Lübbecke
Stadt mit 25.937 EW (2001) zwischen Wiehengebirge und Großem Torfmoor, angeblich attraktiver Standort für Wirtschaft und Handel
ortsgeschichtlich
775 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als "hlidbeki", ein sächsischer Zentralort, an dem ein fränkisches Heerlager überfallen wurde. Nach Unterwerfung der Engern, eines sächsischen Teilstammes, durch Karl den Großen wird Lübbecke Zentrum eines Urkirchspiels im Bistum Minden. Die auf den Kernhöfen im Ort ansässigen Geschlechter gingen überwiegend in der Ministerialität der Bischöfe von Minden auf. Das Rittergeschlecht von Lübbecke wird wiederholt in den Zeugenreihen mindisch-bischöflicher Urkunden an bevorzugter Stelle genannt. Wie darf man das deuten?
1279 Stadtrechte durch den Mindener Bischof Volquin von Schwalenberg.
1919/38 wurden im Stadtgebiet vier geschlossene Siedlungskomplexe realisiert:
Siedlung Eckerngarten, Damaschkesiedlung, Westsiedlung und die Stadtrandsiedlung.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ hier kaum bauliche Schäden, doch nach dem Einmarsch der Alliierten wurden ganze Stadtteile beschlagnahmt und (bis 1983) mit Stacheldraht eingezäunt.
Die Wirtschaft wurde durch frühe Ausweisung eines Industriegebietes im Norden der Stadt beiderseits der B 239 gefördert.
sehenswerte Innenstadt
Das äußere städtische Erscheinungsbild - Wall, Graben, Mauer, Tor- und Wachttürme - war noch zu Anfang 19. Jh. erhalten, aber bis 1830 wurden große Teile abgetragen, die Steine für andere Bauzwecke verwandt, vor allem zum Straßenbau. Aus Wällen wurden Promenaden.
[A] Altes Rathaus Am Markt, 1460 erstmals erwähnt, 1705 durch Stadtbrand zerstört, Neubau 1709, 1861 neugotischer Giebel
[R] Rathaus Kreishausstraße 2
[1] St.-Andreas-Kirche, Romanik, 1350 erweitert zur dreischiffigen Hallenkirche im gotischen Stil. Um diese Zeit wütete die Pest, wurde die Juden verfolgt (ein Schuldiger musste ja erfunden werden) und Geißler verkündeten das Kommen des Antichristen. Dazu finden sich auf den Gedenksteinen am Nordportal beredte Aussagen.
[2] Im Sloenschen Burgmannshof am Markt erfährt man viel zur Stadtgeschichte, ritterlichen Adel, Volkskunde.
[3] Bürgerhaus
[4] Post am Niederwall
weiterhin:
- Königsmühle in Eilhausen, eine Holländer-Windmühle
- Schloss Hüffe (18. Jh.) ist Kleinod am Kanal. Der ehemalige Gutshof wurde geschaffen vom landgräflich-hessischen Hofbaumeister Simon Louis du Ry, mit englischem Landschaftsgarten.
- Hiller Moor
Ortsteile/Eingliederung
1973 Eingliederung der Gemeinden Blasheim, Gehlenbeck, Eilhausen und Nettelstedt mit Bauernschaft Alswede