb Lemgo praktisch unberührt, doch der Handel stagnierte fortan.

erbaulich Innenstadt

Historischer Stadtkern einer mittelalterliche Stadtanlage mit hohem Grünanteil, stark geprägt von Architektur der Weserrenaissance

Lemgo im NW - Innenstadtkern

[R] Rathaus aus acht Baukörpern, dabei im Kern 14. Jh., optisch zwischen Spätgotik und Renaissance, mit reichem Fassadenschmuck, Staffelgiebeln, Laubengängen und Ausluchten neben Eingang; Kornherrenstube mit Reliefs der sieben Künste, Ratsapotheke mit zehn Figuren berühmter Naturforscher und Ärzte (1612), Ratskammer mit Laubenhaus, indem es reichlich Hexenprozesse gab.

[M] Marktplatz mit schönen Giebelhäusern


[1] Wippermannsches Haus: spätgotisches Giebelhaus (1576) in der Kramerstraße
[2] Kirche St. Nicolai (13./15. Jh.), ursprünglich romanisch, mehrfach gotisiert.
[3] Alte Abtei, Abteigarten
[4] Langenbrücker Mühle

Lemgo, Hexenbürgermeisterhaus © Klaus Rose

[5] Hexenbürgermeisterhaus (1571), Renaissance, Zierfassade, Stufengiebel mit Voluten, Museum

1665. Die Aussage einer Magd führt zu einer grauenhaften Kette von Denunziationen, Anklagen, Folterungen und Hinrichtungen. Bürgermeister Cothmann hatte gute 90 Menschenleben auf dem Gewissen. Die tapfere Marie Rampendahl machte dem Spuk ein Ende. Selbst unter der Folter gestand sie nicht. Was sie allerding damals erst recht verdächtig gemacht hätte. Aber das Maß war wohl längst übervoll. Sie musste freigesprochen werden.

Zeughaus Lemgo

[6] St. Marien, 1330 fertiggestellt als Zentrum der Neustadt, gotische Hallenkirche, dreischiffig, schöne Steinmetzarbeiten, spätgotischer gemalter Flügelaltar, Triumphkreuz, eine der ältesten Orgeln Deutschlands (1612) mit Renaissance-Schnitzereien.

[7] Kornhaus; Bild links: Zeughaus Papenstraße 9
[8] Süsterhaus
[9] Altes Backhaus
[10] Frenkelhaus


Reste der Bastion Lemgo

Regenstor-Bastion. Dieser zum Teil sanierte Rest der mittelalterlichen Festung Lemgo ist am östlichen Wallabschnitt zu sehen. Die Festung verfiel und wurde nach dem 30jährigen Krieg zum Teil abgetragen.

Pulverturm bzw. Püttelsturm, halbrund, mit Fachwerkwand zur Altstadtseite geschlossen. Er ist der einzige erhaltene Mauerturm der Stadtbefestigung (um 1500)

historische Adelshöfe: von Blomberg, Kerssenbrock, von Wulffen, Lippehof


Lemgo Renaissanceschloss Brake Ostwestfalen © Udo Kruse

[S] Schloss Brake (1584/92), prächtiger Bau der Weserrenaissance von Baumeister Hermann Wulff, an der Bega-Aue gelegen. Dominierend der quadratische sechsgeschossige Turm. Hier befindet sich das Weserrenaissance-Museum, westlich davon ein Mühlenmuseum


weiterhin:
Junker-Haus am Karl-Junker-Weg: außen wie innen aufwändig verspielt geschnitztes Fachwerk bis hin zum Mobilar - unglaublich! Umstritten der moderne Anbau (2004), (zer)stört er doch das Alleinstellungsmerkmal eines exklusiv freistehenden Hauses.

Galerie Eichenmüllerhaus

festlich:

Strohsemmelfest im Juni
Schützenfest im August
Kläschenmarkt Anfang Dezember

gewichtig: Fachhochschule Lippe

Stadtteile/Eingemeindung
Lage einiger Orte im Stadtgebiet von Lemgo

Brake, Brüntorf, Entrup, Kalletal, Hörstmar, Kirchheide, Leese, Lieme, Luherheide, Lüerdissen, Matorf-Kirchheide, Trophagen, Voßheide, Wahmbeck, Wahmbeckerheide, Welstorf, Wiembeck