Lennestadt - Utopia lebt!
Stadt mit rund 27.500 EW (2007) auf 135,14 km² in 410m ü.NN. im Naturparks Sauerland-Rothaargebirge, von der Lenne durchflossen, die der jungen Stadt schließlich den weitreichenden Namen gab.
Die Hundem fließt dagegen den Stadtteil Altenhundem.
ortsgeschichtlich
Frühe Spuren einer Besiedlung des heutigen Stadtgebietes in den Wallburgen auf dem Hofkühl bei Kirchveischede und dem Weilenscheid bei Elspe reichen bis ins 5. Jh. v.d.Z. (Latènezeit) zurück.
Grabungen am Oedingerberg lassen vermuten, dass dort vor der Existenz des Klosters Oedingen zum frühen 9. Jh. bereits eine fränkische Burg stand. Für Oedingen und Elspe gibt es auch die ältesten schriftlichen Belege des Stadtgebiets. Im Jahre 1000 wurden sie erstmals urkundlich erwähnt anlässlich der Gründung des Klosters Oedingen, bestätigt durch Kaiser Otto III.
Im 12. Jh. wurde die Burg Förde, auch als Peperburg bezeichnet, Sitz der Edelherren von Gevore. Anfang 13. Jh. verlagerten sie ihren Sitz auf die über dem Veischedetal errichtete Burg Bilstein und nannten sich fortan Edle von Bilstein. Sie besaßen die Grafengewalt im Gebiet des heutigen Südsauerlandes bis 1365. Duirch Tod des letzten kinderlosen Edelherren von Bilstein ging die Herrschaft an den Grafen von der Mark.
1445 eroberte der Erzbischof von Köln die Burg und gliederte sie mit dem Land Bilstein dem Herzogtum Westfalen an, das bis 1802 zum Kurfürstentum Köln gehörte. Ab 1556 fiel das Drostenamt an das Haus Fürstenberg und blieb da bis 1802.
1817 war Bilstein nach kurzer Zugehörigkeit zu Hessen-Darmstadt Sitz des neu geschaffenen Kreises Bilstein des Landes Preußen. Auchr nicht für lange, 1819 ging der Kreissitz nach Olpe. 1843 entstand das Amt Bilstein neu.
IVom 16. bis zum 18. Jh. etablierte sich neben der Landwirtschaft der Handel mit Erz, Eisenerzeugnissen und Holzkohle. Entlang der Lenne gab es um 1800 zwischen Saalhausen und Maumke sieben Hammerwerke, dazu zwei an der Veischede und eines bei Altenhundem.
Ausbau und Modernisierung wichtiger Straßen in der ersten Hälfte 19. Jh. unterstützten wirtschaftöliche Aktivitäten. Mit Eröffnung der ersten Eisenbahnlinie 1861 erfuhr Lennestadteinen durchgreifenden Strukturwandel. Metallverarbeitende Gewerbe konnte sich etablieren. Auch der Bergbau profitierte in Halberbracht, Meggen und Maumke von der Bahnlinie, 1992 wurde er allerdings aufgegeben.
Eine Wahlschlappe für die NSDAP zur Reichtagswahl 1933 konnte die Diktatur auch im heutigen Lennestadt nicht aufhalten. Eine dumme Mehrheit findet sich - immer wieder? 1945 fanden bei Kampfhandlungen im Gebiet der heutigen Stadt 981 deutsche Soldaten den Tod. Keinen Heldentod.
Heute bietet das hiesige produzierende Gewerbe noch einen großen Teil an Beschäftigung. MIit dem Strukturwandel entstanden in den Ortsteilen von Lennestadt eine Anzahl mittelständischer Betriebe der Elektrotechnik und Metallbe- und -verarbeitung.
Eine große wirtschaftliche Bedeutung hat angeblich auch der Tourismus - ehrlich?
Von 1962 bis 2002 war die Sauerlandkaserne bei Oedingen Stützpunkt der deutschen Luftwaffe. Die Anwesenheit nuklearer Sprengköpfe bleibt "mit Sicherheit" allenorts geheim. Das hat doch todsicher auch nachhaltiges Wirtschaftspotential
1969 wurde Lennestadt durch Zusammenschluss zahlreicher Gemeinden zur Stadt gebildet.
sehenswerte Innenstadt (Althundem)
[B] Bahnhof Altenhundem
[M] Markt
[R] Rathaus (1984), Stadtverwaltung Altenhundem
[1] Kirche St. Agatha
[2] imposantes Naturell "unter den Klippen"
[3] Sporthalle
[4] Kunsttempel
[5] Kirche Althunden
[6] Auf 'm Ohl, der durch Lenne und Weiherbach gebildeten Flussinsel, befindet sich die Lenne Therme
[7] zur Sauerlandhalle
weiterhin:
- Burg Bilstein
- Kirchveischede: Hofhaus (1784) und besonders viele regionaltypische Fachwerkhäuser
- Lintloe-Brunnen in Oedingen
- Bildstock Madonna an der Bundesstraße 55 nahe Oedingen
- Meggen mit den für innovativen Bauweise mehrfach ausgezeichneten Sauerlandpyramiden
museal
- Bergbaumuseum Siciliaschacht in Meggen(seit 1998)
- Museum der Stadt Lennestadt im ehemaligen Amtshaus von Grevenbrück mit Bibliothek und Stadtarchiv
aussichtsreich
Aussichtsturm auf der Hohen Bracht (1929/30)
natürlich
- Hundemaue - Die Hundem im Stadtteil Altenhundem
- Naturdenkmale Gleierfelsen und Rinsleyfelsen
- Steinbruch bei Sporke (0,19 ha) und der
- Bergahorn an der Straße zwischen Melbecke und Obermelbecke.
- NSG Melbecketal und Rübenkamp
- Melbecketal im Bereich des Naturschutzgebietes Melbecketal und Rübenkamp
- und noch viel mehr
event
Karl-Mai-Festspiele in Elspe
Ortsteile/Eingemeindung
1969 entstand die Stadt Lennestadt mit 43 Ortsteilen infolge der kommunalen Gebietsreform des Kreises Olpe aus den bisher selbstständigen Gemeinden Elspe, Grevenbrück, Kirchveischede, Oedingen, Saalhausen sowie Altenhundem aus der Gemeinde Kirchhundem. 1975 kam Milchenbach aus der Gemeinde Lenne dazu. Altenhundem wurde zum Zentralort und Schwerpunkt der städtebaulichen Entwicklungsplanung bestimmt.
Altenhundem, Altenvalbert, Bilstein. Bonzel, Bonzelerhammer, Brenschede, Bruchhausen, Burbecke, Einsiedelei, Elspe, Elsperhusen, Ernestus, Germaniahütte, Gleierbrück, Grevenbrück, Hachen, Halberbracht, Haus Hilmecke, Haus Valbert, Hengstebeck, Hespecke, Kickenbach, Kirchveischede, Langenei, Maumke, Meggen, Melbecke, Milchenbach, Neukamp, Oberelspe, Obermelbecke, Obervalbert, Oedingen, Oedingerberg, Oedingermühle, Saalhausen, Schmellenberg, Sporke, Stöppel, Störmecke, Theten, Trockenbrück, Weißenstein